Leckere und einfache Rezepte
Der Name "Deliciously Ella" ist mir bereits vor vielen Jahren im Internet begegnet, als der Kochblog der Autorin in aller Munde war und ihre Rezepte regelrecht gefeiert wurden. Rückblickend würde ich ...
Der Name "Deliciously Ella" ist mir bereits vor vielen Jahren im Internet begegnet, als der Kochblog der Autorin in aller Munde war und ihre Rezepte regelrecht gefeiert wurden. Rückblickend würde ich behaupten, dass sie bereits vor dieser grossen "veganen Welle" ihre Rezepte auf ihrem Blog veröffentlicht hat, als man (zumindest hier in der Schweiz) noch nicht in jedem handelsüblichen Supermarkt Regale voller vegetarischer und veganer Ersatzprodukte gefunden hat und dafür noch in Reformhäuser einkaufen musste. Damals war ich noch weit entfernt von einem gesunden oder nachhaltigen Ernährungsstil und ich konnte noch gar nichts mit veganen Rezepten anfangen. Das hat sich in all den Jahren inzwischen glücklicherweise geändert, mittlerweile bin ich selbst Vegetarierin und versuche mich auch immer wieder an veganen Rezepten, auch wenn ich nie vollständig auf eine vegane Lebensweise umsteigen könnte (dafür liebe ich Käse einfach zu sehr! ;)). Und genau deshalb kam ihr neues Kochbuch gerade zum richtigen Zeitpunkt.
Ella beginnt ihr Buch mit ein paar hilfreichen Tipps zu veganen Produkten, für die ich sehr dankbar war. Oftmals schrecken mich bei veganen Kochbüchern die "exotischen" Zutaten ab, die man nur in kleinen Mengen benötigt und es (doch noch) nicht in meinem Supermarkt in der veganen Abteilung gibt. Das bedeutet dann meistens, dass ich vor der Entscheidung stehe, besagte Produkte einfach wegzulassen oder ich den Aufwand auf mich nehmen muss, mich in Reformhäusern auf die Suche nach den Zutaten zu machen, obwohl ich vielleicht nur einen halben Teelöffel davon benötige. Ella umgeht dieses Problem einfach, indem sie von Anfang an mitteilt, welche Produkte auch ganz einfach durch andere Produkte ersetzt werden können. Sie schreibt zum Beispiel beim "Kokosblütenzucker", dass dieser etwas teurer als normaler Zucker ist und auch nicht überall erhältlich ist und er deshalb auch ganz einfach durch braunen Zucker oder fein gemahlenen Rohrzucker ersetzt werden kann. Dafür hat die Autorin direkt zu Beginn schon einen grossen Pluspunkt bei mir für ihr Kochbuch eingeheimst, denn so etwas würde ich mir in anderen veganen Kochbüchern auch wünschen.
Nach einer persönlichen Einleitung von Ella zu ihrem Kochbuch und was sie mit dem Stichwort "Gesundheit" verbindet, folgen schliesslich die Kapitel mit den Rezepten, die wie folgt eingeteilt wurden: Zum Frühstück, Zum Anrichten (Dips & Dressings), Zum Lunch (10-15 Minuten und 20-30 Minuten), Auf Vorrat, Zum Dessert und Zum Wochenende. Die Kapitel werden jeweils mit längeren Vorworten der Autorin eingeleitet, die einerseits weitere Tipps zum Thema gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit enthalten, andererseits auch psychologisch-philosophische Themen aufgreifen, die leider nicht so meins waren. Für Fans der Autorin sind die Texte vielleicht sehr interessant, für mich gehören diese Selbsthilfe-Ratschläge leider nicht unbedingt in ein Kochbuch - aber das ist sicher Geschmackssache. Die Aufmachung des Kochbuchs hat mir dagegen wieder sehr gut gefallen. Das Design ist sehr schlicht, aber modern und übersichtlich gehalten und wird mit schönen Food-Fotos ergänzt.
Wie immer habe ich mir einige Rezepte zum Nachkochen rausgesucht und bin überraschend schnell fündig geworden, denn viele der Mahlzeiten klangen nicht nur sehr vielversprechend und lecker, sondern lassen sich auch mit Zutaten aus meinem Supermarkt nachkochen, da Ella direkt Ersatzprodukte nennt, mit denen man die etwas "ausgefalleneren" veganen Zutaten austauschen kann. Letztendlich habe ich die "Tomaten-Knoblauch-Pasta", die "Schoko-Nussmus-Cookies", die "Schoko-Bananen-Muffins" und den "Coscous-Mandel-Salat" ausprobiert.
Die Zubereitungsschritte waren alle sehr verständlich beschrieben und leicht zu befolgen. Schwierigkeiten hatte ich eigentlich nur bei den Muffins, die man laut Ella nach Belieben mit Walnüssen bestreuen soll und die Muffins dann ca. 25 Minuten backen soll. Das Problem war aber, dass die Nüsse beim Backen schwarz geworden sind und die Muffinböden nach 25 Minuten noch nicht ganz fest waren, so dass sie eigentlich noch länger im Backofen hätten bleiben müssen, ich sie aber trotzdem schon rausnehmen musste, wenn ich die Walnüsse nicht völlig verkohlen lassen wollte. Das ist allerdings Jammern auf hohem Niveau, denn insgesamt haben alle vier Rezepte einfach wahnsinnig gut geschmeckt und mich sprichwörtlich von den Socken gehauen. Ich hätte ehrlich nicht erwartet, dass die Rezepte dem Hype gerecht werden, aber das tun sie absolut!
Die Autorin hat einen sehr sympathischen Eindruck bei mir hinterlassen und es wird ganz bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich ein Rezept aus ihrem Kochbuch nachkochen werde. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass es sich sogar lohnen würde, das Kochbuch als Print zu kaufen.
Fazit:
"Deliciously Ella" hat sich schon vor Jahren einen Namen in der veganen Kochblog-Branche gemacht und war mir deshalb schon lange ein Begriff. Jetzt bin ich endlich dazu gekommen eines ihrer berühmten veganen Kochbücher auszuprobieren und muss gestehen, dass die Rezepte in "Quick & Easy" dem Hype absolut gerecht werden. Die Rezepte sind nicht nur einfach nachzukochen, sondern schmecken unglaublich lecker. Von mir gibt es deshalb fünf Sterne und eine absolute Kaufempfehlung für dieses tolle Kochbuch. Es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich Mahlzeiten aus diesem Buch nachgekocht habe.