Cover-Bild Die Blumenleserin
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 01.12.2012
  • ISBN: 9783499259364
Elizabeth Loupas

Die Blumenleserin

Anja Schünemann (Übersetzer)

Weißdorn sagt den Tod voraus, die Teufelsnessel spricht von Liebe.«Du musst tun, was ich von dir verlange. Schwöre es auf das Kreuz.» Kurz vor ihrem Tod vertraut Marie de Guise, Königin von Schottland, ihrer Nichte Rinette von Granmuir ein silbernes Kästchen an. Sie soll es deren Tochter Maria Stuart übergeben, sobald diese nach Schottland zurückkehrt.Kaum hat die Königin den letzten Atemzug getan, entflammt der Streit zwischen verfeindeten Adligen über Rinette und ihr Anwesen. Sie flieht, die Silberschatulle im Gepäck. In größter Hast heiratet sie – doch schon bald wird ihrem geliebten Alexander die Kehle aufgeschlitzt, die Silberschatulle gestohlen. Kann sie mit Hilfe ihrer ungewöhnlichen Gabe, aus Blumen das Schicksal zu lesen, den Mord aufklären und Schottlands Zukunft retten?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2021

Rundum gelungener historischer Krimi in dessen Fokus eine tapfere Heldin steht!

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Als die Königin im Sterben liegt, sieht das einer ihrer Verwandten mit gemischten Gefühlen. So sehr Rinette die Königin auch bewundert und wertschätzt- so stark sehnt sie sich jedoch auch zurück nach Granmuir, ...

Als die Königin im Sterben liegt, sieht das einer ihrer Verwandten mit gemischten Gefühlen. So sehr Rinette die Königin auch bewundert und wertschätzt- so stark sehnt sie sich jedoch auch zurück nach Granmuir, ihrem Besitz in Schottland, wo sie einst aufwuchs. Auf dem Sterbebett ringt die Königin Rinette jedoch noch ein verhängnisvolles Versprechen ab. Sie soll eine Silberschatulle, in der sich Aufzeichnungen der Königin und Prophezeiungen von Nostradamus persönlich befinden, die das Schicksal der nächsten Königin Maria Stuart betreffen, in Sicherheit bringen und nur Maria Stuart allein; sobald diese schottischen Boden betritt, aushändigen. Erst dann soll Rinette frei sein und sich nach Granmuir zurückziehen dürfen. Doch kaum hat die Königin ihren letzten Atemzug getan und Rinette die Silberschatulle in den Katakomben einer Kapelle versteckt, heften sich bereits die Verfolger an ihre Fersen. Ausgerechnet Alexander, Rinettes große Liebe, den sie überstürzt heiratet, ist es, der sie verrät und die Schatulle gleich mehreren interessierten Parteien anbietet. Von Alexandres Verrat erfährt Rinette jedoch erst, nachdem Alexander eines Mordes zum Opfer fällt und sie dem Mörder Rache geschworen hat.

Bei der Suche nach dem Mörder bekommt Rinette unerwartete Hilfe von einem Edelmann und engstem Getreuen der neuen Königin, Maria Stuart. Nicolas de Clerac ist ein recht undurchsichtiger Zeitgenosse, dennoch fühlt sich die junge Witwe von ihm angezogen. Auch als die Königin Rinette zur Herausgabe der Silberschatulle zwingen will, ist es abermals Nico, der Rinette zur Hilfe eilt. So kann Rinette der Königin ein Versprechen abringen: Die Silberschatulle geht erst in dem Moment in den Besitz der Königin über, wenn Alexanders Mörder gestellt wurde und Rinette bis dahin nicht an einen neuen Mann verheiratet wurde.
Doch spielen Maria Stuart und Nico mit offenen Karten? Und wird Rinette, die nun im Fokus von Meuchelmördern steht, die für hochgestellte Persönlichkeiten arbeiten und die Schatulle um jeden Preis in Besitz nehmen wollen, diese gefährliche Situation überstehen können?

Nachdem ich bereits vom Debütroman der Autorin „Die zweite Herzogin“ begeistert war, habe ich auch an „Die Blumenleserin“ große Erwartungen gestellt, die Elizabeth Loupas halten und sogar noch übertreffen konnte. Trotz der Tatsache, dass der Roman mit seinen 554 Seiten sicherlich kein dünnes Buch ist, habe ich ihn innerhalb von zwei Tagen ausgelesen, da mich die Geschichte um eine junge Frau, die die besondere Gabe hat, dass Blumen zu ihr sprechen können, bzw. sie in der Lage ist Blumen zu deuten und Menschen mit dieser Fähigkeit zu durchschauen und die sich eigentlich in einer ausweglosen Situation befindet, völlig in ihren Bann ziehen konnte.
Es ist ein historischer Roman geworden, in dem die Autorin geschickt historische Ereignisse und Fiktion miteinander verwoben hat und in dem sie auch die politische Situation der damaligen Zeit näher beleuchtet. Sicherlich sind die Beschreibungen von Maria Stuarts Freunden und Feinden, ihre Positionen zueinander nicht ganz einfach zu verstehen, doch die Autorin hat sich sehr darum bemüht, dass dem Leser genügend Informationen vermittelt werden, damit er den Durchblick behält.

Was mir wieder einmal sehr positiv aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass Loupas Heldinnen zwar typische Frauen ihrer Zeit sind, aber es ihnen dennoch stets gelingt, innerhalb ihrer von Männern auferlegten Grenzen mutig, intelligent und tapfer zu Werke zu gehen und sich nicht von ihrem Weg abbringen lassen, auch wenn der Weg zum Ziel sehr steinig ist. Auch Rinette ist eine solche Heldin, die hin und her gerissen ist, zwischen der Fürsorge für ihre Tochter /Töchter und um ihren Wunsch nach Gerechtigkeit. Man findet leicht Zugang zur Heldin, kann ihre Beweggründe, sowohl ihre Unerbittlichkeit gut nachvollziehen. Besonders in den Romanpassagen, in denen sie sich dem Wunsch der Königin beugen muss und gegen ihren Willen vermählt wird, leidet man mit Rinette mit.

Der Roman wird auch Rinettes Sicht, also in „Ich-Form“ erzählt, doch auch die Nebenfiguren wie zum Beispiel Maria Stuart oder Nico wurden vielschichtig dargestellt. Einzig Maria Stuarts andere Vertraute blieben blasser beschrieben, doch das empfand ich als weniger tragisch.
Freunde romantischer Lektüre sollten sich darüber im Klaren sein, dass es hier zwar auch eine kleine Liebesgeschichte gibt, diese jedoch eher schmückendes Beiwerk ist und recht nebensächlich behandelt wird. Im Fokus des Geschehens stehen hier dagegen die intriganten Ränkeschmiede bei Hofe und die Suche nach Alexanders Mörder; so dass ich „Die Blumenleserin“ eher Lesern empfehlen würde, die ein Faible für historische Krimis haben oder historische Romane aus; beispielsweise Elizabeth Chadwicks Feder mögen.
Elizabeth Loupas Schreibstil ist abermals sehr mitreißend und besonders in der zweiten Hälfte des Romans steigt der Spannungsbogen stetig an, so dass man das Buch nicht mehr zur Seite legen mag.

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