Hochspannender Genremix
Irgendwo zwischen Mystery-Thriller, Soft, aber doch etwas technischeren Science Fiction und Survival-Roman ist dieser erste Teil einer vierbändigen Reihe ein Genremix, der es in sich hat - und dessen Elemente ...
Irgendwo zwischen Mystery-Thriller, Soft, aber doch etwas technischeren Science Fiction und Survival-Roman ist dieser erste Teil einer vierbändigen Reihe ein Genremix, der es in sich hat - und dessen Elemente gekonnt miteinander verbunden werden.
Wir begleiten (den btw ultra sympathischen) Musiker Zane, der seit einem traumatischen Ereignis und dem Verlust seiner Freundin in seiner Jugend mit PTBS, Panikattacken und einer Art Synästhesie/Reizüberflutung zu kämpfen hat. Unerwartet bietet sich für ihn die Möglichkeit, an den Ort, an dem das alles geschehen ist, zurückzukehren - und seinen alten Feind zu stellen.
Der Reihentitel “Maschinenmacht” deutet ja schon darauf hin: Dieser Feind ist - eventuell - nicht menschlicher Natur.
Mehr möchte ich eigentlich nicht verraten, da diese Geschichte, neben den gut ausgearbeiteten Figuren, von ihrer temporeichen Spannung und Twists lebt. Und wow, hab ich es inhaliert! Der Schreibstil ist einnehmend und die kurzen Kapitel treiben einen förmlich zum Weiterlesen an. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dass ich diese Hektik und Anspannung selbst körperlich spüre. Von den Vibes her fühlte ich mich an die HBO-Serie Westworld erinnert und an mehreren Stellen dachte ich: Hm, das könnte eigentlich auch ein mega spannender Film sein, weil ich mir durch die detailreichen Beschreibungen alles plastisch vorstellen konnte.
Trotz hohem Tempo fand ich außerdem beeindruckend, wie behutsam mit Themen wie Trauma und Synästhesie umgegangen wurde. Wer möchte, kann die ausführlichen Content Notes in der Leseprobe nachschauen (inkl. Kapitelangabe).
Wenn ich etwas kritisieren wollen würde, wären es die Abschnitte, in denen Technisches erklärt wird. Was in der Story und im Weltenbau total Sinn ergibt, aber mich haben diese kurzen Abschnitte manchmal etwas rausgerissen, weil ich so sehr an den Figuren hing 😀 wobei es hier cool war, dass es Illustrationen dazu gibt.
Für wen ist das Buch was?
Nun, zunächst für alle SF-Fans, die wieder Bock auf eine originelle, progressive Geschichte haben. Ich halte mich tatsächlich oft von KI-Thrillern fern, weil ich finde, dass viele irgendwie altbacken wirken, aber Maschinenmacht ist das definitiv nicht. Und durch den Thriller/Mystery/Survival-Anteil kann es auch Leser*innen ansprechen, die sonst nicht so viel SF lesen. Ich vergebe 4,5 Sterne und hoffe sehr, dass ihr diesem Reihenauftakt, der übrigens den Selfpublishing-Buchpreis gewonnen hat, eine Chance gebt! 🦾