Ein Fall für Zwei- Holger und Charlie ermitteln wieder. Launiger, kurzweiliger Cosy-Krimi mit viel Lokalkolorit. Empfehlenswert! Mein Lieblingsband der Reihe bislang
Charlie kann sein Glück kaum fassen, als sein Kumpel Kutschi an ihn herantritt, der nun, unter anderem, in Personenschutz macht. Charlie soll einen Herren aus der Vorstandsetage des kürzlich bankrott gegangenen ...
Charlie kann sein Glück kaum fassen, als sein Kumpel Kutschi an ihn herantritt, der nun, unter anderem, in Personenschutz macht. Charlie soll einen Herren aus der Vorstandsetage des kürzlich bankrott gegangenen Flugunternehmens Air Brandenburg, vor dem aufgebrachten Volk beschützen, denn CEO Dr. Dr. Hundt gehört momentan nicht wirklich zu den beliebtesten Promis in Berlin. Immerhin kann sich der gute Doktor, trotz des Bankrotts, seine zukünftige Arbeitslosigkeit mit 11,3 Millionen Euro versüßen. Im Gegensatz zu seinen ehemaligen Angestellten. Charlie wird für seinen Bodyguard-Dienst ebenfalls fürstlich belohnt und anfangs halten sich seine Skrupel, Hundt zu beschützen, in Grenzen; schließlich hat auch Charlie laufende Ausgaben, die gedeckt werden müssen.
Während Charlie in seinem neuen Job alles gibt und Hundt und dessen Frau Kim durch die Gegend kutschiert, wird Charlies Bruder Holger, zu einem vermeintlichen Selbstmord gerufen. Der Tote war ein Angestellter von Hundt und so schließt sich der Kreis. Schon wieder werden die beiden Bullenbrüder in einen Kriminalfall verwickelt. Doch wird Charlie sich dazu hinreißen lassen, seinen neuen Arbeitgeber zu bespitzeln?
Alle guten Dinge sind drei, sagt man und in der Tat gilt das, für meinen Geschmack, auch für den dritten Teil der Bullenbrüder-Reihe des Autorenduos.
In Sachen Humor, passte bereits in „Tote haben keine Freunde“ und „Tote haben kalte Füße“ alles, doch ich vermisste Ecken und Kanten bei den Protagonisten, zudem fand ich, waren die Kriminalfälle da noch eher Nebensache. „Tote haben keine Ferien“, mag zwar ebenfalls ein witziger, launiger Cosy-Krimi sein, doch diesmal hat das Autorenduo Hans Rath & Edgar Rai, die Ermittlungsarbeit ein wenig mehr in den Fokus gestellt als sonst, was dem Buch sehr gut getan hat. Und auch Charlie und Holger, haben an Konturen gewonnen. Man darf als Leser ihren zahlreichen Gedankengängen folgen und kann nun besser verstehen, wie die Bullenbrüder ticken.
Zu meiner großen Freude, ist auch Mutter Anita wieder mit von der Partie. Und ihre Romanpassagen sorgen erneut für amüsante Momente. Immerhin hat sich Anita mit Jean-Pierre, einen jüngeren Lover angelacht, der einst bei Air Brandenburg beschäftigt war und nun demonstriert sie gegen die ungerechte Behandlung der Beschäftigten, mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen. Was ihren Söhnen, beinahe, vor Schreck das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Ich fand, „Tote haben keine Ferien“, bietet eine gute Mischung- sowohl Cosy-Krimileser werden hier auf ihre Kosten kommen, als auch Fans humoriger, schräger Geschichten.
Wer schrullige Charaktere mag und gerne lacht, sollte diese Reihe unbedingt ausprobieren. Zwar spielt diese Reihe in Berlin und wartet mich reichlich Lokalkolorit auf, doch könnte ich mir, auch gut, eine weitere Serie des Autorenduos vorstellen, die vielleicht im Ruhrgebiet angesiedelt wird- denn schräg und schrullig (liebevoll gemeint) können wir hier auch!
Meine Lieblingsszenen waren in diesem Band die mit Charlie und Kutschi- herrlich, wie Kutschi, Charlie als ehemaligen Bodyguard von Bruce Willis anpreist!
Kurz gefasst: Ein Fall für Zwei- Holger und Charlie ermitteln wieder. Launiger, kurzweiliger Cosy-Krimi mit viel Lokalkolorit. Empfehlenswert! Mein Lieblingsband der Reihe bislang.