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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Limmat
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 152
  • Ersterscheinung: 23.05.2024
  • ISBN: 9783039260706
Douna Loup

Verwildern

Roman
Steven Wyss (Übersetzer)

Nach einer einsamen Kindheit am Rande eines Sees macht sich die Erzählerin, kaum ein Teenager, Hand in Hand mit ihrer Mutter auf die jahrelange Suche nach ihrem unbekannten Bruder. Sie streifen durch Felder und Wiesen, schlafen in den Wäldern und arbeiten auf Bauernhöfen oder in Fabriken.
Als die junge Frau die Liebe entdeckt, ist es für sie und ihre Mutter an der Zeit, eigene Wege zu gehen.
Douna Loup gelingt es auf bemerkenswerte Art und Weise, die Schönheit und Zerbrechlichkeit der Welt mit allen Sinnen zu erfassen. Mit grossem Feingefühl hat Steven Wyss die Poesie dieses Romans ins Deutsche übertragen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2024

Speziell

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Ein junges Mädchen, sehr lange bleibt es namenlos, wächst nur mit seiner Mutter am Rande eines Sees. Als das Kind älter wird, verlassen sie den See in Richtung der Wälder. Später ist es eine Insel. ...


Ein junges Mädchen, sehr lange bleibt es namenlos, wächst nur mit seiner Mutter am Rande eines Sees. Als das Kind älter wird, verlassen sie den See in Richtung der Wälder. Später ist es eine Insel. Es ist ein Einsiedler-/ Aussteigerdasein.
Mir hat sich bis zuletzt nicht erschlossen, wo diese Geschichte verortet ist. Es ist von einer tropischen Insel die Rede, von einem Dschungel in ihrem Inneren. Sämtliche Namen sind fiktiv.
Anfangs hatte ich das Gefühl, es handelt sich hierbei um eine dystopische Handlung. Da täuschte ich mich aber. Im weiteren Verlauf wird es sehr deutlich, dass es sich hier um Gesellschaftskritik handelt. Auch der Klimawandel ist ein Thema. Es geht wohl darum, ob und wie ein alternatives, selbstbestimmtes Leben möglich sein kann.
So kurz dieser Roman auch ist, leicht zugänglich ist er sicherlich nicht. Das beginnt schon mit einem sehr eigenwilligen Schrebstil. Sehr poetisch und naturverbunden. Manchmal seltsam sperrige Schachtelsätze, teilweise wirkte der Text auf mich wie ein Klagelied. Das wird aber im Verlauf deutlich besser, oder ich habe mich daran gewöhnt, kann auch sein. Auch inhaltlich wirkt es manchmal etwas sperrig, aber vielleicht liegt das daran, dass die Denkweise in unserer westlichen, leistungsorientierten Welt eine völlig andere ist.
Fraglos muss man sich auf diesen Text einlassen wollen. Dann erkennt man aber eine gewisse Schönheit darin. Sowohl in der Sprache, als auch im Gedankengut. Auf jeden Fall ist dieser Roman etwas ganz Besonderes.
4 Sterne

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Veröffentlicht am 23.05.2024

Alle Sinne

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Die Erzählerin, später auch von einem Freund Olo genannt, wächst mit ihrer Mutter einsam an einem See auf. Als sie an ihren älteren Bruder erinnert wird, begeben sich Mutter und Tochter auf die Suche, ...

Die Erzählerin, später auch von einem Freund Olo genannt, wächst mit ihrer Mutter einsam an einem See auf. Als sie an ihren älteren Bruder erinnert wird, begeben sich Mutter und Tochter auf die Suche, streifen durch Wälder, über Felder, dringen ein in das Ungetüm einer Stadt und lernen dabei viel über sich selbst, über das nackte Sein und die Natur als Ursprung und Ende jeglicher Existenz.

Voller Poesie, einem Gedicht gleich, mutet Douna Loups Sprache an, geschickt spielt sie mit ihren Worten, die zu einer Melodie zusammenfließen. Virtuos erklingen die Gedanken der Ich-Erzählerin, welche dem Leser ganz nah ist und doch auch so fern in ihrer Lebensweise. Nur sie und ihre Mutter leben am See, erst später, auf der langen Reise, treffen sie auf andere Lebewesen und tauschen sich mit diesen aus. Raum und Zeit verschwimmen zu einem wesentlichen Element, nämlich zur Natur, welche gibt und nimmt, welche alles bereithält, was man zum Leben braucht. Der Einklang mit dem Kosmos ist es, wonach es zu streben gilt. Trotz der wunderbaren Sprache und der brillanten Idee, die Welt mit allen Sinnen zu erleben, spricht mich die Handlung mit allerlei Ungewöhnlichem nicht recht an. Immer wieder geht es auch um körperliche Erfüllung und Ekstase, was mich in dieser Form eher befremdet als vergnügt. Die Botschaft drückt Douna Loup klar aus, die Handlung drum herum kann mich jedoch wenig fesseln.

Beeindruckend an diesem Buch ist vor allem die poesiehafte Sprache, auch das Titelbild ist überaus ansprechend. Zurück zur Natur als Thema lässt Neugierde erwachen, die konkrete Geschichte über die Suche der Erzählerin bleibt mir allerdings bis zum Ende hin fremd.