"Ein Liebesroman von größter Intensität."
Le Monde
In einer abgelegenen Pariser Bar treffen Marianne, eine junge Kulturredakteurin und der Landschaftsarchitekt Virgile, der eigentlich auf Männer steht, zusammen. Es ist gegen alle Wahrscheinlichkeit Liebe auf den ersten Blick, eine jener Lieben, wie man sie wohl nur einmal im Leben erfährt. Sie fühlt sich an wie der Sand unter den Füßen am Strand der Bretagne, schmeckt wie die Zitrone eines Margheritas, klingt wie 80er-Pop, wie Patti Smith und Janis Joplin. Marianne und Virgile schmieden wilde Zukunftspläne, sogar der Wunsch nach einem Kind kommt auf. Doch dann nimmt ihr gemeinsames Leben plötzlich eine tragische Wendung.
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Ich hatte das Buch angefordert, weil mich der Konflikt des schwulen Mannes, der eine Beziehung zu einer Frau beginnt, gereizt hat. Letztlich war das Buch anders, als ich es erwartet habe, aber das Grundmotiv ...
Ich hatte das Buch angefordert, weil mich der Konflikt des schwulen Mannes, der eine Beziehung zu einer Frau beginnt, gereizt hat. Letztlich war das Buch anders, als ich es erwartet habe, aber das Grundmotiv der Vergänglichkeit ist gut ins ganze Buch eingearbeitet.
Rezi enthält Spoiler
Worum geht es?
Journalistin Marianne trifft auf den Landschaftsarchitekten Virgile und was als Faszination beginnt, wächst zu einer Liebe mit tragischem Ausgang. Später treffen wir auf Florence, deren Mutter auf traurige Weise verstarb. Auch Florence spürt eine Anziehung zu Virgile, die sie letztlich von ihrer Familie entfernt. Und doch sind beide Frauen Meteoriten, die sich manchmal annähern, aber selten treffen.
Meine Meinung
Das Buch interessant macht seine Struktur: Wir folgen der Beziehung zwischen Marianne und Virgile im Schnelldurchlauf, bevor die Handlung von vorn beginnt, aber langsamer voranschreitet. Und dabei zwischen Marianne und Florence wechselt. Ich glaube, ich habe bis zum Schluss gehofft, dass es besser ausgeht.
Die Figuren selbst bleiben blass, sie wirken auf mich nicht prägnant, schwer greifbar, obwohl sie Potential haben, besonders Virgile. Stattdessen erzählt der Text viel über Beschreibungen der Umgebung und der Figuren. Wie in einem Wimmelbild pendelt er von einer Figur zur nächsten, sodass zu unseren Protagonist:innen noch weitere Figuren hinzukommen z.B. Mariannes Eltern. Diese leben alternativ und vegan, und zu beiden hat Marianne ein distanziertes Verhältnis. Der Text konzentriert sich vor allem auf Mariannes Vater, der eher schweigsam ist, und die Vergänglichkeit des Körpers und das Leben, das verwelkt, spürt. Und dadurch eine Nähe zu seiner Tochter fühlt.
Es ist ein Buch, das in sich ruht, um sein Thema kreist, aber für mich wenig hat, das mir im Gedächtnis bleibt.
Endlich bekommt Marianne die berufliche Chance, auf die sie schon lange gehofft hat. Sie ergattert ein Interview mit einem hochbegabten, aber eben so extrem exzentrischen Autoren. Das Gespräch beginnt ...
Endlich bekommt Marianne die berufliche Chance, auf die sie schon lange gehofft hat. Sie ergattert ein Interview mit einem hochbegabten, aber eben so extrem exzentrischen Autoren. Das Gespräch beginnt zunächst vielversprechend. Doch plötzlich steht er einfach auf und geht. Kurz darauf nimmt der junge Landschaftsarchitekt Virgile seinen Platz ein. Marianne und er verstehen sich auf Anhieb, als kennen sie sich schon ihr gesamtes Leben. Ohne Vorwarnung entwickeln sich starke Gefühle zwischen den beiden und vor allem für Virgile ist dies sehr verwirrend, denn eigentlich steht er auf Männer. Aufgrund dessen trennt er sich auch wieder von Marianne. Es dauert jedoch nicht lange, bevor er sie zurückwill. So viel Angst er vor dieser Beziehung auch hat, er weiß, dass sie die Richtige für ihn ist. Nur leider hält das Glück nicht lange an. Virgile bekommt eine Diagnose, die sein gesamtes Leben umkrempeln soll ...
Charaktere (6/10):
Zu Beginn haben mir die Geschichte und Charaktere wirklich gut gefallen. Leider konnten sie mich jedoch nicht komplett emotional mit sich reißen. Vor allem gegen Ende habe ich ihr Handeln nicht mehr so richtig verstanden. Was mich auch ein bisschen irritiert hat, war das später noch Florence als eine erzählende Person hinzugenommen wurde. Allgemein war der Aufbau nicht ganz mein Fall. Es gab keine Kapitel, sondern nur Abschnitte und es wurde auch oft kurz aus der Perspektive anderer Personen erzählt, wodurch ich häufig mehrere Zeilen gebraucht habe, um zu wissen, in welchem Kopf ich mich gerade befinden. Dennoch finde ich toll, dass die Charaktere selbst so vielfältig und plastisch waren. Besonders hervorheben möchte ich, dass ich richtig gut finde, dass Virgile mit seiner Sexualität hadert. Es zeigt sehr schön, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt. Manchmal kommt es einfach auf den Menschen und nicht auf dessen Geschlecht an.
Atmosphere (8/10):
Ich habe "Meteoriten" als sehr atmosphärisch wahrgenommen. Die Autorin hat ein wirklich schönes Bild von den unterschiedlichen Schauplätzen gezeichnet. Leider fand ich es aber auch stellenweise ein bisschen langatmig.
Writing Style (6/10):
Meine Bewertung des Schreibstils setzt sich aus zwei Punkten zusammen, die ich bereits angesprochen habe. Das Setting der Geschichte wurde sehr schön aufgebaut, leider kam ich mit der Struktur des Buchs nicht so gut klar. Ich hätte mich besser zurechtgefunden, hätte es Kapitel gegeben und eine kleine Überschrift, wer gerade die erzählende Person ist. Das ist aber natürlich eine sehr subjektive Meinung.
Plot (4/10):
So toll ich die eigentliche Idee erst fand, so traurig macht es mich, dass mich die Geschichte im ganzen dann doch nicht mitreißen konnte. Alles, was im Klappentext angesprochen wurde, war für mich auch das Interessante an der Handlung. Leider habe ich den Rest nicht so richtig nachvollziehen können. Mich hat irritiert, dass es dann auch noch um Florence ging, sie aber trotzdem nur bedingt eine größere Rolle für die eigentliche Geschichte gespielt hat. Auch fand ich die Beziehung zwischen Marianne und Virgile gar nicht mal so märchenhaft. Sie haben erst nicht richtig zueinander gefunden und dann hat eigentlich nur noch er den Ton angegeben. Alles ist zu seinen Bedingungen irgendwie abgelaufen. Marianne wollte eigentlich gar nicht so unbedingt direkt ein Kind bekommen, aber weil er nichts anderes mehr im Kopf hatte, musste das auch ihre höchste Priorität werden.
Intrigue (2/10):
Ich hatte mich wirklich sehr auf das Buch gefreut. Es passiert mir eher selten, dass ich direkt ein Buch beginne, nachdem es bei mir eingetroffen ist, aber hier war das der Fall. Zunächst hat es meine Erwartungen auch erfüllt. Es war sehr interessant und gut geschrieben. Leider hat es im Laufe der Geschichte stark abgenommen, sodass ich nicht mehr wirklich danach greifen wollte. Im Endeffekt habe ich die letzten 100 Seiten dann primär nur noch überflogen. Eigentlich sind 250 Seiten auch gar nicht mal besonders viel, aber irgendwie hat es sich einfach gezogen. Mir hat so ein bisschen mehr spannender Inhalt gefehlt, hatte ich das Gefühl.
Logic (4/10):
Dazu habe ich ja eigentlich auch schon genug durchscheinen lassen. Für mich hat gegen Ende leider vieles nicht mehr so viel Sinn gestiftet.
Enjoyment (3/10):
Leider hatte ich nur teilweise Spaß an dem Buch. Zunächst dachte ich wirklich, dass es mir richtig gut gefallen wird, aber ich habe ja bereits bei den anderen Bewertungskriterien erläutert, warum das Buch leider dann doch nicht so mein Fall war.
Fazit (4,7/10):
Alles in allem kann ich "Meteoriten" nicht so richtig weiterempfehlen. Zumindest nicht auf Basis meines Geschmacks. Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass es anderen Leser:innen gut gefallen könnte. Wenn ihr von euch wisst, dass ihr gerne etwas sehr Atmosphärisches lest und auch eine eher ruhigere Geschichte mit nicht so ausgeprägter Handlung mögt, dann könnte das hier eine gute Wahl sein.