Cover-Bild Halva, meine Süße
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Coppenrath
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 16.11.2012
  • ISBN: 9783649612421
Ellen Alpsten

Halva, meine Süße

Teheran 2002: Nachdem der Vater der 8-jährigen Halva Mansouri nur mit viel Glück der Willkür und Folter im iranischen Gefängnis entkommen ist, sieht die Familie keinen anderen Ausweg, als mit Hilfe eines einflussreichen Bekannten aus dem Iran zu fliehen. Zehn Jahre später: Halvas Familie hat sich in Deutschland eine erfolgreiche Existenz aufgebaut. Ihre Eltern führen ein gut laufendes Café, ihr Bruder Mudi hat gerade mit seinem Jurastudium begonnen und sie selbst steht kurz vor ihrem Schulabschluss.

Auf einer Erstsemesterparty lernt sie Kai kennen, einen Kommilitonen von Mudi. Für Halva ist es Liebe auf den ersten Blick und auch Kai schwebt auf Wolke Sieben. Doch auf einmal beginnt ihre Familie, die Treffen mit Kai zu verhindern. Halva ist völlig verwirrt: Was stört ihre sonst so weltoffenen Eltern an der Beziehung zu Kai? Und was hat es mit den Briefen auf sich, die plötzlich aus Teheran eintreffen?

Als Halva schließlich hinter das Geheimnis ihrer Familie kommt, wird ihr klar, dass nicht nur ihre Liebe zu Kai, sondern ihre gesamte Zukunft auf dem Spiel steht. Denn der Preis, den ihre Eltern damals für die Flucht aus dem Iran gezahlt haben, war sehr hoch ...

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei buchtumult in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2018

Süße Träume. Bittere Realität.

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Meinung

Halvas Familie und sie sind Flüchtlinge aus dem Iran, um genauer zu sein aus Teheran. Ihre Eltern wollen ihr eine bessere Zukunft ermöglichen ohne jegliche Angst, denn nach der Aussage ihrer Mutter ...

Meinung

Halvas Familie und sie sind Flüchtlinge aus dem Iran, um genauer zu sein aus Teheran. Ihre Eltern wollen ihr eine bessere Zukunft ermöglichen ohne jegliche Angst, denn nach der Aussage ihrer Mutter ist man in Iran im Haus freier als draußen in der Natur. Dies macht Halva nachdenklich und verfolgt sie bis nach Deutschland. Nachdem ihre Familie geschafft hat in Deutschland Fuß zu fassen und ein gutes Leben zu führen, lernt sie Kai kennen und verliebt sich Augenblicklich in ihn. Durch die Liebe zu ihm kommen Wahrheiten ans Licht, die sie nicht für möglich gehalten hat und ihre Welt verändert. Doch hat die Liebe dennoch eine Chance?

Bei „Halva, meine Süße” habe ich mich auf eine Reise in eine andere Kultur eingestellt, sowie das Aufeinanderprallen zweier Länder, Kulturen, Sitten und Religion. Zum einen durch das orientalische Cover und den Klappentext sowie die Tatsache, dass Ellen Alpsten eine Journalistin ist, deren Schreibfeder bereits einige Bücher in solch einer Richtung erfüllt hat. Aufmerksam wurde ich jedoch auf die Autorin erst durch dieses Buch.

Die Anspielung des Namen der Protagonistin ist zuckersüß! Als ich den Titel gelesen hatte, musste ich wegen der Anspielung und Doppelbedeutung grinsen.

Zur Aufklärung:
Zum einen ist Halva eine Süßwarenspezialität, deren Ursprung auch aus Iran ist.
Zum anderen ist die Protagonistin eine liebenswerte Charakterin, die ebenfalls
aus dem Iran stammt und als liebenswert dargestellt wird.

Halvas (hierbei tatsächlich die Protagonistin und nicht die Süßwarenspezialität) Wordgewandt wird in der Geschichte dem Alter entsprechend angepasst. Sie wirkt erwachsen und vollkommen authentisch. Halva lernt durch Mudi, ihren Bruder, Kai kennen und verliebt sich in ihn. Kai lebt in Wohlstand und keines dieser Jungs, die durch Geld zu beeinflussen sind. Als es klar wird, dass sich die zwei ineinander verliebt haben, wird alles komisch. Ihre Familie bekommt immer wieder merkwürdige Briefe, Mudi wird auf einem Mal ebenfalls ganz anders und benimmt sich entsprechend. Er scheint nicht der Sonnenschein zu sein, bei dem Halva sich sicher fühlen kann. Nur bei ihrer jungen Tante Marya kann sie es. Zu ihr baut sie eine starke Verbindung auf und nur bei ihr kann sie sich öffenen, über ihre Probleme reden und alles erzählen.
Im Großen und Ganzen geht es in der Geschichte um diese Charaktere.

Der Schreibstil ist wunderschön. Die Sätze lassen sich wie ein Seidentuch umhüllen, vollkommen locker und gefühlsecht. Ellen Alpsten weiß mit Worten umzugehen und dem Leser ab der ersten Seite mit sich zu reißen. Die Gefühle der Verliebten kommen dabei nicht kurz, denn die Erzählung der Zuneigungen von Kai und Halva packen den Leser jedes Mal aufs Neue.
Der Einblick in eine neue Kultur wird zudem in dieser Geschichte gewährleistet mit all ihren Problemen von Tradition bis hin zur Politik. Somit hat mich das Buch in keinster Weise enttäuscht, sondern eher mirgerissen!

Fazit

Liebe. Kulturen. Tradition. Politik. Iran. Problematiken. Flüchtlinge.
-Begriffe, die ich mit dem Buch in Verbindung bringe.

„Halva, meine Süße” ist ein romantisches Jugendbuch, welches mit Emotionen geprägt ist und den Leser mit Halva leiden, aber auch schöne Momente miterleben lässt. Ich kann das Buch nur jeden ans Herz legen, denn als Leser liest man nicht nur über eine Liebesgeschichte auf schwierigem Wege entstehen sehen, sondern lernt zudem auch eine andere Kultur mit ihren Problematiken kennen.

Altersempfehlung: Ab 14 Jahren

Veröffentlicht am 07.09.2019

Mehr als eine seichte, jugendliche Liebesgeschichte

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Meinung:
Die Autorin hat mit „Halva, meine Süße“, wirklich ein interessantes Buch geschaffen, denn sie verpackt ein brisantes, aber leider immer noch relevantes Thema in eine Liebesgeschichte. So hat mich ...

Meinung:
Die Autorin hat mit „Halva, meine Süße“, wirklich ein interessantes Buch geschaffen, denn sie verpackt ein brisantes, aber leider immer noch relevantes Thema in eine Liebesgeschichte. So hat mich das Buch nach dem Beenden erst einmal völlig sprachlos und emotional erregt zurückgelassen. Denn die flüssige und passende Sprache, sowie der hohe emotionale Anteil reißen den Leser mit und lassen ihn nicht mehr los. Die Geschichte fliegt nur so dahin und man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Dementsprechend gefällt mir Fr. Alpstens Herangehensweise an den Roman sehr gut, denn sie führt den Leser gefühlvoll und geschickt in die Geschichte ein. Man erhält dabei einige interessante Informationen über den Iran und die Umstände dort, ohne dass es zu überladen oder vorurteilbehaftet wirkt. Durch den Prolog kann sich der Leser auch schon denken, was genau der Preis war, damit die Familie nach Deutschland fliehen konnte. Die Autorin stellt auch das normale Leben der Familie anschaulich vor. Man merkt dabei, dass sie ihre iranischen Wurzeln nicht vergessen, sich aber dennoch in das deutsche Leben integriert haben.

Doch leider wird diese positive Darstellung später, vor allem gegen Ende des Romans, wieder zunichte gemacht. Halvas Vater beruft sich im Roman auf seine Ehre, aufgrund dessen er das damalige Versprechen halten muss. Auch wenn ich dieses Ehrgefühl von ihm nicht selbst fühlen kann, konnte ich zumindest nachvollziehen, dass er sein Wort gegenüber seinem Retter und Freund nicht einfach komplett brechen kann. Doch der Weg, den die Geschichte ab diesem Zeitpunkt nimmt, war irgendwie falsch.
Denn ab diesem Zeitpunkt war es für mich teilweise grenzwertig für manche Entscheidungen und Handlungen Verständnis aufzubringen. Doch die Nachvollziehbarkeit hört für mich spätestens dann auf, als die Sache endgültig eskaliert. Mudi und sein Vater rasten komplett aus und auch die Reaktion von Halvas Mutter passt einfach nicht in das Bild, dass ich vorher von ihnen vermittelt bekommen habe. Außerdem wurden dadurch die Vorurteile, die eh oft gegen Menschen mit muslimischem Hintergrund bestehen, irgendwie noch bestätigt. Dies finde ich sehr schade und ich glaube auch nicht, dass dies das eigentliche Ziel der Autorin war.

Die Charaktere sind alle, zumindest bis zum Zeitpunkt der Eskalation, glaubhaft beschrieben. Dabei ist auch Halvas Tante Miryam eine interessante Figur. Aber vor allem Halva und Kai bekommen im Laufe des Romans immer mehr Tiefe und Glaubwürdigkeit. Auch wenn sich für mich persönlich die Liebesgeschichte etwas zu schnell entwickelt hat bzw. durch die Ereignisse zu schnell entwickeln musste, kann ich mich in die beiden hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen.

Besonders Halva ist eine sehr liebevoll gestaltete Protagonistin. Sie benötigt zwar sehr lang, bis sie wirklich versteht was vor sich geht, aber das ist in ihrer unbeschwerten und verliebten Art sehr glaubhaft. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen, als sie um ihre Liebe und vor allem um ihre Freiheit und Zukunft kämpft und sich den alten, überholten Traditionen nicht beugen will. Auch ihr innerer Konflikt zwischen ihren eigenen Wünschen und der Liebe zu ihrer Familie sind authentisch dargestellt…. Zumindest bis zum letzten Kapitel. Hier konnte ich ihre Entscheidung einfach nicht verstehen. Selbst unter den vorher genannten Hintergründen, war mir das einfach unverständlich und somit hat das Buch für mich leider überhaupt kein befriedigendes Ende. Da muss man ja schon fast auf einen Nachfolger hoffen. Zumal dieses Verhalten einfach nicht zu der kämpferischen Halva, die der Leser im restlichen Roman kennenlernen durfte, passt.

Fazit:
Obwohl ich die Umsetzung von „Halva, meine Süße“ ab der 2. Hälfte des Romans teilweise kritisch sehe, hat es Fr. Alpsten doch geschafft, mich emotional zu fesseln. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, konnte es bis zum Ende kaum noch aus der Hand legen und vor allem habe ich auch danach noch längere Zeit darüber nachgedacht. So vergebe ich trotz der Kritikpunkte gute 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung. Denn, hinter diesem Roman steckt auf jeden Fall mehr, als nur eine seichte, jugendliche Liebesgeschichte.