Second Chance mit Hindernissen
Zwischen all den Weihnachtsromanen und Thrillern war es nun wieder an der Zeit für etwas anderes. „Last Time We Met“ ist ein Second Chance Roman, der mich zuerst wegen der schönen Covergestaltung angesprochen ...
Zwischen all den Weihnachtsromanen und Thrillern war es nun wieder an der Zeit für etwas anderes. „Last Time We Met“ ist ein Second Chance Roman, der mich zuerst wegen der schönen Covergestaltung angesprochen hat.
Die Hauptfiguren des Buches sind Eleanor und Fin, die in ihrer Jugend eine enge Freundschaft verbunden hat. Damals haben sie sich gegenseitig das Versprechen gegeben, zusammen zur Uni zu gehen, immer nah beieinander zu bleiben und zu heiraten, wenn beide mit 35 noch single sind. Entgegen dieser Abmachung hat das Leben sie aber voneinander entfernt und sie treffen erst viele Jahre später wieder aufeinander. Während Fin in seine Heimatstadt zurückkehrt, um seine sterbende Mutter zu pflegen, versucht Eleanor, über eine gescheiterte Beziehung hinwegzukommen.
Ihre Geschichte ist ein emotionaler Achterbahnfahrt, die von Liebe und Verlust, Freundschaft und Familie erzählt. Ihr damaliger Pakt wirft seine Schatten auf die Gegenwart. Doch die Vergangenheit ist voller ungelöster Fragen und Verletzungen, die ihre Wiederannäherung erschweren – das Wiedersehen ist bei weitem nicht so einfach, wie es schien.
Emily Houghton einfühlsame Porträts von zwei Menschen, die versuchen, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten und eine neue Zukunft zu gestalten. Dabei geht sie auch schwierigen Themen wie Krankheit, Tod und emotionalem Missbrauch nicht aus dem Weg. Die Geschichte ist geprägt von einer melancholischen Stimmung, die durch die gescheiterten Beziehungen und die unausgesprochenen Gefühle der Protagonisten verstärkt wird.
Dadurch bliebt die Romanze aus meiner Sicht etwas zu sehr im Hintergrund. Hier hätte ich mir, bei einem Second-Chance-Plot, etwas mehr Chemie zwischen den beiden gewünscht und auch mehr Romantik. Trotzdem treibt die Frage, ob ihre Liebe eine zweite Chance verdient, die Handlung voran. Die Autorin schafft es, die Leser emotional zu berühren und mit den Protagonisten mitzufiebern. Die emotionalen Themen schaffen Tiefgang – sowohl für die Handlung an sich als auch für die Charaktere der Protagonisten. Ich konnte mit beiden gut mitfühlen und mochte diese authentische Ausgestaltung sehr.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle, die Geschichten lieben, die unter die Haut gehen. Die 496 Seiten vergehen wie im Flug, sodass diese Geschichte eine ideale Nachmittagsbeschäftigung für alle ist, die etwas herzerwärmendes lesen möchten.