Cover-Bild Eisprinz und Herzbube
(2)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Main Verlag
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 348
  • Ersterscheinung: 17.12.2018
  • ISBN: 9783959492522
Elena Losian

Eisprinz und Herzbube

Es gibt drei Dinge, von denen Emilio überzeugt ist. Erstens: Der Lebensgefährte seines Vaters ist ein Sadist und Meister darin, ihn zum Explodieren zu bringen. Zweitens: Die Schule und ganz besonders seine Mitschüler sind einfach mal total für den Arsch. Und drittens: Der schwule Schulsprecher Nicholas ist der arroganteste Kerl unter der Sonne. Emilios ohnehin nicht allzu langer Geduldsfaden wird ein bisschen zu heftig strapaziert, als er durch ein Missverständnis mit Nicholas aneinandergerät – und ein ungewollter Kuss alles verändert ...

Die Polygon Noir Edition startete 2014 im MAIN Verlag und bietet in Zukunft ein kleines, aber erlesenes Programm, das sich an Jugendliche und junge Erwachsene richtet und auf Veröffentlichungen im Gay-Genre mit Schwerpunkt auf Romanzen und Coming-out spezialisiert ist. Unsere Bücher haben es zum Ziel, zu unterhalten und im Herzen zu berühren.

Achtung: Nichts für Homophobiker, ebensowenig ungeeignet für alle, die mit Themen wie Coming-out und erste Liebe nichts anzufangen wissen. Vorsicht: Dieses Buch hat ein Happy-End!

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2024

Gegensätze ziehen sich an

0

Als Kind von einem gleichgeschlechtlichen Paar hatte es Emilio nicht immer leicht, weshalb er es nicht an die große Glocke hängt. Und auch, wenn ihn Phil, der Lebensgesfährte seines Vaters immer wieder ...

Als Kind von einem gleichgeschlechtlichen Paar hatte es Emilio nicht immer leicht, weshalb er es nicht an die große Glocke hängt. Und auch, wenn ihn Phil, der Lebensgesfährte seines Vaters immer wieder zum Explodieren bringt, so kann er sich immer auf ihn verlassen. Vor allem, wenn seine Mitschüler wieder super ätzend waren und in der Liebe totales Chaos herrscht. Nur mit dem schwulen Schulsprecher Nicholas muss er sich alleine rumschlagen, vor allem seit ein ungewollter Kuss alles verändert.

"Eisprinz und Herzbube" von Elena Losian ist ein Einzelband, der 2018 im Main Verlag erschien. Es ist als Taschenbuch erhältlich und umfasst ca. 345 Seiten.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist eines meiner absoluten Lieblinge aus dem Romance- und LGBTQIAP+ Bereich. Ich habe es bereits mehrere Male gelesen und verliebe mich jedes Mal erneut darin, weil ich die Geschichte von Anfang bis Ende sehr spannend, emotional und niedlich finde. So auch bei diesem re-read, den ich nach einer starken Leseflaute absolut gebraucht habe und mir sehr viel Spaß machte.

Auch wenn es sich viel um die Liebesgeschichte zwischen Emilio und Nicholas drehte, war es in erster Linie ein Coming-Out von einem Jungen, der glaubte, sich in allem sicher zu sein. Das auf und ab von Milos Gefühlswelt ging mir sehr oft unter die Haut und manche Dinge erinnerten mich an mich selber, weshalb ich es sehr authentisch fand, wie die Autorin seine Probleme, Sorgen und Ängste beschrieb. Obwohl ich das Buch bereits kannte, fieberte ich von Anfang bis Ende mit ihm mit, ärgerte mich über ihn und konnte seine Gefühlsausbrüche doch zu gut verstehen. Vor allem in seiner Familie passierte so viel, was mir auch garantiert die Füße unter dem Boden weg gezogen hätte. Aber trotz allem fand ich es beeindruckend, wie selbstsicher und mutig er blieb, auch wenn es nicht leicht für ihn war und mehr als eine Person sich nicht als die erwies, die er glaubte.

Seine Liebesgeschichte mit Nicholas war ebenfalls ein auf und ab und mir gefiel es, dass sie ihre Probleme hatten, abgesehen von Emilios Verwirrung über seine Sexualität. Auch die Einflüsse von außen, die Unerfahrenheit und Missverständnisse sorgten für das eine oder andere Drama und man muss einfach mit den beiden mitfiebern. Die Chemie zwischen ihnen war anfangs nicht wirklich erkennbar, aber je mehr man sie kennenlernte und sich ihre Beziehung veränderte, desto passten sie für mich zusammen. Gerade wegen ihres Altersunterschieds und ihrer unterschiedlichen Charaktere hatten sie eine tolle Harmonie, die sich ausgleichte.

Nur zum Ende hin gab es dann doch ein paar kleinere Längen und die Ereignisse überschlugen sich leicht, was dann nicht mehr so passend wirkte. Zwar verstand ich, was man mir erzählen wollte, allerdings hätten ein paar weniger Seiten auch gereicht, weil es sich etwas zog. Dennoch war es gerade für Emilio sehr wichtig und ich mochte es, dass es einen runden Abschluss hatte.

Die Charaktere und den Schreibstil mochte ich sehr gerne und es gab einige Stellen, die mir ein breites Grinsen ins Gesicht zauberten. Den Stil fand ich sehr flüssig, spannend und emotional. Trotz der ganzen Dramen wurde es nie zu kitschig und es wirkte durchaus realitätsnah. war merkte man, dass das Buch für Jugendliche geschrieben wurde, aber auch Erwachsene werden ihren Spaß damit haben können, da es genug Tiefe und ernste Momente gab. Das lag auch an den Charakteren und ihrer Wandlung, die manchmal überraschend kam. Vor allem bei Emilio merkte man, wie erwachsener und ernster er während der Geschichte wurde, auch wenn es genügend Stellen gab, die zeigten, dass er irgendwo auch noch ein Kind war und sich erst finden musste. Nicholas wirkte anfangs so ernst und ich fand es toll, wie er unter Emilio auftaute und auch mal etwas Spaß zuließ.

Zum Schluss noch eine Sache: Dies ist eine indirekte Fortsetzung von "Wie ein Kartenhaus im Sturm", wo es um die Liebegeschichte von Emilios Eltern Phil und Julian geht. Man kann "Eisprinz und Herzbube" unabhängig davon lesen, allerdings wird viel aus dem Vorgänger aufgegriffen. Ich habe die Bücher nicht gelesen und hatte keine Probleme damit.

Fazit:
Ein Buch, was ich auch nach all der Zeit sehr liebe und definitiv weiter empfehle. Die Geschichte hat durchaus ein paar kleinere Längen und verhaspelt sich an ein, zwei Stellen, hat dafür aber das Herz auf dem rechten Fleck und ist mehr als eine Liebes- und Coming-of-Age-Geschichte. Die Themen, die die Autorin hier ansprach fand ich sehr wichtig und sie schaffte es gekonnt, den Spagat zwischen Humor und Ernst zu halten. Von mir gibt es:

4,5 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.08.2019

Musste ich an einem Stück durchlesen - ein schönes Buch!

0

Klappentext

Es gibt drei Dinge, von denen Emilio überzeugt ist. Erstens: Der Lebensgefährte seines Vaters ist ein Sadist und Meister darin, ihn zum Explodieren zu bringen. Zweitens: Die Schule und ganz ...

Klappentext

Es gibt drei Dinge, von denen Emilio überzeugt ist. Erstens: Der Lebensgefährte seines Vaters ist ein Sadist und Meister darin, ihn zum Explodieren zu bringen. Zweitens: Die Schule und ganz besonders seine Mitschüler sind einfach mal total für den Arsch. Und drittens: Der schwule Schulsprecher Nicholas ist der arroganteste Kerl unter der Sonne. Emilios ohnehin nicht allzu langer Geduldsfaden wird ein bisschen zu heftig strapaziert, als er durch ein Missverständnis mit Nicholas aneinandergerät – und ein ungewollter Kuss alles verändert ...

Meine Meinung

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase, in der ich Emilio alias Milo noch ein bisschen gewöhnungsbedürftig fand, war ich von diesem Buch, das ja eigentlich eine Fortsetzung bzw. ein Spin-Off ist, hellauf begeistert. In dem Gay-Romance-Genre gehört es definitiv zu den Highlights, weil es lebensecht und glaubwürdig erzählt wird, um ernstere Themen keinen Bogen macht und die Protagonisten dem Leser mit Humor und Charme nähergebracht werden.

Ich gebe zu, Milo hatte mich anfangs etwas abgeschreckt, weil er mit seinem fünfzehn Jahren noch sehr jung und naiv wirkt und dabei immer wieder Probleme hat, sein Temperament zu zügeln. Er lässt sich leicht provozieren und hat (leider?) das Glück, mit einer großen Klappe gesegnet zu sein. Das war anfangs gewöhnungsbedürftig, aber je mehr ich in der Geschichte angekommen war, desto mehr hat mich Milos Selbstbewusstsein und besagte große Klappe beeindruckt. Auch, wenn es besser wäre, den Mund zu halten, lässt er sich nicht unterbuttern und weist seine Widersacher bestimmt in ihre Schranken - das hat meine Sympathie für ihn in die Höhe schießen lassen. Dass er dann auch noch in Bezug auf Nicholas - später - auch ganz anders, unsicher, sein kann, machte ihn noch charmanter.

Nicholas ist anfangs ein richtiger Großkotz, aber man kann sowohl Milo als auch seine Sichtweise verstehen, weil beide völlig unterschiedliche Blickwinkel haben. Nick, der sich vergangenes Jahr geoutet hat, hält Milo für homophob, weil der ihn beim Fußballtraining immer angeht, ihm im Gegensatz zu allen anderen Kontra gibt und sich durch einige Missverständnisse diesbezüglich in ein noch ungünstigeres Licht rückt - Nick kann ja nicht wissen, dass Milo selbst für schwul gehalten wird, weil seine Väter es sind. Anfangs macht das Nick zwar wütend, aber er lässt es weitgehend an sich abprallen. Mit der Zeit merkt er jedoch, dass es ihn aus unerfindlichen Gründen verletzt, dass Milo ihm so abweisend und feindselig gegenüber eingestellt ist. Ein Umstand, den er sich selbst nicht erklären kann. Wegen dieses Gefühlswirrwarrs und aus Frust kommt es schließlich zu besagtem Kuss im Klappentext, der anders verläuft, als man es vielleicht annehmen würde, aber trotzdem einiges ins Rollen bringt.

Genau wie Milo habe ich Nick mit der Zeit liebgewonnen, vor allem, je mehr man über ihn und sein Familienleben erfahren hat. Er ist vielleicht überheblich und ein wenig zu sehr von sich überzeugt, aber er wird nicht umsonst von allen außer Milo geliebt: Eigentlich ist er ein lieber, hilfsbereiter und tief in seinem Inneren auch etwas unsicherer Kerl mit einem leichten Hang zur Arroganz – ein sehr charmanter Gegenpart für Milo, den ich sehr mochte.

Besagtes Familienleben ist eine der Stellen, bei denen Tiefe in die Handlung kommt, da neben der Liebesgeschichte auch noch einige ernstere Themen behandelt werden: körperliche Gewalt und fehlende Aufmerksamkeit in der Familie, Mobbing, Tod und Verlust, psychische Krankheiten, etc. Aufgrund dessen gibt es auch einige bedrückendere Szenen, aber ohne, dass das Buch seine insgesamt angenehme, positive Atmosphäre verliert.

Im Mittelpunkt steht natürlich die Liebesgeschichte zwischen Milo und Nick sowie Milos Entdeckung seiner Sexualität. Er muss sich mit ungewohnten Träumen, der feindseligen Stimmung in seiner Klasse, seiner mehr oder weniger schüchternen Freundin, seiner leiblichen Mutter und ordentlich viel Gefühlschaos herumschlagen und entdeckt etwas an sich, vor dem er bisher immer Angst hatte. All das wird lebensecht und glaubwürdig erzählt, man fühlt mit den Charakteren mit und kommt bei Milo und Nicks süßer Geschichte auch etwas ins Schwärmen. „Eisprinz und Herzbube“ ist definitiv eine süße, realistische Wohlfühlgeschichte.

Fazit

Mir hat Milos und Nicks Liebesgeschichte unglaublich viel Spaß gemacht und einige Stunden Schlaf geraubt, weil ich sie an einem Stück durchlesen musste. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und 4 Sterne.