Vertraue niemandem!
Vertraue niemandem!
„Weshalb tun Sie das alles für mich?“
„Weil ich wieder von Wert sein möchte. Ich muss etwas Nützliches tun, etwas Gutes.“
Franka Gerber hat sich in die kleine Berghütte ihres Vaters ...
Vertraue niemandem!
„Weshalb tun Sie das alles für mich?“
„Weil ich wieder von Wert sein möchte. Ich muss etwas Nützliches tun, etwas Gutes.“
Franka Gerber hat sich in die kleine Berghütte ihres Vaters im Schwarzwald, in Südwestdeutschland, zurückgezogen. Der Schrecken der Naziherrschaft schwebt über dem Land, Franka gilt als Verräterin an der deutschen Sache. Aufgrund ihrer Aktivitäten gegen das Regime verbüßte sie eine Gefängnisstrafe, die Nationalsozialisten löschten zudem jeden Menschen aus, den sie geliebt hatte. In einem Waldstück findet sie einen bewusstlosen Soldaten mit gebrochenen Beinen. Seine Papiere weisen den Mann als deutschen Luftwaffenpiloten aus, doch Franka hat so ihre Zweifel hinsichtlich seiner Identität. Als ausgebildete Krankenschwester reagiert sie jedoch instinktiv – sie versorgt den Mann und bietet ihm Schutz und Unterschlupf in der Hütte. Doch die Nazis haben ein scharfes Auge auf die Abtrünnige – und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie den Mann entdecken.
Eoin Dempseys Geschichte beginnt mit dem Fund des verletzten Soldaten im Dezember 1943. In vielen Rückblenden berichtet er zugleich auch über die vergangenen Jahre, als ein so genannter „böhmischer Gefreiter“, ein Emporkömmling namens Hitler, im Zuge der nationalsozialistischen Revolution in Deutschland die Macht ergriff. Er thematisiert das Grauen, das damit im Land Einzug hielt und beschreibt die Auswirkungen des Regimes auf die Bevölkerung. In anschaulichen Worten berichtet er von der Grausamkeit und der Propaganda, erzählt von Willkür und der rücksichtslosen Auslöschung eines jeden Menschen, der sich dem Führer in den Weg zu stellen wagte. Ihre Mitwirkung an der Verbreitung der Wahrheit über die Gräueltaten der Nazis durch die Organisation „Die weiße Rose“ brachte Franka in allergrößte Gefahr, doch auch für ihre Unterstützung des verletzten Soldaten droht ihr die Todesstrafe. Franka wird als zutiefst verzweifelte Protagonistin dargestellt, die beinahe schon resigniert hatte. Die Chance, an der brandgefährlichen Mission dieses Soldaten aktiv teilzunehmen und womöglich damit zum Untergang des deutschen Reiches beizutragen, mobilisiert alle Kräfte in ihr. Mit großem Mut und unglaublichem Einsatz stürzen sich Franka und der Soldat in ein brandgefährliches Abenteuer, welches sie letztendlich ihr Leben kosten kann.
Abgesehen von einer grandiosen Umsetzung und einem Gespür für Situationen glänzt der Autor auch in der Darstellung seiner handelnden Figuren. Er konzentriert sich hierbei in erster Linie auf die beiden Protagonisten. In Form von Rückblicken erfährt der Leser etwas über Frankas Eltern und ihren Bruder Fredi. Gestapo-Kriminalkommissar Daniel Berkel sorgt als böser Antagonist für einen hohen Spannungsfaktor im letzten Drittel des Buches, der in ein atemloses Finale mündet.
„Funken in der Dunkelheit“ war für mich eine wertvolle Lektüre, ein in Romanform verfasster Einblick in eine sehr dunkle Epoche der Geschichte. Thematik und der bereits erwähnte Spannungsbogen sorgen dafür, dass man als Leser regelrecht ans Buch gefesselt wird und es nicht mehr aus der Hand zu legen vermag.
Dieses Buch hat mir ausgezeichnet gefallen und ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen.