Gelungene Fortsetzung, spannender Genremix und aufreibende Villain-Origin-Story
Villain-Origin-Story, anyone? Ich bin, was Comics und Filme angeht, großer Fan davon. Es braucht Feingefühl, einem Bösewicht Tiefe und Menschlichkeit zu verleihen.
Dass ich visuelle Medien als Referenz ...
Villain-Origin-Story, anyone? Ich bin, was Comics und Filme angeht, großer Fan davon. Es braucht Feingefühl, einem Bösewicht Tiefe und Menschlichkeit zu verleihen.
Dass ich visuelle Medien als Referenz erwähne kommt nicht von ungefähr, denn wie auch der erste Teil dieser Sci-Fi-Thriller-Reihe liest sich “Maschinenmacht 2: Aarin Cirrus” wie ein spannender, actiongeladener Blockbuster, in dem trotzdem viel Zeit für Zwischenmenschliches da ist.
Hier lernen wir Aarin Cirrus, den Bösewicht aus dem ersten Band, in einer Coming-of-Age-Sequenz näher kennen und erkunden durch ihn die Veränderungen in der Maschinenwelt. Wie sensibel es E.V. Ring hier wieder schafft, Figuren in ihren harschen, bitteren Lebensumständen so zu beschreiben, dass man sie gar nicht mehr loslassen will, ist außergewöhnlich - und dann handelt es sich bei Aarin Cirrus auch noch um wirklich keinen guten Menschen. Eine gute Villain-Origin-Story schafft doch genau das: Furchtbare, falsche Handlungen und doch ist der Handelnde immer noch menschlich. Oder?
Im Vergleich zum ersten Band ist der Biopunk-Anteil höher; Biopunk ist quasi ein Neben-Subgenre von Cyberpunk, statt Mechanisches stehen hier allerdings synthetische Veränderungen auf biologischer Ebene, z.B. der DNA, im Vordergrund. Und hui, an vielen Stellen lief es mir eiskalt den Rücken Runter, so interessant und plastisch waren die Beschreibungen in diesem Buch. Der Genremix aus SF, Thriller, Biopunk und Coming-of-Age ist in seiner Originalität wieder total gelungen.
Und dann: das Ende! Es zieht so heftig an und setzt für die Figuren alles aufs Spiel - wenn ich nur an die Fortsetzung, den dritten Teil denke, bekomme ich Herzklopfen vor aufgeregten Erwartungen!
An dieser Stelle beende ich diese Rezension, denn es ist schwierig, bei dieser Art von Genremix nicht zu viel zu verraten und spoilerfrei zu bleiben. Für mich ist die Maschinenmacht-Reihe bisher absolut empfehlenswert, wenn ihr auch nur ansatzweise gerne Science-Fiction (oder Thriller!) lest.
Vielen Dank an E.V. Ring für dieses Rezensionsexemplar.