Spannende Einblicke in das Leben einer Hebamme
Hanna steckt mitten in ihrer Ausbildung zur Hebamme und wartet darauf, ihre Prüfung für die Stadt Konstanz ablegen zu dürfen, als die Frau des Tuchhändlers Eberlin Hanna zu sich ruft. Martha ist nicht ...
Hanna steckt mitten in ihrer Ausbildung zur Hebamme und wartet darauf, ihre Prüfung für die Stadt Konstanz ablegen zu dürfen, als die Frau des Tuchhändlers Eberlin Hanna zu sich ruft. Martha ist nicht nur schwanger, sondern sie hat auch seltsame Veränderungen an ihrem Mann bemerkt. Sie bittet die junge Hebamme um Hilfe. Gleichzeitig sind in der Stadt zwei Morde geschehen. Hannas Neugier ist geweckt und sie beginnt sich umzuhören. Die junge Frau ahnt nicht, auf welch gefährliches Spiel sie sich eingelassen hat.
Einige Zeit ist vergangen, seit Hanna in „Die Wehmutter vom Bodensee“ zum ersten Mal Verbrechen aufgedeckt hat. Inzwischen hat sie ihr Ziel, eine geprüfte Hebamme zu werden, fast erreicht. In diesem zweiten Teil „Der Tod in den Gassen von Konstanz“ geht es nun mit Hanna und Ursus weiter. Es ist aber nicht zwingend notwendig, Band 1 gelesen zu haben. Die Handlung ist in sich abgeschlossen und die Bücher sind gut einzeln lesbar. Natürlich empfehle ich trotzdem den ersten Teil zu lesen, weil die Bücher gute Unterhaltung sind und Spaß machen.
Doris Röckle hat es geschickt verstanden, Spannung aufzubauen. Zunächst erzählt sie aus dem Leben der Hebamme und deren Lehrmutter Wendelgart. Man erfährt Details, wie die Ausbildung zu einer Hebamme im 14. Jahrhundert gestaltet war. Kleine Einblicke in die Behandlung von Krankheiten und Heilmittel fließen mit ein. Das tägliche Leben wird geschildert und natürlich werden Ereignisse wie die zwei Morde diskutiert. Hanna ist ein aufgeschlossener Charakter und immer bereit zu helfen, wenn sie kann. So ist sie natürlich auch bereit, Martha Eberlin bei ihrem Problem zu unterstützen. Mit diesem Handlungsstrang kommt dann die Spannung auf. Geschickt hat die Autorin Spuren in die Handlung gestreut und lässt die junge Hebamme ermitteln.
Mir hat diese Mischung aus Krimi im 14. Jahrhundert und historischer Roman gut gefallen. Ich mag Hanna und ihre Lehrmutter sehr gern. Die Frauen haben so einige Hürden zu überwinden, sind aber geschickt darin, ihr Leben zu meistern und ihren Beruf auszuüben. Auch die Beziehung zwischen Hanna und Ursus finde ich in der Schilderung gelungen. Hanna macht sich ihre eigenen Gedanken, ohne dabei zu modern zu wirken. Für mich klingt ihr Leben durchaus so, als ob sie in dieser Zeit gelebt hätte.
Fazit:
Auch Teil zwei „Der Tod in den Gassen von Konstanz“ hat mir wieder gut gefallen. Ich mag diese Mischung aus Krimi und historischer Roman. Spannung und die Schilderungen zum Leben in dieser Epoche gehen Hand in Hand. Doris Röckle hat es geschickt verstanden, von den Frauen dieser Zeit zu erzählen und gleichzeitig einen spannenden Krimi abgeliefert. Ich hatte unterhaltsame Lesestunden und hoffe, es wird noch mehr von Hanna und ihren Freunden zu lesen geben, ich wäre dabei.