Spektakuläres Finale, das zum Nachdenken anregt
Meine Meinung:
Also ich weiß gar nicht wo genau ich anfangen soll um dieses Buch zusammen zu fassen, aber ich versuch das jetzt einfach mal. Das Buch ist der dritte und letzte Band der Zwölf-Wasser-Trilogie, ...
Meine Meinung:
Also ich weiß gar nicht wo genau ich anfangen soll um dieses Buch zusammen zu fassen, aber ich versuch das jetzt einfach mal. Das Buch ist der dritte und letzte Band der Zwölf-Wasser-Trilogie, was voraussetzt, dass man hier mitten im Geschehen beginnt. Asing, die Dämonin, hat sich in Agen niedergelassen und verbreitet dort alles Übel und plant auch, die Menschlichkeit und damit die Menschen für immer vom Kontinent zu vertreiben. Ihr Plan ist ja auch ziemlich gut nachzuvollziehen, denn sie wurde von einem Menschen betrogen und ist für ihn in den Tod gegangen. Ich wäre da auch sauer, wenn ich ein solches Opfer aus Liebe bringen würde. Ehrlich gesagt, finde ich sie sogar sehr genial, nun ja, außer der Tatsache, dass sie jetzt Besitz von dem armen Merzer Babu ergriffen hat, da sie einen Körper brauchte durch den sie ihr Handeln vollführen kann.
Sie ist einzigartig. Aber Babu auch, eigentlich ist er der nächste König, hier Thon genannt, der Merzer, wurde aber durch seinen Onkel betrogen und vertrieben, sodass er auf der Suche nach Heimat und Liebe auf dem Kontinent umherirrt. Jedenfalls bis er sich einen Splitter einfängt, durch den Asing ihren Weg in seinen Geist findet. Leid getan hat er mir aber nicht, denn ich mag ihn nicht so ganz, auch wenn er eigentlich eher derjenige ist, dem Mitleid entgegen gebracht werden sollte…
Aber naja, jedenfalls glaubt der Welsenoffizier Feld, dass Babu noch zu retten ist, auch wenn Felt selbst dem Tod ziemlich nah ist, also macht er sich zusammen mit der Unda Reva und einem Chronisten auf den Weg nach Agen. Die Mission, die Quellen neu zu beleben, rückt dabei jedoch ziemlich in den Hintergrund.
Ich glaube jetzt habt ihr in etwa die Kurzform von Band 1 und 2, also starten wir mal mit dem Teil der Rezi, die sich um Band 3 dreht. Felt ist also mit Reva in Agen gelandet und ist jetzt auf dem Weg zu Babu um ihn zu retten oder zu töten, je nachdem was eben helfen würde. Allerdings ist vieles, das dem Leser hier begegnet, so unvorhersehbar, dass es regelrecht verwirrt, denn hier wird sehr viel an Gut und Böse gerüttelt.
Ist Gut wirklich noch Gut und Böse wirklich noch Böse? Die Grenzen verschwimmen hier und mich hat vieles ein ums andere Mal doch sehr überrascht. Die Autorin hat es geschafft, dem was uns Angst macht ein Gesicht zu geben. So bringt ein kaltblütiger Mord z.B. Wölfe hervor, die einen Jagen und selbst zu töten versuchen, oder aber der Zorn in Gestalt eines riesigen Dämons, der das zweite Herz der Stadt Agen bildet.
Ich finde, diese wunderbare neue Art der Fantasy sollte auf jeden Fall möglichst viele Leser bezaubern, denn hier ist es nicht allein die Geschichte die einen so mitreißt. Hier geht es vielmehr darum, welche Botschaft diese Worte beinhalten. Jede dieser 12 Quellen steht für einen Teil der Menschlichkeit und solange sie intakt sind, sind auch wir intakt, vollkommen menschlich.
Im Verlauf der Trilogie jedoch sterben die Quellen und mit ihnen Teile der Menschlichkeit, was sich besonders auf die Figuren der Geschichte auswirkt, denn sie werden unweigerlich Teile ihrer eigenen Menschlichkeit aufgeben müssen und so unter anderem zu Besten, Mördern und mehr.
Was mich besonders beeindruckt hat ist folgendes, denn der Autorin ist es hier gelungen, dass sie mich zum Nachdenken angeregt hat. Habe ich selbst eine meiner 12 Quellen aufgegeben oder kämpfe ich noch gegen die Dämonen in mir? Irgendwie glaube ich nämlich, dass ihre Trilogie auf genau diesen Sachverhalt abzielt.
Den ersten Band hatte ich mir damals gekauft, bzw. ist dieser mir aufgefallen, weil das Cover so ein wunderbarer Blickfang ist. Dunkles Blau, dass wie Stein anmutet und es aussieht, als wären dort Verzierungen reingemeißelt. Diesen Untergrund hat man auch gleich gelassen, jedoch nur die Farbe verändert. Band 1 ist mit blauem Untergrund, Band 2 mit braunem und Band 3 mit grünem Untergrund. Davor ist jeweils einmal die Phiole mit dem Wasser der Undae zu sehen. Kunstvoll, Kostbar und eisig. Eben wie sie Undae es selbst sind. Ich liebe die Cover und die gesamte Reihe.
Um also meinem kleinen Roman mal ein Ende zu verleihen komme ich lieber schnell zur abschließenden Bewertung, sonst rennt ihr alle noch schreiend vorm Bildschirm weg. Sicher ist euch schon aufgefallen, dass ich total ins Schwärmen geraten bin und mehr als nur ein wenig Ehrfurcht vor einem solchen Werk gezeigt habe. Meines Erachtens kann es in jedem Fall mit „Der Herr der Ringe“ mithalten und verdient ebenso viel Beachtung. Zudem ist der Schreibstil leicht verständlich gehalten, eher nüchtern und dennoch so nah am Geschehen dran, dass man einfach immer mehr lesen möchte. Man sollte sich jedoch auf längere Kapitel von ca. 100 Seiten oder mehr einstellen, in denen recht oft die Perspektiven der Figuren wechseln und man so aus mehreren Blickwinkeln Einblick in diesen letzten Kampf erhält.
Dennoch ist es kein Buch, dass man schnell mal zwischendurch lesen kann, sondern eher ein Buch, für das man sich Zeit nehmen sollte.
So vergebe ich hier volle 10 Stöberkisten, einfach weil ich so beeindruckt von dem Buch bin, ständig darüber nachgedacht habe und so gern Teil dieser Welt sein wollte. Für mich eins der Fantasy-Highlights des Jahres.
Tipp:
Lest es, sofern ihr Literatur sucht, die in jedem Fall eure Weltsicht verändern kann, denn diese Trilogie schafft dies in jedem Fall. Ihr müsst die Undae nur zu euch sprechen lassen…