Dem Mikrobiom auf der Spur
Die überraschend umfangreiche und vielfältige Welt der mikroskopisch kleinen Lebewesen wurde erst verhältnismäßig spät von der Wissenschaft entdeckt. Immer noch und gerade in letzter Zeit wieder verstärkt ...
Die überraschend umfangreiche und vielfältige Welt der mikroskopisch kleinen Lebewesen wurde erst verhältnismäßig spät von der Wissenschaft entdeckt. Immer noch und gerade in letzter Zeit wieder verstärkt gelten Bakterien etc vielen in erster Linie als Krankheitserreger, die es zu bekämpfen gilt. Dass der Körper jedes Menschen wie auch derjenige aller anderen Tiere geradezu ein Sammelsurium an Mikroben beherbergt und gewissermaßen als Konglomerat von Ökosystemen betrachtet werden kann, ist den meisten jedoch kaum bewusst.
Der Autor zeigt hier anhand zahlreicher Beispiele wie die Beziehungen zwischen Tieren und ihren Mikroorganismen ausgestaltet sind, wie letztere vielfach zum Überleben ihrer Wirte beitragen, bisweilen aber auch negative Auswirkungen haben, wobei ein und dieselben Bakterien je nach den sonstigen Umständen mal in der einen mal in der anderen Rolle auftreten können.
Er berichtet beispielsweise davon, welche Folgen es hat, wenn Labortiere in absolut keimfreier Umgebung aufwachsen und erzählt von Insekten, die Bakterien-Gene in ihr eigenes Genom integriert haben oder davon, wie Mikroben zur Bekämpfung diverser Krankheiten eingesetzt werden können.
Dabei entsteht ein facettenreiches Bild eines Bereiches, welcher unseren Blicken sonst verborgen bleibt.
Es handelt sich somit um ein sehr interessantes Thema. Auf diesem Gebiet sind in den nächsten Jahren sicher noch weitere spannende Entdeckungen zu erwarten. Der Inhalt dürfte auch gut recherchiert sein, wie zahlreiche Fußnoten und ein langes Literaturverzeichnis zeigen. Die Ausführungen sind jedoch stellenweise eher trocken und es werden bisweilen fast schon zu viele Details angesprochen. Die Lektüre gestaltet sich daher etwas mühsam.