Familiengeheimnisse vor malerischer englischer Landhauskulisse
Meredith hat schwierige Zeiten hinter sich. Ihr Mann verlor bei Kämpfen in Afghanistan ein Bein und schloss sie fortan aus seinem Leben aus. Um Abstand von ihrer Ehe, die momentan auf Eis liegt, zu bekommen, ...
Meredith hat schwierige Zeiten hinter sich. Ihr Mann verlor bei Kämpfen in Afghanistan ein Bein und schloss sie fortan aus seinem Leben aus. Um Abstand von ihrer Ehe, die momentan auf Eis liegt, zu bekommen, arbeitet sie nun wieder als Lehrerin in der Internatsschule ihrer Eltern. Letchford war früher ein vornehmes Landgut und ist dank dem Eifer der Eltern in den Jahren zu einer renommierten Eliteschule geworden. Doch seit dem Tod der Mutter, fällt es Merediths Vater schwieriger den gewohnten Alltag zu bewältigen. Vor allem, als ihnen eine mysteriöse Babypuppe, in der ein Messer steckt, zugespielt wird und es zunächst so aussieht, als ob Meredith diese Reborn Puppe selbst an ihren Vater versandt hat.
Meredith beginnt nun entrüstet damit Nachforschungen zu betreiben, doch es häufen sich auch in Zukunft die mysteriösen Vorkommnisse. Kann es möglich sein, dass ein Zusammenhang zwischen den momentanen Ereignissen und dem übermalten Wandgemälde im Haus besteht, welches Meredith vor Jahren zusammen mit ihrer Schwester entdeckte und das eine ihnen unbekannte Frau darstellte? Und welche Rolle spielt Merediths Vater in diesem bösen Spiel?
„Das geheime Bild“ ist ein Frauenroman, der nichts für Leser sein dürfte, die einfach nur auf der Suche nach leichter Zerstreuung oder gefälliger Urlaubslektüre sind. Die Geschichte verlangt dem Leser einiges ab und die melancholischen Untertöne, die die Autorin dabei anschlägt, gehen unter die Haut und sorgen dafür, dass man von Beginn an mit Meredith mitfiebert und um ihre Ehe bangt. Doch es ist definitiv kein Liebesroman, sondern eher ein Roman, in dem das Thema Vergangenheitsbewältigung, sehr spannend aber auch berührend in Szene gesetzt wurde. Es wird dem Leser sehr schnell offenbart, was es mit der übergemalten Frau auf dem Wandgemälde in der Halle von Letchford auf sich hat und so weiß man auch sehr bald, dass Merediths Vater in irgendeiner Weise damit zu tun hat, doch die Auflösung am Ende, hat mich dann stellenweise doch recht überrascht zurückgelassen.
Der Internatsalltag, der hier nebenbei geschildert wird, sorgt zwar für das gewisse englische Upper-Class Feeling beim Lesen, dennoch stehen Meredith, ihre Sorgen und Nöte und die ihres Vaters definitiv im Fokus des Romans.
Der Schreibstil der Autorin ist eingängig und man kommt schnell hinein in die Story. Den roten Faden bilden dann gleich zwei mysteriöse Geschehnisse, die sich in der Vergangenheit zugetragen haben und für ein wenig Thrill und ein spannendes letztes Viertel sorgt dann auch noch eine Person, die Merediths Familie um jeden Preis schaden will.
Kurz gefasst: Familiengeheimnisse vor malerischer englischer Landhauskulisse.