Anders als erwartet, aber ziemlich fesselnd
Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (1. Januar 1995)
ISBN-13: 978-3462024005
Originaltitel: Salme ved reisens slutt
Übersetzung: Jörg Scherzer
Preis: als HC vergriffen
als E-Book und ...
Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (1. Januar 1995)
ISBN-13: 978-3462024005
Originaltitel: Salme ved reisens slutt
Übersetzung: Jörg Scherzer
Preis: als HC vergriffen
als E-Book und als Taschenbuch erhältlich
Anders als erwartet, aber ziemlich fesselnd
Inhalt:
Sieben Musiker begleiten die Passagiere der Titanic, als sie am 10. April 1912 zu ihrer Jungfernfahrt in Southampton in See sticht. Fünf von ihnen lernen wir näher kennen, erfahren etwas über ihre Vergangenheit, über ihre Träume und Wünsche.
Meine Meinung:
Eigentlich ging ich davon aus, dass die Titanic bzw. ihr Untergang in diesem Roman eine große Rolle spielt. Dies ist jedoch nur die Rahmenhandlung, mittels derer die einzelnen Musiker eingeführt werden. Im Verlauf des Romans werden dann zusammenhanglos die Geschichten von fünf der Musiker erzählt. Diese Geschichten sind so unterschiedlich wie die Personen, um die es geht. Die Männer sind verschiedenen Alters, verschiedener Herkunft, verschiedenen Glaubens. Auf jeweils ca. dreißig bis hundert Seiten entsteht das Bild eines kompletten Lebens, atmosphärisch dicht und fesselnd erzählt.
Auch wenn sich dieser Roman als anders entpuppte, als ich angenommen hatte, gefiel er mir recht gut. Ich konnte mich gut in die beschriebenen Charaktere hineinversetzen und tief in ihr Leben eintauchen.
Erwähnenswert ist sicher noch, dass Erik Fosnes Hansen sich hier einiger künstlerischer Freiheiten bedient hat. So sind die Protagonisten frei erfunden und nicht mit den realen Musikern der Titanic identisch. Auch vieles, was das Schiff und die Reise angeht, sollte man vielleicht nicht für bare Münze nehmen.
Ein wenig irritierend fand ich die spontanen Wechsel in der Erzählzeit. Von Satz zu Satz gibt es häufig Sprünge zwischen Präsens und Präteritum, deren Sinn sich mir nicht erschlossen hat.
Trotzdem fand ich die Lektüre sehr angenehm und interessant.
★★★★☆