Interessante Darstellungsform
Laut Klappentext soll es sich bei diesem – im Original bereits 1979 erschienenen – Werk um ein „Kultbuch“ handeln, bei dem „der heroische Versuch unternommen wurde, Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften ...
Laut Klappentext soll es sich bei diesem – im Original bereits 1979 erschienenen – Werk um ein „Kultbuch“ handeln, bei dem „der heroische Versuch unternommen wurde, Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften gemeinsam auf Forschungsreise zu schicken“.
Derartige Lobeshymnen sind zwar etwas übertrieben, man kann ihnen aber doch insofern zustimmen als es sich hier tatsächlich um eine ungewöhnliche und sehr engagierte Art handelt, wissenschaftliche Inhalte zu vermitteln. So werden beispielsweise immer wieder fiktive Dialoge eingeschoben, in denen (von Zenos berühmten Paradoxon inspiriert) Achilles und die Schildkröte sowie einige andere Figuren auftreten, und die dazu dienen, manche Inhalte sozusagen auf eine andere Ebene zu heben, Verbindungen herzustellen oder auch durch absurde oder paradoxe Handlungen zu unterhalten.
Auch sonst merkt man, dass hinter diesem Buch viel Mühe steckt, es wirkt von vorne bis hinten perfekt „durchkomponiert“.
Doch auch vom Leser wird eine gewisse Mühe verlangt, dies ist sicher nichts, was man flott nebenbei lesen kann. Es ist einige Konzentration erforderlich, um allen Gedankengängen zu folgen und die diversen Anspielungen zu erkennen, wobei es wahrscheinlich kaum möglich ist, schon beim ersten Lesen alle Zusammenhänge zu erfassen.
Diese Mühe lohnt sich aber auch, da man hier doch eine Reihe spannender Einblicke erhält. So gibt es etwa eine relativ tiefschürfende und doch allgemein verständliche Diskussion von Gödels Unvollständigkeitssatz oder interessante Überlegungen zur Funktionsweise des Gehirns und zum Wesen des Bewusstseins – auch wenn diese teilweise durch neuere Forschungsergebnisse widerlegt worden sein dürften.
Allerdings sind auch einige negative Punkte zu vermerken: Der Autor selbst beklagt sich in einem anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums verfassten Vorwort darüber, dass es sogar begeisterten Lesern seines Buches schwer falle, dessen eigentliches Anliegen auf den Punkt zu bringen. Meiner Meinung nach ist dies absolut verständlich – neigt er doch zu sehr dazu, sich in irgendwelchen Randthemen zu verlieren und abzuschweifen. So kommt er immer wieder vom Hundertsten ins Tausendste, vieles davon ist nicht einmal uninteressant, doch es macht es beinahe unmöglich, den roten Faden im Blick zu behalten, erst recht, da es doch mit sehr vielen und vielschichtigen Inhalten überladen ist.
Etwas weniger wäre hier also tatsächlich mehr gewesen.