Sehr gelungene Erzählung von Überlebenden
Bright Young WomenAn einem Samstag des Jarhes 1978 verschafft sich ein Mann Zugang in ein Studentinnenwohnheim und bringt mehrere Bewohnerinnen auf brutale Weise um. Pamela überlebt diesen Angriff und sieht für einen kurzen ...
An einem Samstag des Jarhes 1978 verschafft sich ein Mann Zugang in ein Studentinnenwohnheim und bringt mehrere Bewohnerinnen auf brutale Weise um. Pamela überlebt diesen Angriff und sieht für einen kurzen Moment sogar das Gesicht des Angreifers. Dieser wird anschließend als einer der berüchtigsten Serienmörder der USA gesucht und wird im Laufe der Zeit sehr bekannt.
Jessica Knoll legt den Fokus hier auf die Betroffenen und gibt ihnen eine Stimme. Der Täter wird hier namentlich nicht genannt, auch wenn wahrscheinlich alle wissen, um wen es hier geht, und bekommt keine Aufmerksamkeit über seine Täterschaft als solche hinaus und ihm wird auch keine greifbare Persönlichkeit verliehen - erzählt werden hier die Geschichten der Überlebenden.
Da Pamela damals die wichtigste Zeugin war, den Überfall beschrieben, ihre toten Mitbewohnerinnen und sogar den Täter gesehen hat, ist sie diejenige, auf der das Phantombild beruht. Ihren Worten wird jedoch wenig Gehör geschenkt und so wird im Laufe der Jahre nach 1978 auch deutlich, wie viele Frauen bereits sterben mussten und welche Taten hätten verhindert werden können, wäre Pamela und den anderen Frauen mehr Glauben geschenkt worden.
Jessica Knoll schreibt flüssig, spannend und stellt die überlebenden Frauen, ihre Pespektiven und die Konsequenzen ihrer Leben in den Mittelpunkt. Es geht also bei dem Thriller nicht darum, herauszufinden, wer der Täter war, sondern den Betroffenen zuzuhören - und im besten Fall auch von weniger gelungenen Reaktionen zu lernen. Auch Ruth, die zweite Frau, die hier als Erzählerin auftritt und ihre Geschichte teilt, bekommt eine immer wichtigere Rolle innerhalb des Gesamtgeschehens.
Erzählt wird auf diversen Zeitebenen, dabei geht Jessica Knoll nicht chronologisch und sprunghaft vor. Manchmal brauchte ich einen Moment, um mich zu orientieren, aber ich mochte den Stil gern und fand es so auch abwechslungsreicher und interessanter zu lesen.
Ein feministicher und gesellschaftskritischer Ansatz, mit dem Jessica Knoll hier von den Überlebenden und den Umgang mit ihnen erzählt. Ich kann das Buch jedemjeder Leserin empfehlen, die sich für Crime und Betroffenen-/Überlebendenperspektiven interessiert.