Ein schöner Einstieg in die Welt von Poe
„Die schwarze Katze“ vereint zwei schaurige Kurzgeschichten von Edgar Allan Poe. Den Beginn macht die titelgebende Geschichte „Die schwarze Katze“, in der ein Ich-Erzähler – spoilerfrei gesagt – von einer ...
„Die schwarze Katze“ vereint zwei schaurige Kurzgeschichten von Edgar Allan Poe. Den Beginn macht die titelgebende Geschichte „Die schwarze Katze“, in der ein Ich-Erzähler – spoilerfrei gesagt – von einer folgenschweren Tat berichtet. Gewissermaßen handelt es sich um ein kleines Psychogramm einer Täterfigur. Die zweite Kurzgeschichte, die sich in dem Reclam-Bändchen findet, ist vermutlich Poes bekannteste: „Der Untergang des Hauses Usher“. Ein namenloser Ich-Erzähler begibt sich hier aufgrund eines Briefes seines Freundes Roderick Usher zu dessen abgelegen liegendem Herrensitz. Die Geschichte besticht durch ihre dichte Atmosphäre: Der Herrensitz ist gespenstisch, der Hausherr morbid. Für den Ich-Erzähler, der lediglich eine begrenzte Einsicht in die Vorgänge innerhalb des Herrenhauses besitzt, ist vieles mysteriös und enigmatisch – beides überträgt sich unweigerlich während der Lektüre auf die Lesenden. Abgerundet wird „Die schwarze Katze“ durch eine kurze Nachbemerkung, in der Edgar Allan Poe vorgestellt wird. Insgesamt bietet „Die schwarze Katze“ natürlich keine unbekannten Geschichten, beide findet man in diversen Anthologien; für Lesende, die sich das erste Mal mit Poe beschäftigen, wird hier aber ein schöner Einstieg in Poes Geschichten geschaffen.