Eine mehr als gelungene Lovecraft-Adaption!
Im Mittelpunkt der Handlung des Kurzromans „Innswich Horror“ von Edward Lee steht der dreiunddreißigjährige Foster Morley, ein reicher, konservativ lebender Einzelgänger, dessen hauptsächlicher Zeitvertreib ...
Im Mittelpunkt der Handlung des Kurzromans „Innswich Horror“ von Edward Lee steht der dreiunddreißigjährige Foster Morley, ein reicher, konservativ lebender Einzelgänger, dessen hauptsächlicher Zeitvertreib die Beschäftigung mit seinem Idol darstellt: Mit Howard Philipps Lovecraft und dessen Geschichten.
Morley begibt sich auf eine Reise entlang der Küste Neuenglands, um herauszufinden, welche Gegend Lovecraft die Inspiration für seine Story „Der Schatten über Innsmouth“ liefert. Schließlich gelangt der Protagonist in ein kleines, verschlafenes Fischerdörfchen namens Olmstead, wo er die charmante Mary kennenlernt. Als es Nacht wird, wartet jedoch das Grauen auf die beiden...
Ich muss gestehen, ich habe den Roman eher als harmloses Slasher-Gemetzel eingeschätzt und habe mir nicht viel davon versprochen, als ich ihn aufschlug und zu lesen begann. Doch ich muss sagen, ich wurde eines besseren belehrt: Die Geschichte ist phantastisch.
Ähnlich wie Lees fiktiver Charakter Foster Morley bin auch ich ein absoluter Fan des rätselhaften Sonderlings Howard Philipps Lovecraft und seiner Geschichten. Morley, der Lovecraft nur als den „Meister“ bezeichnet, stöbert auf der Suche nach alten Fotos und Hinterlassenschaften des Schriftstellers aus Providence immer mehr in Olmstead herum und macht schließlich Entdeckungen, die einem die Haare zu Berge stehen lassen.
Mir hat „Innswich Horror“ super gefallen. Besonders die weibliche Hauptfigur ist sehr nett gestaltet; der einzige Kritikpunkt, der mir ab und ab auffiel, ist der manchmal doch etwas hölzern und unreif wirkende Schreibstil – es scheint fast, als habe man es mit einem Jugendwerk Edward Lees zu tun, aber dazu kenne ich mich mit diesem Schreiber nicht gut genug aus, um das zu beurteilen.
Insgesamt: Ein tolles Buch, sehr kurzweilig und unterhaltsam. Absolut lesenswert für alle, die die Welt von Howard Philipps Lovecraft mögen und auch vor Adaptionen wie etwa „Providence“ von Alan Moore nicht zurückschrecken.