Viele von euch kennen sicher die ROSE HARBOUR Reihe der Autorin, wo im Juli der nächste Band erscheinen wird. "Das Muster der Liebe" von Debbie Macomber ist bereits 2008 erstmals erscheinen und ist nun im Mira Taschenbuchverlag neu aufgelegt worden. Die Cover sind den Büchern der Rose Harbour Reihe, die im Blanvalet Verlag veröffentlicht wird, "angepasst" worden. Ich kenne die Rose Harbour Reihe noch nicht, obwohl ich den ersten Band "Winterglück" bereits auf meinem SuB habe. Als ich jedoch in der Bücherei die ersten beiden Romane der Blossom Street Reihe entdeckte, habe ich sie mir einfach mal mitgenommen.
"Das Muster der Liebe" ist ein Roman über das Schicksal von vier Frauen und über das Stricken. Zum Thema "Handarbeit" und Frauenschicksale/-freundschaften gibt es bereits einige Bücher und auch Verfilmungen. Ich habe bereits einen ähnlichen (Strick-)Roman gelesen (noch vor meiner Bloggerzeit) und auch der Christmas Cookie Club ist sehr ähnlich aufgebaut, auch wenn es hier ums Backen geht. Das Thema ist also nicht wirklich neu und auch die Autorin hat hier das Rad nicht neu erfunden, aber es unterhält immer wieder aufs Neue.
Wie bereits im Klappentext erwähnt hat Lydia zweimal den Krebs besiegt und erfüllt sich nun den Traum eines eigenes Wollladens. Mit den vier sehr unterschiedlichen Frauen, die sich in Lydias neuen Strickladen "A Good Yarn" in der Blossom Street zu einem Strickkurs treffen, lernen wir auch vier verschiedene Schicksale kennen. Im "wahren"Leben außerhalb des Ladens hätten sich diese Vier ziemlich sicher nie getroffen, geschweige angefreundet.
Lydia hat sich zwar ihren Traum eines Wollgeschäftes erfüllt, aber außerhalb der vier Wände nimmt sie kaum am Leben teil. Sie hat die Befrüchtung nicht lange genug zu leben,
Jacqueline Donavan gehört zur Upper Class und sie lässt es auch jeden spüren, der nicht aus ihren Kreisen kommt. Ihr Sohn Paul hat hingegen ein Mädchen aus einfachen Verhältnissen und aus den Südstaaten geheiratet. Nun ist ihre Schwiegertochter schwanger und sie wird Großmutter. Ihre Schwiegertochter kann sie einfach nicht akzeptieren, aber dem Kind ihres Sohnes möchte sie die Babydecke stricken, die im Kurs angeboten wird. Denn ihr Sohn Paul entgleitet ihr immer mehr...
Carol Girard hingegen versucht seit Jahren ein Kind zu bekommen bzw. zu behalten. Durch eine Erbkrankheit wird das befruchtete Ei immer wieder abgestoßen. Nach zwei erfolglosen künstlichen Befruchtungen haben Carol und ihr Mann nur mehr einen Versuch, den sie sich leisten können. Mit dem Strickkurs einer Babydecke glaubt Carol an einen Wink des Schicksals und mit der Fertigstellung der Strickarbeit an eine erfolgreiche Schwangerschaft.
Alix Townsend jobbt im gegenüberliegenden Videogeschäft (hier bemerkt man das Alter des Buches), ist vorbestraft und hält eigentlich nichts vom Stricken. Aber mit der Spende der Babydecke kann sie ihre aufgebrummten Sozialstunden abbauen.
Als die Vier das erste Mal zusammentreffen kracht es gleich gewaltig zwischen Alix und Jacqueline, die die junge Punkerin nicht akzeptiert. Ihre Vorurteile sind mit der Hand zu greifen, doch nach und nach legt auch Jacqueline ihre Intoleranz ab. Jede der vier Frauen beginnt zu begreifen, dass sie ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen müssen und entdecken durch die langsam wachsende Freundschaft einander zu helfen und zu vertrauen. Es macht großen Spaß Zeit mit den Figuren zu verbringen und ihre Entwicklungen mitzuerleben.
Die Charaktere sind sehr liebevoll und detailiert beschrieben. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der jeweiligen Frauen erzählt. Über jedem Kapitel steht der Name der Protagonistin, über die wir gerade lesen. Das fand ich anfangs etwas schade, da die gemeinsame Strickrunde und die aufkommende Freundschaft der vier Frauen irgendwie unterging. Jede Protaginistin wird zuerst vorgestellt und ihr Schicksal einzeln erzählt, wobei die Perspektive ständig wechselt. Erst im letzten Drittel verknoten sich die Schicksale wie lose Wollfäden von Lydia, Jacqueline, Carol und Alix zu einem ganzen bunten Wollknäuel und letztendlich findet auch der Strickkurs ein bisschen mehr Raum.
Die Autorin hat in diesem Roman viele Themen, die zum Nachdenken anreigen, miteingebunden. Es geht um Krankheit, Verlust, Akzeptanz, Neuanfänge, Hoffnung und die Liebe. Es ist eine Geschichte, die natürlich auch etwas vorhersehbar ist, aber Mut macht und gut unterhält.
Am Ende des Buches findet man noch die Strickanleitung der Babydecke, die Lydia im Strickkurs
Die Blossom Street Reihe hat im englischen Original schon einige Bände. Auf deutsch übersetzt wurden
1. Das Muster der Liebe
2. Die Maschen des Schicksals
und nun bin ich nicht ganz sicher ob
Der Garten des Lebens oder
Die Farben der Herzen der nachfolgende Band 3 ist.
Vom Inhalt her würde ich auf "Die Farben des Herzens" tippen, doch dieser Band erscheint erst im Juli, während "Der Garten des Lebens" bereits im April erschienen ist.
Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, leicht und sehr angenehm. Die Geschichte wird aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt, die sich abwechseln. Über jeden Kapitel steht der Namen der Frau, aus deren Leben man mehr erfährt. Ebenso befindet sich immer wieder ein nettes Zitat über das Stricken über einige Kapitelanfänge. Die Charaktere sind sehr liebevoll und detailliert beschrieben.
Fazit:
Eine kurzweilige Geschichte über vier Frauenschicksale, verpackt in einem schönen und zu Herzen gehenden Roman. Leichte Lektüre mit Tiefgang, die mich unterhalten hat.