Cover-Bild Ein Elefant für Karl den Großen
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 10.09.2015
  • ISBN: 9783404172368
Dirk Husemann

Ein Elefant für Karl den Großen

Historischer Roman

Wir schreiben das Jahr 802. Franken und Sarazenen kämpfen unerbittlich um die politische und religiöse Vormachtstellung. In dieser angespannten Lage schickt der Kalif von Bagdad seinem Widersacher Karl dem Großen ein gewaltiges Geschenk als Zeichen des Friedens: einen Elefanten. Der Jude Isaak und sein sächsischer Sklave Thankmar sollen das Tier unversehrt nach Aachen bringen. Eine heikle Mission, denn die Menschen, denen sie auf ihrem langen Weg durch das Frankenreich begegnen, halten den Elefanten für eine Ausgeburt der Hölle. Sein Tod aber würde die Großreiche der Franken und der Sarazenen in einen schrecklichen Krieg stürzen ...


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2018

Ein Elefant für Karl den Großen

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Im Jahr 802: Franken und Sarazenen kämpfen um die politische und religiöse Vormachtstellung. Um den Krieg endlich zu beenden, schickt der Kalif von Bagdad seinem Widersache Karl dem Großen einen Elefanten ...

Im Jahr 802: Franken und Sarazenen kämpfen um die politische und religiöse Vormachtstellung. Um den Krieg endlich zu beenden, schickt der Kalif von Bagdad seinem Widersache Karl dem Großen einen Elefanten als Friedensangebot. Der Elefant muss unversehrt die lange Reise nach Aachen überstehen - verantwortlich dafür ist der Jude Isaak. Gemeinsam mit seinem Sklaven Thankmar und drei Arabern macht er sich auf die mühsame und gefahrvolle Reise.

Mein Leseeindruck:

Dieses Buch steckt voller Abenteuer. Wir begleiten nicht nur die Reisegruppe um Isaak und den Elefanten, sondern parallel auch die Nonne Imma und die Novizin Adelind. Alle Figuren müssen einiges an Gefahren überstehen, so dass die Geschichte niemals langweilig wird.

Der Roman ist zwar fiktiv, aber er beruht doch auf wahren Begebenheiten. Was wahr und was fiktiv ist, wird im Nachwort erläutert. Man merkt beim Lesen, dass der Autor Ahnung hat und, so glaube ich, viel Zeit und Herz in dieses Buch gesteckt hat.

Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen und Isaak, Thankmar, Imma und Adelind zu begleiten. Ich habe ihre Abenteuer mit Spannung verfolgt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Abenteuer und Intrigen im Frankenreich

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Dirk Husemann hat, inspiriert von einer wahren Begebenheit, einen Roman verfasst, der abenteuerliche Reisen durch das frühmittelalterliche Frankenreich zum Inhalt hat.

Wir schreiben das Jahr 802: Der ...

Dirk Husemann hat, inspiriert von einer wahren Begebenheit, einen Roman verfasst, der abenteuerliche Reisen durch das frühmittelalterliche Frankenreich zum Inhalt hat.

Wir schreiben das Jahr 802: Der Jude Isaak von Köln ist in einer ganz besonderen Mission unterwegs. Im Auftrag des Kalifen von Bagdad soll er eine Reihe von Geschenken an Karl den Großen überreichen – darunter neben vielen anderen Kostbarkeiten auch ein lebender Elefant, ein beeindruckender Koloss, der überall, wo er auftaucht, für Aufregung sorgt. Isaak und seine Begleiter, vier Araber und der sächsische Sklave Thankmar, haben einen weiten Weg vor sich und es stellt sich als gar nicht so leicht heraus, einen Kaiser zu treffen, der wegen der drohenden Kriegsgefahr ständig durchs Land ziehen muss.
Auch zwei Frauen sind auf der Suche nach Karl. Die Nonne Imma und die Novizin Adelind sind die einzigen Überlebenden eines Überfalls auf ihr Kloster und die einzigen, die wissen, dass dieser andere Hintergründe hatte als es scheint.

Die Komposition dieses Werkes ist durchaus gelungen, es wird immer wieder aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was für eine gewisse Dynamik sorgt. Dabei entsteht einige Spannung und es gibt ein paar überraschende Wendungen.

Dennoch wollte bei mir der Funke nicht recht überspringen. Das liegt zum einen daran, dass es in der Handlung zu viel Hin und Her gibt, kaum ist ein Ereignis abgehandelt, wird schon das nächste geschildert, wobei ein unangenehmes oder gefährliches Erlebnis auf das nächste folgt. Sicher ist das für die damalige Zeit nicht unrealistisch, ich hätte es allerdings besser gefunden, öfters länger in einer Situation zu verweilen bzw „ruhigere“ Szenen einzufügen, um die Hintergründe des Geschehens ausleuchten zu können.

Vor allem aber hatte ich Schwierigkeiten, mit den Protagonisten warm zu werden, sie werden zu distanziert dargestellt und es ist keine wirklich sympathische Person darunter, was es schwer macht, sich in sie hineinzuversetzen oder mitzufühlen.

Alles in allem also trotz des sehr interessanten Themas nur ein mittelmäßiger historischer Roman.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Historischer Roman

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Das Cover des Buches schmückt ein verzierter Elefant und Blumenranken. Zum Inhalt passt es da­her sehr gut und durch seine Aufmachung entspricht es einem historischen Roman. Ein Pluspunkt ist auch, dass ...

Das Cover des Buches schmückt ein verzierter Elefant und Blumenranken. Zum Inhalt passt es da­her sehr gut und durch seine Aufmachung entspricht es einem historischen Roman. Ein Pluspunkt ist auch, dass im Einband eine Landkarte des Frankenreiches mit wichtigen Handlungsorten der Geschichte abgebildet ist. So kann man beim Lesen immer mal wieder nachschauen wo die Handlungen stattfinden, wenn man sich nicht mehr sicher ist.

Inhaltlich spielt die Geschichte im Mittelalter und es geht um ein Friedensgeschenk, dass der Kalif von Bagdad zu Karl dem Großen ins Frankenreich aussendet. In dieses Unterfangen sind mehrere Charaktere eingebunden. So besteht die Geschichte einerseits aus dem politischen Auftrag und an­dererseits aus den Schicksalen der involvierten Figuren. Diese Konstellation ist sehr interessant und gelungen ausgeführt. Leider bleibt jedoch eine große Distanz zwischen den Figuren und dem Leser. Denn dieser kann sich nicht so recht mit den Charakteren identifizieren. Dies mag zum einen an den damaligen Gepflogenheiten liegen und zum anderen an der Erzählart des Autors.

Erzählt wird aus der Er-Erzähler Perspektive von unterschiedlichen Charakteren, sodass durchaus eine Abwechslung vorhanden ist. Überraschend und interessant ist, dass auch aus der Perspektive des Elefanten erzählt wird. Die Redensart der Figuren ist dem Mittelalter angepasst und wirkt zwar geschwollen, aber authentisch. Auch die Namen der Figuren passen zur damaligen Zeit und gut re­cherchiert, wie auch die anderen historischen Details. Somit kann man beim Lesern noch etwas Ler­nen. Z. Bsp.: Widukindland -> Kind des Waldes.

Gut gefallen hat mir auch, dass mit einem Prolog in die Gesichtete eingestiegen wird. Da das darauf folgende Kapitel 30 Jahre später spielt, kann der Leser zunächst eigene Verknüpfungen und Ideen anstellen.

Weniger gut gefallen hat mir, dass einige Szenen sehr ungeschönt und blutig beschrieben werden. Interessant ist natürlich der Vergleich zur heutigen Zeit, in der man sich solche körperlich und psychisch inhumanen Handlungen im Alltag kaum vorstellen kann.

An einigen Stellen im Buch sind die Texte leider ein wenig langatmig. Eine Spannungskurve mit einem Höhepunkt, auf den alles hin läuft, gibt es in dem Sinne nicht, obwohl die Handlung der Figuren im Grunde darauf aufbaut den Elefanten zu Karl dem Großen zu bringen. Es ist eher so, dass es immer wieder viele Spannungskurven und viele kleine Höhepunkte gibt, sodass es ein auf und ein ab ist. Ein rasanter Schreibstil ist in diesem Buch folglich nicht vorhanden. Jedoch wird der Leser immer wieder überrascht, da es einige unerwartete Wendungen gibt. Wer Geschichten mit Intrigen und Hinterhalten favorisiert, wird hier jedoch sein Vergnügen haben.

Gut und interessant ist, dass verschiedene Figuren mit unterschiedlichen Religionen in diesem Roman aufeinander treffen. Dies wird zum einem im politischen Kontext des Frankenreiches und des Orients thematisiert und durch die einzelnen Figuren. Unter diesen sind Moslems, Christen, Juden und Sachsen, die ihren Naturgöttern huldigen. Dieser Religionsdiskurs macht das Buch trotz seiner historischen Ausrichtung sehr aktuell und zeitgemäß.

Alles in allem ein kurzweiliger historischer Roman, der interessant und lehrreich ist. Jedoch bleibt eine große Distanz zwischen Leser und Figuren und die vielen kleinen Spannungskurven können das Lesen teilweise langatmig werden lassen.

Hier ein paar abschließende Buchzitate:
- „Die Zeit ist mächtiger als alle Könige der Welt.“ (S. 315)
- „Verschließe dich nicht dem Wind der Zeit. Er nimmt fort, was ohnehin krank ist und im sterben
liegt. Ohne ihn wäre die Welt ein stickiger Ort, voll von lebenden Leichen. Öffne dich dem
Schicksal! Öffne dich!“ (S. 315 f.)
- „Überheblichkeit ist die Domäne der Großen in der Welt.“ (S. 70)
- „Wir hatten eine gemeinsame Aufgabe, aber Ihr habt nie daran geglaubt. Warum nur? Ich schätze, weil Ihr nichts verstanden habt. Harun ar-Raschid hat uns nicht bloß ausgesandt, um Carolus Magnus Geschenke zu bringen. Der Elefant, die Wasseruhr, all die kostbaren Stoffe und Düfte waren bloß Beiwerk, um der Höflichkeit zu genügen. Die wahre Friedensbotschaft aber waren wir selber: Mazruq al-Atar, der Muslim, Isaak, ein Kind Israels, und dieser da, Thankmar, der Germane, der zu den alten Göttern betet. Carolus Magnus hätte als Christ das Quartett vervollständigt. Vier Religionen, vier Kulturen, und doch von einem einzigen Stamm. Das galt es zu erkennen und Zweiflern zu zeigen. Frieden, mein Freund, schlägt keine Wurzeln in einem Haufen niedergeworfener Waffen. Frieden blüht nur in uns selbst.“ (S. 331)