Cyberwar
Von der Snowden-Biografie bin ich wirklich zutiefst begeistert!
In den ersten Kapiteln darf man ein wenig nostalgisch werden. Edward Snowden berichtet über seine ersten Lebensjahre. Speziell auf diesen ...
Von der Snowden-Biografie bin ich wirklich zutiefst begeistert!
In den ersten Kapiteln darf man ein wenig nostalgisch werden. Edward Snowden berichtet über seine ersten Lebensjahre. Speziell auf diesen ersten Seiten beschreibt Dinge, über die ich so nie nachgedacht hätte. Dass sich z.B. das Internet seit den 2000ern, als ich meine ersten Schritte online über ein 56k-Modem und später eine ISDN-Leitung machte, verändert hat, empfinde ich auch so. Snowden, der zwar der gleiche Jahrgang wie ich ist, kennt noch das Web 1.0 aus den 199ern, weil er viel früher mit dem Netz in Berührung kam als ich, beschreibt es auf eine Weise, welche mir die Veränderung erst wirklich vor Augen führt.
Er beschreibt seine biographischen Stationen, die man auch schon aus dem Film „Snowden“ kennt (wenn man ihn gesehen hat), jedoch beschreibt er in seinem Buch viel mehr die inneren Vorgänge, seine durch die gewonnenen Erkenntnisse der Massendatenspeicherung besonders der eigenen Landsleute inneren Zwiste zwischen Moral und dem Schutz seines Landes. Snowden, der auf die Ereignisse von 9/11 wie so viele andere seinem Land dienen wollte und schließlich bei der Intelligence Community im Geheimdienst landet, hält die Diskrepanz nicht mehr aus, als er feststellt, dass die Massenüberwachung, an der er mitgewirkt hat, zunehmend im eigenen Land voranschreitet und die Menschen betrifft, die er ursprünglich schützen wollte. Es kommt zu den Enthüllungen, die 2013 weltweit durch die Medien gegangen sind, und in deren Zuge Snowden sein Leben, seine Heimat sowie seine Liebe aufgibt, um das Richtige zu tun. Seine Suche nach einem einigermaßen sicheren Hafen nach den Enthüllungen beschreibt er ebenso wie er der Liebe seines Lebens in ihren eigenen Worten Raum in seinem Buch gibt zu beschreiben wie sie nach seinen Enthüllungen von den Geheimdiensten in die Mangel genommen wurde.
Das Buch ist höchst lesenswert! Es ist das Zeugnis eines Mannes, der in den virtuellen Kriegen um Informationen und somit Macht des 21. Jahrhunderts gekämpft hat.