Nichtssagende Geschichte mit einigen Ungereimtheiten
Ich konnte dieses eBook vor einiger Zeit gratis herunterladen und die Inhaltsangabe hätte auch ganz interessant geklungen. Die Umsetzung konnte mich aber nicht überzeugen.
Lillian und Dave sind die einzigen ...
Ich konnte dieses eBook vor einiger Zeit gratis herunterladen und die Inhaltsangabe hätte auch ganz interessant geklungen. Die Umsetzung konnte mich aber nicht überzeugen.
Lillian und Dave sind die einzigen Überlebenden eines Flugzeugabsturzes, fast zwei Jahre lang mussten sie auf einer einsamen Insel ihrer Rettung harren. Ihr Schicksal erzeugt ein großes Echo in den Medien, über Monate werden die beiden von Journalisten belagert. Daher beschließen sie, der bekannten Enthüllungsjournalistin Genevieve Randall noch ein letztes Interview zu geben, in der Hoffnung, danach sei die Sache endlich abgeschlossen. Doch es gibt einige Punkte, bezüglich derer sie beschlossen haben, die Unwahrheit zu sagen, und nun müssen sie ständig fürchten, dass ihre Lügen aufgedeckt werden.
Diese Geschichte wird abwechselnd aus Lillians und Daves Perspektive erzählt und springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her. Der Stil ist dabei insofern eigenartig, als die in der Gegenwart spielenden Kapitel im Imperfekt verfasst sind, die Vergangenheit jedoch im Präsens geschildert wird.
Es ist dabei eine gewisse Konzentration vonnöten, um den Überblick darüber zu behalten, was Wahrheit und was Lüge ist, sowie die diversen Rückblenden richtig einzuordnen. Doch ich bin offenbar nicht die einzige, die diesbezüglich Probleme hatte. Auch die als gerissene investigative Reporterin beschriebene Journalistin bemerkt einige Unstimmigkeiten in den Berichten der beiden Überlebenden nicht – was wohl daran liegt, dass diese auch der Autorin nicht bewusst sind.
Generell hatte ich Schwierigkeiten zu verstehen, warum Lillian und Dave hinsichtlich mancher Punkte überhaupt gelogen haben (nicht nur gegenüber den Medien, auch gegenüber ihren Familien) bzw warum sie nicht zumindest Lügen gewählt haben, die der Wahrheit näher kommen. Außerdem hätte Einiges ziemlich leicht aufgedeckt werden können, wenn die Medien tatsächlich so energisch recherchiert hätten, wie suggeriert wird.
Dazu kommt noch, dass die Protagonisten ziemlich flach gezeichnet sind, weshalb ich keine richtige Beziehung zu ihnen aufbauen konnte, mich ihre Erlebnisse und Probleme daher auch nicht wirklich berührten.
Fazit: Trotz einiger kleiner Überraschungen ist die Handlung doch eher banal, sodass sie weder fesseln noch Mitgefühl wecken kann.