Cover-Bild Ein seltsamer Ort zum Sterben
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 02.05.2014
  • ISBN: 9783499259654
Derek B. Miller

Ein seltsamer Ort zum Sterben

Olaf M. Roth (Übersetzer)

Ein alter Mann, den man lieben muss. Ein Buch, das man lieben wird

Nach dem Tod seiner Frau ist Sheldon Horowitz mit 82 Jahren zu seiner Enkelin nach Oslo gezogen. In ein fremdes Land ohne Juden. Viel Zeit, um über die Vergangenheit nachzudenken. All die Erinnerungen. All die Toten.

Eines Tages hört Sheldon aus dem Treppenhaus Krach: Er öffnet die Tür, und in seiner Wohnung steht eine Frau mit einem kleinen Jungen. Kurze Zeit später ist die Tür aufgebrochen, die Frau tot und Sheldon mit dem Kind auf der Flucht den Oslofjord hinauf.

Was wollen die Verfolger von dem Jungen? Sheldon weiß es nicht. Aber er weiß: Sie werden ihn nicht kriegen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2022

die große Verwirrung

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und das ist positiv gemeint. Gerade, da eine der Hauptpersonen doch schon etwas älter und vielleicht tatsächlcih an Alzheimer erkrankt ist. Somit geht es auch gerade um das Vergessen bzw. die Erinnerung ...

und das ist positiv gemeint. Gerade, da eine der Hauptpersonen doch schon etwas älter und vielleicht tatsächlcih an Alzheimer erkrankt ist. Somit geht es auch gerade um das Vergessen bzw. die Erinnerung an Vergangenes, die Familie eigene große Augenblicke ...

... eingebettet in einen Thriller der Extraklasse!

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Veröffentlicht am 18.03.2019

Empfehlenswert!

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Ein skandinavischer Krimi von einem Amerikaner? Die Globalisierung macht auch vor der Literatur keinen Halt. Zum Glück, denn dem in Boston geborenen Wahl-Norweger Derek B. Miller ist mit "Ein seltsamer ...

Ein skandinavischer Krimi von einem Amerikaner? Die Globalisierung macht auch vor der Literatur keinen Halt. Zum Glück, denn dem in Boston geborenen Wahl-Norweger Derek B. Miller ist mit "Ein seltsamer Ort zum Sterben" ein eindrucksvolles Romandebut gelungen.

Nach dem Tod seiner Frau zieht der 82-jährige Sheldon zu seiner Enkelin und deren Ehemann nach Norwegen. Dem Amerikaner fällt es schwer, sich in dem fremden Land einzuleben. Er wird unsanft aus seinem Alltag gerissen, als eines Tages eine serbische Nachbarin mit ihrem kleinen Sohn vor Sheldons Tür steht und Schutz vor dem gewalttätigen Vater des Jungen sucht. Die Frau wird ermordet und Sheldon flieht mit dem Jungen. Da der Kleine kein Englisch spricht und nach den turbulenten Ereignissen ohnehin verstummt ist, nennt Sheldon ihn kurzerhand Paul. Sheldon versucht nun, Paul vor dem Mörder seiner Mutter in Sicherheit zu bringen. Dabei erleben beide eine gefährliche, aber abenteuerliche Flucht per Boot, Traktor und Anhalter.

Der kauzige Sheldon und der schüchterne Paul sind ungewöhnliche, aber auf ihre eigene Art sympathische Protagonisten. Derek B. Miller findet auch in ungewöhnlichen Momenten einen unterschwelligen Humor, der den Leser kurzzeitig vergessen lässt, wie ernst die Lage für Sheldon und Paul eigentlich ist. Das gelingt ihm, ohne die Situation oder die Charaktere ins Lächerliche zu ziehen. Der meist nüchterne, unprätentiöse Stil entfaltet eine ganz eigene Kraft, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Die Handlung wird von Sheldons Erinnerungen an seine verstorbene Frau und seinen verstorbenen Sohn sowie seinen Kriegseinsatz durchzogen. So lernt der Leser den Protagonisten besser kennen, zudem nutzt der Autor die Rückblicke, um beinahe philosophische und existentielle Gedanken aufs Papier zu bringen. Das gibt dem Buch zusätzliche Tiefe.

In der atemberaubenden norwegischen Wildnis kommen nach einer dramatischen Jagd Menschen aus den USA, Serbien, dem Kosovo und Norwegen zusammen. „Ein seltsamer Ort zum Sterben“ ist ein liebevoll geschriebener Krimi, der den Leser gleichermaßen berührt und fesselt. Spannend bis zur letzten Seite.

Veröffentlicht am 07.11.2018

Ein seltamer Ort zum Sterben

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Sheldon Horowitz, 82 Jahre jung, hat sich entgegen seiner inneren Überzeugung, von seiner Enkelin dazu überreden lassen seinem Heimatland den Rücken zu kehren undihr nach Oslo, in das für ihn unbekannte ...

Sheldon Horowitz, 82 Jahre jung, hat sich entgegen seiner inneren Überzeugung, von seiner Enkelin dazu überreden lassen seinem Heimatland den Rücken zu kehren undihr nach Oslo, in das für ihn unbekannte Norwegen zu folgen. Kurz darauf und ohne ihm eine Chance gelassen zu haben sich einzuleben, nimmt das Schicksal seinen Lauf und er wird in einen Anschlag mit tödlichem Ausgang verwickelt. Zurück bleibt ein kleiner schwer traumatisierter Junge, dessen Rettung für Sheldon Mission und Sühne zugleich bedeutet. So wird die Flucht vor den Verfolgern letztendlich zu einer gedanklichen Zeitreise, die sich zwischen Zukunft und Vergangenheit bewegt, bevor sie in einem dramatischen Showdown ihr Ende findet.

FAZIT
Eine beeindruckende Geschichte, die sowohl politisch wie auch philosophisch gesehen, alles andere als leichte Kost ist und für zahlreiche Denkanstöße sorgt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein interessanter Held

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Der 82-jährige Sheldon siedelt von New York nach Norwegen zu seiner Enkeltochter Rhea und ihrem Mann Lars um. Nach dem Tod seiner Frau will Rhea ihn nicht alleine in Amerika zurücklassen. Der Anfang erzählt, ...

Der 82-jährige Sheldon siedelt von New York nach Norwegen zu seiner Enkeltochter Rhea und ihrem Mann Lars um. Nach dem Tod seiner Frau will Rhea ihn nicht alleine in Amerika zurücklassen. Der Anfang erzählt, wie schwer diese Entwurzelung für Sheldon ist und wie fremd ihm Norwegen vorkommt und er begegnet allem mit Sarkasmus. Dann passiert ein Verbrechen direkt in der Wohnung in der er sich aufhält. Er rettet eine albanische Frau und ihren Sohn zu sich in die Wohnung, da sie offensichtlich vor ihrem Mann bzw. Lebensgefährten bedroht wird. Nachdem der gewalttätige Albaner in die Wohnung eindringt, kann Sheldon nur sich und den Jungen durch Verstecken retten. Beide müssen mit anhören, dass der Mann die Frau tötet. Sheldon sieht im Moment nur noch die Möglichkeit, mit dem Jungen zu flüchten. Zur Polizei hat er wenig Vertrauen und befürchtet, dass der Vater durchsetzen könnte, den Jungen zu sich zu nehmen.

Nach einem interessanten Start begann für mich ein zäher Mittelteil im Buch. Es werden sehr ausführlich Kriegsszenen beschrieben: Zuerst Sheldons eigene Kriegserlebnisse in Nordkorea, dann den Verlust seine Sohnes Saul in Vietnam und sogar Visionen über Kriegserlebnisse, die er zusammen mit Saul durchlebt. Es soll dem Leser zeigen, mit welchen Erlebnissen sich Sheldon quält und auch die Schuldgefühle, dass er Saul dazu gedrängt oder zumindest unterstützt hat, in den Krieg zu ziehen. Und abschließend noch der Kosovokrieg als Ursache dafür, wie der Albaner und seine Freunde zu dem geworden sind, was sie heute sind.

Viel mehr interessierte mich zu dieser Zeit das Geschehen in der Jetztzeit in Norwegen. Zeitweise wurden mir zu wenig Information über die handelten Parteien gegeben: Rhea und Lars sind auf dem Weg zu ihrem Sommerhaus im Wald und werden verfolgt, Sheldon ist mit dem Kleinen auf der Flucht und auch auf dem Weg zum Sommerhaus. Und die Arbeit und Gedankengänge der beiden Ermittler hätte man auch näher beschreiben können.

Nachdem dieser für mich zähe Mittelteil überwunden war, fand ich die Geschichte wieder deutlich spannender und flüssig zu lesen. Alles läuft auf einen Showdown beim Sommerhaus zu, für den Leser bleibt in der Schwebe, mit was für einem Ausgang er rechnen kann. Das ganze Finale fand ich richtig spannend und habe es als stimmiges Ende erlebt.

Beim Lesen wird deutlich, dass der Autor speziell Norwegens Verhältnis zu Juden im Zweiten Weltkrieg und danach aufzeigen will. Im Epilog wird extra darauf hingewiesen, dass sich Norwegen viele Jahrzehnte später beim jüdischen Volk entschuldigt hat. Allerdings fand ich selbst diesen Zusammenhang für das Lesen des Buches nicht bedeutsam.