Cover-Bild Charlotte & Ben
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14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 13.03.2020
  • ISBN: 9783423640640
Erin Entrada Kelly

Charlotte & Ben

Ein Freund kann alles verändern
Birgitt Kollmann (Übersetzer)

Ein Freund ist der größte Schatz, den’s gibt

Charlotte und Ben haben viel gemeinsam: Sie sind hochbegabt, haben Sorgen um ihre Eltern, sind nicht gerade beliebt und versuchen die Schule ohne allzu viele Kratzer zu überstehen. Kennengelernt haben sie sich beim Online Scrabble. Und ohne sich jemals gesehen zu haben – schließlich liegen zwischen ihren Wohnorten mehr als 2.000 km – erzählen sich Charlotte und Ben am Telefon ganz viel über sich selbst. Allerdings hat das, was sie sich erzählen, nicht immer etwas mit der Wahrheit zu tun. Sie nutzen die Chance, die Person zu sein, die sie gern wären.  Dabei merken sie, dass der zu sein, der man ist, viel besser ist, als der zu sein, den andere aus einem machen wollen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2020

Besonders, ein wenig seltsam, aber eine Freundschaft?

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Allgemein:

Erin Entrada Kelly ist in Deutschland keine Unbekannte. Ihr Jugendbuch "Vier Wünsche ans Universum" erhielt 2019 den Deutschen Jugendliteraturpreis und nun legt sie 1 Jahr später mit einer ...

Allgemein:

Erin Entrada Kelly ist in Deutschland keine Unbekannte. Ihr Jugendbuch "Vier Wünsche ans Universum" erhielt 2019 den Deutschen Jugendliteraturpreis und nun legt sie 1 Jahr später mit einer neuen Geschichte bei dtv nach. In "Charlotte & Ben" dreht es sich um die beiden titelgebenden Protagonisten, die sich über ihre Leidenschaft, dem Online Scrabble kennenlernen. Ein persönliches Treffen scheidet für die beiden angehenden Teenager allerdings aus, denn sie wohnen 2000 km voneinander entfernt. Jedoch teilen sie, mehr oder weniger bewusst, nerdige Gedankengänge, Familienprobleme und die Möglichkeit sich online anders zu geben als in der Realität. Doch manchmal ist der Nickname online nicht das wirkliche Leben.

Mein Bild:

Aus etwas über 200 Seiten besteht dieses hübsch, aber irgendwie auch simpel aufgemachte Hardcover. Farbe und Symbolik sprechen mich hier mehr an als das so oft vorkommende Glitzer oder Prägungen. Zudem enterte mich der Klappentext. Zwei hochbegabte Kids, die sich über eine große Entfernung anfreunden und zusätzlich noch mit den eigenen Problemen rumschlagen müssen. Ich erwartete keine Spannung oder ein Abenteuer, aber eine tiefer gehende Freundschaft. Es sei so viel verraten: Das traf es nicht wirklich, aber dazu gleich mehr.

Die inhaltliche Einteilung überraschte mich beim Durchblättern. Mir war bewusst, dass ich mit großer Wahrscheinlichkeit zwei Handlungssträngen bzw. den zwei Protagonisten folgen werde. Nur der Zeitraum erschien mir zu kurz. Gerade mal knapp eine Woche vergeht im Buch - das zeigte mir vor Beginn des Lesens bereits ein Inhaltsverzeichnis. Reicht das, um die Beiden kennenzulernen? Mir ihre Welt näher zu bringen? 200 Seiten sind nicht viel. Meine Skepsis verflog zumindest Schritt für Schritt, trotz des simplen Schreibstils, der immer nur den Augenblick aufnahm. Ich hatte oft das Gefühl, dass mir der Blick auf die Umgebung fehlte, als würde ich noch etwas verpassen.

Die weibliche Protagonistin Charlotte hat es mir jedenfalls nicht leicht gemacht. Ihre personale Perspektive wirkte kühl, teilweise abwesend oder abgelehnkt von den Schwerpunkten einer Situation. Sie verkroch sich in ihren "Kaninchenbau", der übrigens als Einleitung in die Kapitel eine wichtige Rolle spielt und mich nicht nur mit Wissen abseits meiner bisherigen Googlesuchen versorgte. Charlotte ist mit ihren 12 Jahren nicht das typische Mädchen. Das fällt besonders auf, wenn sie mit ihrer frühreifen Freundin Bridget unterwegs ist. Ebenso wird sie mit der Situation eines schwer erkrankten Elternteils konfrontiert. Ich gebe offen zu, dass ich Probleme hatte, ihren Umgang mit der Situation zu verstehen, mich in sie hineinzufühlen. Nüchtern und Klug in emotionalen Momenten zu bleiben ist mir eben fremd. Im Verlauf der Storyline fiel bei mir dann doch der Groschen, genauso wie bei Charlotte. Es geht darum, dass es nicht schlimm ist, wenn sich Wege irgendwann trennen, weil man sich in eine andere Richtung entwickelt. Veränderungen gehören zum Leben, man kann darüber trauern oder auch froh sein. So einfach ist das, eigentlich. Mir hat die Umsetzung dieser Punkte gut gefallen.

Trotzdem mochte ich Ben lieber. Der 11-Jährige steht auf Harry Potter, natürlich ist sein Haus Ravenclaw, denn der junge Kerl strotzt nur so vor Intelligenz und Behaarlichkeit (wie Charlotte). Er kam mir oft vor wie ein kleiner Wissenschaftler oder Politiker. Sicherlich hing das vor allem damit zusammen, dass er sich urplötzlich für schulische Aktivitäten außerhalb des Unterrichts interessiert. Es ist seine Rebellion gegen die "Devolution" seiner Eltern. Denn auch er merkt, dass er nicht alles in seinem Leben unter Kontrolle behalten kann. Eine Veränderung, die ihn verändert und die Augen öffnet. Bens Emotionen spürte ich viel deutlicher, obwohl er sie versuchte zu unterdrücken. Es waren die Trotzreaktionen eines Kindes, dass eine neue Situation nicht wahrhaben will. Genauso ignoriert er tatsächlich die Mobbingattacken seiner Mitschüler und das tat mir im Herzen weh.

Ich fand es schade, dass beide Handlungsstränge nicht wirklich zusammengeführt werden. Zumindest nicht physisch. Die Message hingegen vereint beide Protagonisten. Beide lernen, dass das Ausblenden von Problemen nicht hilft, dass es ok ist, Dinge nicht gut zu finden und das auch auszusprechen. Das es ok ist, man selbst zu sein, sogar verdammt ok!

Trotzdem sehe ich die im Klappentext angesprochene Freundschaft zwischen den Charlotte & Ben nicht wirklich. Sie telefonieren einige Male kurz miteinander, lügen sich sogar zum Schein an. Auf mich wirkt es wie eine Bekanntschaft, deren Geschichten unabhängig vom Handeln des Anderen weiter bestehen kann. Man hätte ebenso gut ein Buch über Charlotte und ein Buch über Ben schreiben können, aber wie vorher erwähnt geht es hier nicht um eine physische Zusammenführung, was es wieder zu etwas Seltsamen und irgendwie Besonderem macht.

Fazit:

Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und nur im geringen Maße Abenteuer verspricht. Für Teenager, die anfangen sich zu fragen, wer sie sind und ob das für sie ok ist. Für junge Leser ab 11 Jahren mit Hang zum Nerdigen.

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Ein Freund kann alles verändern

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Bei diesem Buch habe ich mit etwas ganz anderem gerechnet. Vielleicht geht es anderen da genauso wie mir?

Das Buch fängt mit Charlotte an und kurz darauf folgt Ben. Bei Charlotte beginnt das Kapitel immer ...

Bei diesem Buch habe ich mit etwas ganz anderem gerechnet. Vielleicht geht es anderen da genauso wie mir?

Das Buch fängt mit Charlotte an und kurz darauf folgt Ben. Bei Charlotte beginnt das Kapitel immer mit "Nachrichten aus dem Kaninchenbau" in dem man durchaus nützliche Infos erhält. Diese beziehen sich auch meist auf das was Charlotte dann sogleich geschieht oder erlebt. Aber nicht immer. Es ist ganz süß gemacht, aber für mich auch zwischendurch ein wenig nervig. Bei Ben sind die Kapitel so eingeteilt "Das Leben aus Bens Sicht" und dann beginnt das Kapitel. Beide sind komplett anders aufgebaut, aber interessant. 

Beide sind Hochbegabt und haben nicht wirklich viele Freunde. Wenn sie sich unterhalten erfinden sie Dinge, die so nie geschehen sind und auch nie geschehen werden. Auch werden beide in der Schule gemobbt, da sie als Außenseiter gelten, weil sie so intelligent sind. 

Doch fand ich jetzt nicht, dass die beiden total viel miteinander geschrieben oder gesprochen haben. Immer mal zwischendurch und dann waren die Unterhaltungen auch recht kurz. Sie haben ihr Leben schöner gemacht als es ist, aber ich finde nicht das sie es so krass verändert haben wie es beschrieben wird.

Nicht durch ihre Gespräche merken sie das es besser ist man selbst zu sein. Nein. Es entsteht eher aus den verschiedenen Situationen heraus, dass sie anfangen anders zu denken. Jedenfalls habe ich sehr viel mehr von diesem Buch erwartet und sehe es eher als Tagebuch der beiden an, in dem sie sich ab und an mal unterhalten.

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