Leben und Liebe
Es geht weiter mit den jungen Frauen, die in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ihre Ausbildung zur Krankenpflegerin im renommierten Londoner Nightingale-Krankenhaus machen. Dora und Lucy stehen ...
Es geht weiter mit den jungen Frauen, die in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ihre Ausbildung zur Krankenpflegerin im renommierten Londoner Nightingale-Krankenhaus machen. Dora und Lucy stehen vor der Abschlussprüfung - sie waren immer starke Konkurrentinnen, doch nun sieht es so aus, als wären Freundinnen aus ihnen geworden. Es werden neue Figuren eingefügt, andere, die der Leserin in den vorigen Bänden ans Herz gewachsen sind, sind hingegen verschwunden (Schwester Tanner) oder nehmen nur noch eine Statistenrolle ein (Helen). Das ist zwar schade, aber vielleicht tauchen sie in den folgenden Bänden wieder auf.
Mir gefällt die Buchreihe sehr gut: der Stil liest sich flüssig, und trotz der immerwährenden Putzorgien wird es nie langweilig. Der 3. Band brachte viel Zeitgeschichte (englische Faschisten unter Mosley), in diesem 4. Band werden die politischen Ereignisse nur am Rand gestreift bzw. angedeutet (Lucys Vater, der versucht, das angebahnte Geschäft mit Deutschland zu retten). Sehr gut kommt das Streben nach Glück und einem guten Auskommen herüber, das ja eigentlich in jedem von uns steckt. Die neue Figur des Dienstmädchens Jess ist gut gezeichnet, in ihr steckt viel Potential für die nächsten Bände. Etwas ungereimt finde ich das plötzliche Auftauchen Alfred Doyles und die Reaktion von Doras Mutter, als sie von den Machenschaften ihres Mannes erfährt, aber das stört mich nicht so sehr, dass ich das Buch abwerten müsste.
Wem würde ich es empfehlen? Nun, jemandem, der gerne Frauenschicksale über mehrere Bände liest; der England mag; Downton-Abbey-Fans, denn auch diese sind ausdauernd Gerne auch älteren Leserinnen - männliche Leser werden wahrscheinlich nicht zugreifen.
Mein einziger Kritikpunkt: ich muss noch bis März warten, bis der nächste Teil erscheint...