Eine schön erzählte Coming of Age-Novelle
Inhalt: Seit Ludwig neu in die Klasse von Johann gewechselt ist, sind die beiden beste Freunde. Beide lieben den Rudersport – doch mehrfach müssen sie hinter den rudernden Zwillingen aus Potsdam den zweiten ...
Inhalt: Seit Ludwig neu in die Klasse von Johann gewechselt ist, sind die beiden beste Freunde. Beide lieben den Rudersport – doch mehrfach müssen sie hinter den rudernden Zwillingen aus Potsdam den zweiten Platz im Zweier ohne hinnehmen. Daher fassen sie einen Entschluss. Sie stimmen ihr Leben aufeinander ab, überlegen, was sie wie viel essen, treffen sich häufig, teilen alle Geheimnisse, um selbst im Gleichklang zu existieren – und letztlich wie Zwillinge zu sein.
Persönliche Meinung: „Zweier ohne“ ist eine Coming of Age-Novelle von Dirk Kurbjuweit. Erzählt wird die Handlung aus der retrospektiven Ich-Perspektive des erwachsenen Johann. Dieser zeichnet Stationen seiner Freundschaft mit Ludwig nach, wobei mehrere Coming of Age-Elemente bedient werden: die erste Liebe (körperlich wie seelisch), die Auseinandersetzung mit Gleichaltrigen sowie die Abgrenzung von den Eltern. Eine Besonderheit der Geschichte ist Ludwig: Er ist extremer als Johann, zieht die Zwillingsidee intensiver durch und besitzt einen Hang zum Morbiden (Das Haus, in dem Ludwig wohnt, liegt an einer Brücke, an der sich Fälle von Suizid häufen. Mehrfach findet Ludwig Leichen im Garten und untersucht diese). Dadurch umweht die Figur Ludwig eine rätselhafte Aura, die bis zuletzt nicht völlig aufgelöst wird (was eine große Stärke der Novelle ist). Eine zweite Besonderheit ist der Erzählstil der Novelle. Einerseits wird nostalgisch und wehmütig erzählt; zugleich hat die Erzählung einen lyrischen Ton. Insgesamt ist „Zweier ohne“ eine spannende, schön erzählte Coming of Age-Novelle.