Machtgefüge und Denkmuster hinterfragen
Als Aufhänger ihres Buches wählt Dorothee Ebert den Satz "Ladies First...", den sicherlich jede*r schon in diversen alltäglichen und beruflichen Situationen gehört hat. Vermeintlich ein Akt der Höflichkeit ...
Als Aufhänger ihres Buches wählt Dorothee Ebert den Satz "Ladies First...", den sicherlich jede*r schon in diversen alltäglichen und beruflichen Situationen gehört hat. Vermeintlich ein Akt der Höflichkeit von Männern dekonstruiert die Autorin den Satz und verweist auf das traditionelle Machtgefüge zwischen Männern und Frauen, das noch immer - und ganz besonders im beruflichen Kontext - existiert und alles andere als Ausdruck von Gleichberechtigung ist.
Dorothee Ebert schreibt humorvoll, flüssig und beschreibt die theoretischen Grundlagen sehr alltags- und praxisorientiert, indem sie alle Aussagen und Denkmuster durch zahlreiche Beispiele untermauert. Deutlich wird, dass Gleichberechtigung nicht einfach so mit der Zeit geschieht, sondern dass wir alle einen Beitrag leisten und Gleichberechtigung aktiv schaffen und einfordern müssen. Dafür deckt sie (unbewusste) Denkmuster und Stereotype auf, die beispielsweise erklären, weshalb in Führungspositionen immer noch überwiegend Männer sind, weshalb Frauen es nicht leicht haben, aufzusteigen und weshalb Diversität oft als Label von Unternehmen gilt, Diversität jedoch nicht gelebt wird.
Anhand zahlreicher Alltagssituationen, von denen ich fast alle selbst (mit)erlebt habe, regt die Autorin zum Reflektieren und zum Umdenken an - von den Denkmustern des Machtgefüges hin zu gleichberechtigtem Denken und Handeln. Die psychologischen Mechanismen, auf denen das Denken und Handeln basiert, zeigt sie anhand wissenschaftlicher Studien auf.
Eine gute und leicht lesbare Einführung in das Thema fehlender Gleichberechtigung im Arbeitskontext. Empfehlenswert für alle, die sich für Gleichberechtigung interessieren, das eigene Denken und Handeln reflektieren und ändern möchten!