Cover-Bild Operation Hugo
14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Francke-Buch
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesromane
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 413
  • Ersterscheinung: 07.2015
  • ISBN: 9783868275148
Elizabeth Musser

Operation Hugo

Silvia Lutz (Übersetzer)

Algerien 1962, kurz vor der Unabhängigkeit. Tausende Algerienfranzosen verlassen Hals über Kopf das Land. Auch die algerischen Araber, die auf der Seite Frankreichs gestanden haben, müssen um ihr Leben fürchten. Der Amerikaner David setzt sich vor Ort für die Rettung der Flüchtenden ein. Unterdessen kämpft seine Freundin Gabriella in einem südfranzösischen Waisenhaus für die Integra-
tion der Kinder aus Algerien … und gegen ihre Eifersucht. Denn auch Davids frühere Freundin Anne-Marie hat in dem Waisenhaus Zuflucht gefunden. Während die Geheimoperation Hugo sie alle in größte Gefahr bringt, fragen sich Gabriella, Anne-Marie und David, was die Zukunft wohl bringen wird.
Fortsetzung von 'Das Hugenottenkreuz'.
Vormals erschienen unter dem Titel 'Mit der Kraft der Liebe'.

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Veröffentlicht am 16.04.2018

„Gott kann viel mehr tun, als wir jemals von ihm erbitten oder uns auch nur vorstellen können…“

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„Gott kann viel mehr tun, als wir jemals von ihm erbitten oder uns auch nur vorstellen können…“

Dieser Leitsatz der quirligen und resoluten alten Nonne Mutter Griolet ist einer der vielen Weisheiten, ...

„Gott kann viel mehr tun, als wir jemals von ihm erbitten oder uns auch nur vorstellen können…“

Dieser Leitsatz der quirligen und resoluten alten Nonne Mutter Griolet ist einer der vielen Weisheiten, die Gabrielle Madison von der Leiterin des Waisenhauses in Castelnau, Südfrankreich, zu hören bekommt. Gabby oder Bribri, wie die junge Studentin genannt wird, arbeitet im Waisenhaus mit und wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr von David Hoffmann, dem 25jährigen Amerikaner, der in einer dringlichen Mission in Algerien unterwegs ist.

In ihrer Fortsetzung des Vorgängerbuches „Das Hugenottenkreuz“ wird die Geschichte der Protagonisten weiter erzählt, und der gespannte Leser wird einerseits mit den Vorgängen im Waisenhaus in Südfrankreich konfrontiert, andererseits mitten ins Krisenland Algerien katapultiert, wo Krieg herrscht und die Harkis, die Angehörigen der algerischen Hilfstruppen der französischen Armee, brutal verfolgt und ermordet werden. Die Autorin berichtet von brutalen Auftragsmorden, Machtspielen und Intrigen, Verrat und grausamer Feindschaft zwischen Menschen verschiedener Herkunft und verschiedenen Glaubens. In eindringlichen Worten zeigt sie die Welt der Vertriebenen auf, die Ängste, aber auch die Hoffnungen der Flüchtlinge, die in Frankreich Sicherheit und einen Neuanfang suchen. Elizabeth Musser zeichnet ein erschreckendes Szenario, das gerade in diesen Tagen in Europa zur dramatischen Aktualität geworden ist. Auf mehr als vierhundert Buchseiten erfährt man, wie der Kampf ums Überleben ausgeht, den David Hoffmann mit seinen Freunden Moustafa Dramchini, Rémi und Eliane Cebrian und deren Familien ausfechten. Die Autorin erzählt von schmerzlichen Verlusten, lässt dabei aber ihre Protagonisten immer wieder die Güte und Gnade Gottes spüren, die ihre Geschicke lenkt und wunde Seelen zu heilen vermag.

Die meisten der handelnden Figuren dieses Buches sind, wie bereits erwähnt, aus dem Vorgängerbuch „Das Hugenottenkreuz“ bekannt. Hierbei wird das größte Augenmerk auf Gabriella Madison und David Hoffmann gelegt. Den Nebenfiguren Moustafa Dramchini und Anne-Marie Duchemin sowie dem Ehepaar Cebrian wird jedoch ebenfalls viel Aufmerksamkeit zuteil. Mit dem Nachfahren französischer Hugenotten, dem Pastor Henri Krugler aus der Schweiz, sowie dem vierzehnjährigen Hussein aus Algier bringt die Autorin zwei höchst interessante und vielschichtige Persönlichkeiten ins Spiel, wobei besonders Hussein eine große Entwicklung im Verlauf der Geschichte durchmacht. Mit David Hoffmanns respekteinflößendem Vater Roger wird auf die Themen Vergangenheitsbewältigung und Vergebung eingegangen, der „Böse“ im Buch wird durch Ali Boudani personifiziert.

Meine persönliche Favoritin war definitiv Mutter Griolet, die 72 Jahre alte Nonne voller Glauben und Tatkraft, die sich entschlossen und voller Leidenschaft für die Waisenkinder und die Kinder der Flüchtlinge einsetzt. So meint sie beispielsweise: „Oft erweisen sich die Dinge, die wir für die schlimmsten Fehler in unserem Leben halten, als Schritte zu etwas, das viel besser ist. Etwas, das Gott die Ehre gibt. Das weit über das hinausreicht, was wir erbitten oder uns vorstellen können.“

„Mutter Griolet hat nicht nur einfach über den Glauben gesprochen. Sie hat ihn gelebt. Trotz aller Fragen und Verletzungen, die das Leben mit sich brachte. Sie bezeichnete das Leben als Webteppich, von dem wir oft nur die Rückseite sehen, voller Knoten und verwirrender Fäden. Aber Gott webt diesen Teppich, jedes einzelne Menschenleben, jede Situation und er macht etwas Schönes zu seiner Ehre daraus. Es gab auch Fehler, aber erinnern Sie sich, was sie immer gesagt hat? Gott kann Tragödien in Triumph verwandeln.“


Ich hatte Mühe, mir vorzustellen, dass „Das Hugenottenkreuz“ von dessen Nachfolgerband noch übertroffen werden könnte. Mit „Operation Hugo“ hat die Autorin bewiesen, dass dies durchaus möglich ist. Ich kann für dieses beeindruckende Buch eine uneingeschränkte Leseempfehlung geben, möchte jedoch darauf hinweisen, dass die Lektüre des Vorgängerbuches zwar nicht unabdingbar ist, jedoch sehr viel zum Verständnis beiträgt.

Ein wundervolles Buch, in ausgezeichnetem Schreibstil dargebracht, mit sehr vielen Emotionen und Weisheiten, in dem auch der Glaube eine tragende Rolle spielt.

EXZELLENT!