Wer ich auch bin...Du kennst mich!
Wir befinden uns im Jahr 1866 in einer kleinen Stadt im Schwarzwald. Dort wohnt Lukas Biber, ein junger und mürrischer Gutsherr und Tierarzt, der sich nach einem schrecklichen Schicksalsschlag von den ...
Wir befinden uns im Jahr 1866 in einer kleinen Stadt im Schwarzwald. Dort wohnt Lukas Biber, ein junger und mürrischer Gutsherr und Tierarzt, der sich nach einem schrecklichen Schicksalsschlag von den Menschen zurückgezogen hat. Bei der Geburt seiner ersten Tochter verstarb seine geliebte Frau und Lukas kommt nicht über diesen schweren Verlust hinweg.
In einer eiskalten Winternacht findet er auf seinem Grund eine fast völlig erfrorene junge Frau, die sich an nichts erinnern kann und nicht mehr weiß wer sie eigentlich ist und woher sie kommt. Sie wird von Lukas und seinen Pächtern Klara und Karl einfach Theresa genannt, ein Name, der der jungen Frau aus welchen Gründen auch immer eingefallen ist. Theresa erholt sich langsam und beginnt im Gutshaus im Haushalt und in der Kinderbetreuung mitzuhelfen. Theresa ist trotz ihres Gedächtnisverlust nicht auf den Mund gefallen und ich hatte große Freude an den Wortgefechten der jungen Frau mit den kastanienroten Haaren und dem mürrischen Gutshofbesitzer haben, der langsam aber sicher wieder aus seinem selbst gewählten Schneckenhaus hinauswagt. Doch nicht alle Menschen in der kleinen Stadt sind der jungen Frau wohlgesonnen.
In Wien und Berlin um diese Zeit geht es hoch her in der Politik, denn ein neuer Krieg mit Preußen steht vor der Tür und die Geheimdienste sind nicht untätig. Bis heute hat sich an der schäbigen Kriegstreiberei nichts geändert. Der junge Student Thomas Wieland ist mitten drin in diesen nicht ungefährlichen Transaktionen und kommt gerade wegen einer Familienangelegenheit in ziemliche Schwierigkeiten. Seine Schwester ist verschwunden und es besteht die Möglichkeit, dass die vermutete Entführung ihm galt. Er nutzt seine Spionagetätigkeiten um mehr über das Verschwinden seiner Schwester herauszufinden. Doch auch andere Menschen mit nicht so guten Absichten sind der verschwundenen Frau dicht auf den Fersen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt und der Leser wird mit hineingenommen in die Anfänge eines vermeidbar gewesenen Krieges und dem zarten Aufblühen von junger Liebe sowie in einen tief gewurzelten Glauben an einen Gott, der es immer gut mit den Menschen meint und sie nie im Stich lässt.
Ich habe diesen wunderbaren Roman sehr gerne gelesen, einmal weil die Autorin die Gabe hat Geschichte lebendig werden zu lassen und dabei die historischen Details sehr gut recherchiert und zu erleben, wie die Protagonisten an ihren Umständen und mögen sie noch so verzweifelt sein, an ihrem Glauben wachsen und an Gott festhalten.
Absolut lesenswert!