Cover-Bild Am Ende einer Welt
Band der Reihe "detebe"
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 28.06.2017
  • ISBN: 9783257243925
Dennis Lehane

Am Ende einer Welt

Steffen Jacobs (Übersetzer)

Joe Coughlin, geachteter Bürger von Tampa, Florida, und Consigliere des Bartolo-Syndikats, hat seine kriminelle Vergangenheit hinter sich gelassen wie Amerika die Prohibition. Bis eines Tages aus heiterem Himmel ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt wird und auf dem Spiel steht, was ihm am wichtigsten ist: sein Sohn – und der einzige Freund, den er hat. Die atemlose Geschichte von ›In der Nacht‹ geht weiter.

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Gangsterblues

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Zum Ende des zweiten Weltkriegs in Amerika glaubt Joe Coughlin, es geschafft zu haben. Der ehemalige Gangster hat seine Geschäfte weitgehend legalisiert. Für seinen Sohn Tomas will er ein normales Leben ...

Zum Ende des zweiten Weltkriegs in Amerika glaubt Joe Coughlin, es geschafft zu haben. Der ehemalige Gangster hat seine Geschäfte weitgehend legalisiert. Für seinen Sohn Tomas will er ein normales Leben führen. Doch seine Verbindungen zu Komitee bestehen natürlich weiter. Und was einmal gelernt ist, ist gelernt. Als das Gerücht aufkommt, jemand wolle Joe umbringen, ist er doch besorgt, denn in seinen Kreisen kommt es schonmal vor, dass einer ein Schiff betritt, es jedoch nicht wieder verlässt. Wer kann Joe an den Kragen wollen? Natürlich, die Geschäfte laufen nicht mehr so wie früher und neue Mitspieler tauchen auf, die alte Reviere übernehmen wollen.

Wie zu erfahren ist, gibt es ein weiteres Buch um Joe Coughlin. Für das Verständnis diesen Bandes muss man es nicht unbedingt kennen. Auch so erhält man einen spannenden Eindruck vom Dasein als Gangster im Florida der 1940er Jahre. Dabei geben sich die Verbrecher so normal, dass sie beinahe menschlich und sympathisch werden. Bis zu dem Moment, wo dann doch mal jemand das Schiff nicht mehr verlässt. Joe Coughlin sieht sich als liebevollen Vater und Witwer, der seine geliebte Frau nie vergessen hat. Beschließt er jedoch, dass keine andere Möglichkeit mehr besteht, zögert er nicht, zu schießen.

Mit seinem Anfang der 1940er Jahr angesiedelten Roman beschreibt Dennis Lehane den Beginn vom Ende eines Zeitalters. Die Mobster verlieren an Einfluss und um ihre Pfründe zu sichern, beginnen Streitigkeiten und Verrat. Dort hinein gerät Joe Coughlin, der mit einigen gewitzten Schachzügen einen Großteil seiner Geschäfte legalisiert hat. Doch auf bittere Weise muss er erfahren, dass die Vergangenheit ihn nicht loslässt. Die Handlung baut Lehane dazu sehr akribisch und auch langsam auf, so dass erst relativ spät richtige Spannung aufkommen kann. Wenn man den speziellen Kniff des Buches erkennt wird es allerdings richtig packend. Ob man die vielen Toten so gut ertragen kann, nun ja. Klasse dargestellt ist jedoch der Wandel in dieser Zeit und auch die Zwiespältigkeit des Joe Coughlin, der eben doch ein Gangster war, aber auch ein liebender Vater, dem sein Sohn der wichtigste Mensch ist.

Ein düsterer Thriller mit sonnigen Momenten -zum Schluss hin ausgesprochen packend.