Zauberhafte Erzählung voller Melancholie
Beth ist noch ein Kind, als sich ihre Eltern während eines Urlaubs am Plattensee trennen. Sie lebt weiterhin bei ihrem Vater in England, verbringt aber ihre Urlaube im Sommer bei ihrer Mutter in Ungarn, ...
Beth ist noch ein Kind, als sich ihre Eltern während eines Urlaubs am Plattensee trennen. Sie lebt weiterhin bei ihrem Vater in England, verbringt aber ihre Urlaube im Sommer bei ihrer Mutter in Ungarn, die nun mit ihrem neuen Partner, einem Künstler, eine Villa auf dem Land bewohnt.
Als Erwachsene erhält sie als Geschenk ein selbstgestaltetes Fotobuch ihrer Mutter mit Bildern ihrer Ungarnaufenthalte. Sie erinnert sich an die gemeinsamen Urlaube, auch ihren letzten „Sommer am See“, „in dem alles zerbrach“.
Emylia Halls Roman hat mich beeindruckt: Es ist ein Buch voller Schönheit, Magie, Melancholie und Nostalgie. Ein Buch, das einen glücklich und traurig zugleich zurücklässt. Eines, das berührt. Der unschuldige Zauber der Kindheit muss der Realität weichen. Aber „wir müssen lernen, immer das Gute mitzunehmen“, fasst es Marika, Beths Mutter, treffend zusammen. Hall schreibt angenehm federleicht, fast ein wenig poetisch, aber gleichzeitig verbirgt sich hinter dem Offensichtlichen ihrer Worte Tiefgründiges und Unerfassbares. Für mich ist Hall eine großartige Erzählerin und ihr Roman ein außergewöhnliches Buch.