Provinzcop
Im Jahr 1993 wird der junge Polizist Cormac Reilly zu einem Fall vermeintlicher häuslicher Gewalt gerufen. Die Situation in dem düsteren Haus ist unerwartet anders. Zwei Kinder wachen bei ihrer toten Mutter. ...
Im Jahr 1993 wird der junge Polizist Cormac Reilly zu einem Fall vermeintlicher häuslicher Gewalt gerufen. Die Situation in dem düsteren Haus ist unerwartet anders. Zwei Kinder wachen bei ihrer toten Mutter. Die 15jährige Maude beschützt den erst 5jährigen Jack.
Zwanzig Jahre später hat sich Reilly von Dublin wieder nach Galway versetzen lassen. Auf dem Revier gehen Gerüchte um, was der Grund dafür gewesen sein könnte. Quasi in der Probezeit bekommt Reilly zunächst nur alte unaufgeklärte Fälle zugewiesen. Darunter ist zu seiner Überraschung auch der noch immer unaufgeklärte Todesfall von vor zwanzig Jahren.
Bei seinem ersten Auftritt unternimmt Cormac Reilly zumindest von außen betrachtet einen Karriererückschritt. Bei seinem neuen oder auch alten Revier muss er erstmal herausfinden, wem er vertrauen kann. Es ist inzwischen doch etwas befremdlich, dass er nur Cold Cases zugewiesen bekommt, bei denen wirklich nichts mehr zu machen ist. Als er dann einem seiner ersten Fälle wieder begegnet, der nie ausermittelt wurde, will er doch versuchen, der Toten Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Reilly beginnt nachzuforschen, ob damals etwas übersehen worden sein könnte. Inzwischen kümmert sich sein Kollege Danny um den Fall seiner verschwundenen Schwester. Ein Verschwinden, das die Familie zunächst nicht ganz ernst genommen hat.
Mehrere ältere und neuere Fälle, die irgendwie verwoben sind. Ein Polizist, der bei seinen Kollegen nicht besonders angesehen ist. Und ein paar angedeutete private Probleme, deren Gewicht noch nicht richtig klar wird. Eine Mischung für einen normalen Kriminalroman. Die Ausführung ist hier jedoch sehr gelungen. Der Fall ist rätselhaft, die Intrigen innerhalb des Polizeiapparats sehr fies. Das Finden von Verbündeten schwierig. Das Private steht etwas zurück. Insgesamt ist dieser Kriminalroman überraschend frisch und sehr fesselnd, so dass man ihn auch im englischen Original innerhalb von zwei Tagen durchgelesen hat. Das spricht doch für sich und es gibt Ansätze genug, um sich auf den nächsten Band zu freuen.