Thriller mit sehr überzogenem, unglaubwürdigem Plot, der mich leider nicht so sehr fesseln konnte, wie ich es mir eigentlich von der Autorin gewünscht hätte.
Alex ist geschieden und lebt in San Francisco. Immer wieder wird sie von beunruhigenden Albträumen heimgesucht und fürchtet, dass die Ursache in ihrer Kindheit begründet liegen könnte.
Doch ihre Mutter, ...
Alex ist geschieden und lebt in San Francisco. Immer wieder wird sie von beunruhigenden Albträumen heimgesucht und fürchtet, dass die Ursache in ihrer Kindheit begründet liegen könnte.
Doch ihre Mutter, eine Künstlerin mit bipolarer Störung weigert sich über die Vergangenheit zu reden. Außerdem schweigt sie sich darüber aus, wer Alex Vater ist.
Als ihre Mutter nach einem Suizidversuch stirbt und Alex einen Zeitungsausschnitt im Haus findet, in dem über einen tot aufgefundenen Säugling in einem Weinbaugebiet berichtet wird, ist sie alarmiert und ruft den, zuständigen Detective Daniel Reed an, der ihr Ungeheuerliches erzählt. So soll sie einst zusammen mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater, ihrem Bruder und ihrer Stiefschwester auf einem Weingut gelebt haben. Und, der tote Säugling soll womöglich ihr seit Jahrzehnten verschollener Bruder sein. Doch wieso hat Alex keinerlei Erinnerungen an ihre Kindheit?
Sie beschließt kurzerhand Licht ins Dunkel zu bringen und macht sich auf den Weg nach Sonoma Valley, um dort vielleicht auch in Erfahrung bringen zu können, wer ihr Vater ist.
Das Wiedersehen mit ihrem Stiefvater und ihrer Stiefschwester fällt zunächst etwas reserviert aus, doch im Laufe der Zeit lernt Alex die beiden zu schätzen. Das gilt jedoch nicht für andere Bewohner Sonoma Valleys, die scheinbar etwas vor ihr verheimlichen. Und auch ein Mörder treibt kurz nach Alex Ankunft in dem kleinen, beschaulichen Weinort sein Unwesen. Kann es sein, dass Alex in Gefahr ist, oder ist sie womöglich sogar diejenige, die ihr Unwesen in Sonoma Valley treibt? Detective Daniel Reed will eigentlich Alex gegenüber neutral bleiben, da auch sie zu dem Kreis der Verdächtigen gehört, doch das gelingt ihm nur bedingt, da ihn Alex wie magisch anzieht.
Erica Spindlers Thriller sind für mich seit vielen Jahren autobuy, denn ich mag ihre Art zu schreiben und ihre ausgeklügelten psychologischen Plots an sich sehr. Und auch die Charakterisierung ihrer Figuren ist zumeist sehr vielschichtig angelegt. So habe ich mich sehr auf das Lesen ihres Romans „Opfernacht“ gefreut, doch diesmal muss ich leider zugeben, dass die Autorin meiner Meinung nach einfach ein wenig übertreibt mit ihrer Hintergrundgeschichte, so dass diese sehr unglaubwürdig wirkt. Weniger ist manchmal mehr, doch diesen Leitsatz hat die Autorin diesmal leider nicht berücksichtigt, was ich sehr schade fand.
Eine junge Frau, deren Mutter eine schwere psychische Störung hat und die sich dann das Leben nimmt, weil etwas in der Vergangenheit geschehen ist, das sie nicht verkraftet hat, war ja zumindest noch nachvollziehbar, doch was dann am Ende daraus wird, als Alex zusammen mit Daniel Reed in Sonoma Valley, diversen Akteuren auf den Zahn fühlt, wirkte mir letztendlich dann doch zu dick aufgetragen. Und auch die Anzahl der Ermordeten war für mich irgendwann einfach „too much“. Rachels traumatische Erlebnisse eingeschlossen. Mehr kann und darf ich an dieser Stelle leider nicht verraten, um im Vorfeld nicht zu viel von der Story preiszugeben.
Die Liebesgeschichte zwischen Alex und Daniel ist nett, jedoch konnte ich auch hier nicht so ganz nachvollziehen, dass sie sich weiter mit ihm abgibt, nachdem er selbst sie kurzzeitig verdächtigt, etwas mit den Morden im Ort zu tun zu haben.
Obwohl sich der Thriller wieder gut lesen lässt, fehlt mir für eine bessere Bewertung, ein wenig mehr Glaubwürdigkeit, bzw. ein nicht so übertriebener Plot und vor allem ein interessanteres, sympathischeres Liebespaar.
Für mich war „Opfernacht“ der erste Roman der Autorin, der mich streckenweise sehr enttäuscht hat.
Kurz gefasst: Thriller mit sehr überzogenem, unglaubwürdigem Plot, der mich leider nicht so sehr fesseln konnte, wie ich es mir eigentlich von der Autorin gewünscht hätte.