Ein fantastisch kluger Kriminalfall, gelöst mit Hilfe von analytischem Denken
„Der Doppelmord in der Rue Morgue“ von Edgar Allan Poe ist ein Kriminalroman im Stile von Arthur Conan Doyles „Sherlock Holmes“, in welchem ein Hobby-Detektiv namens C. August Dupin einen spektakulären ...
„Der Doppelmord in der Rue Morgue“ von Edgar Allan Poe ist ein Kriminalroman im Stile von Arthur Conan Doyles „Sherlock Holmes“, in welchem ein Hobby-Detektiv namens C. August Dupin einen spektakulären Kriminalfall löst. Am bemerkenswertesten ist hierbei allerdings, dass Poes Geschichte die erste dieses Genres ist und als Vorläufer aller späteren Kriminalromane angesehen werden kann.
In Paris hat sich ein Mord zugetragen, interessanterweise in der Straße mit dem charakteristischen Namen „Rue Morgue“. Genau genommen ist es sogar ein Doppelmord und die Polizei tappt völlig im Dunkeln, wer der Täter sein könnte oder wie sich die Tat überhaupt ereignet haben könnte. Alle Zeugen werden detailliert und unter Eid verhört. Berichtet wird dem Leser die ganze Geschichte durch Dupins Assistenten, mit dem er auch zusammen wohnt. Man erfährt von den beiden Opfern, die beide auf höchst spektakuläre Weise ums Leben kamen, wer sie sind, was sie so getan haben, ob sie vermögend sind und einiges mehr.
C. August Dupin verfügt über eine ganz außerordentliches analytisches Denken und eine hervorragende Kombinationsgabe. Im ersten Teil des Buches wird dem Leser der Zusammenhang des Analytischen Denkens an verschiedenen Beispielen wie Schach- oder Dame-Spielen erläutert. Im zweiten Teil werden die Situation des Tatortes und die Zeugenaussagen dem Leser/Zuhörer näher gebracht. Im dritten Teil wird Dupin den Fall auf höchst beeindruckende und spektakuläre Weise lösen. Die Lösung des Rätsels ist schlichtweg grandios.
Für mich persönlich ist es ein wunderbarer Kriminalroman, der noch weitaus mehr an Gewicht und Stellenwert dadurch gewinnt, dass mit ihm der Grundstein zu allem in diesem Genre überhaupt erst gelegt wurde.