Cover-Bild In Zeiten des abnehmenden Lichts
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 01.11.2012
  • ISBN: 9783499254123
Eugen Ruge

In Zeiten des abnehmenden Lichts

Roman einer Familie

International gefeiert, ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis - ein halbes Jahrhundert gelebter Geschichte, ein Familienroman voller überraschender Wendungen: groß durch seine Reife, seinen Humor, seine Menschlichkeit.
Die Großeltern haben noch für den Kommunismus gebrannt, als sie aus dem mexikanischen Exil kamen, um ein neues Deutschland aufzubauen. Der Sohn kehrte aus der Sowjetunion heim: mit einer russischen Frau, der Erinnerung ans Lager und doch in dem Glauben an die politische Idee. Dem Enkel bleibt nur ein Platz in der Realität der DDR, und er flieht - an eben dem Tag, an dem sich Familie, Freunde und Feinde versammeln, um den neunzigsten Geburtstag des Patriarchen zu begehen.
Von den Jahren des Exils bis ins Wendejahr 1989 und darüber hinaus reicht diese wechselvolle Geschichte einer deutschen Familie. Sie führt von Mexiko über Sibirien bis in die neu gegründete DDR, führt über die Gipfel und durch die Abgründe des 20. Jahrhunderts. So entsteht ein weites Panorama, ein großer Deutschlandroman, der, ungeheuer menschlich und komisch, Geschichte als Familiengeschichte erlebbar macht.
2009 erhielt Eugen Ruge für In Zeiten des abnehmenden Lichts den Alfred-Döblin-Preis. 2011 wurde der Roman mit dem Aspekte-Literaturpreis und mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Er verkaufte sich bisher in 28 Länder, stand mehr als 40 Wochen auf der Bestsellerliste und wurde von Matti Geschonneck nach einem Drehbuch von Wolfgang Kohlhaase fürs Kino verfilmt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2017

Ein Stück Zeitgeschichte

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Aufmerksam auf das Buch bin ja tatsächlich durch den Titel geworden, den ich einfach toll finde. Und er gibt wirklich gut die Stimmung des Buches wider. Aber auch der Roman hat es mir letztendlich angetan ...

Aufmerksam auf das Buch bin ja tatsächlich durch den Titel geworden, den ich einfach toll finde. Und er gibt wirklich gut die Stimmung des Buches wider. Aber auch der Roman hat es mir letztendlich angetan und mich sehr begeistert. Es ist ein Familienroman und auch ein Stück Zeitgeschichte. Über fast vier Generationen hinweg schildert Ruge den schleichenden Untergang der DDR-Diktatur und das Schicksal einer Familie in der DDR. Von den Großeltern, die noch für den Kommunismus brannten und nach der Machtergreifung Hitlers ins Exil nach Mexiko gehen mussten über den Sohn, der ins russische Arbeitslager geriet und nach Jahren mit einer russischen Frau heimkehrt bis hin zum Enkel, der noch vor dem Mauerfall in den Westen flieht – zurück lässt er einen Sohn im Teenager-Alter, der bereits zu einer ganz anderen Generation gehört. Erzählt wird der Roman nicht chronologisch, sondern vielmehr in Montagetechnik. Zentrum der Geschichte ist der 90. Geburtstag des Großvaters im Jahr 1989. Faszinierend fand ich es, wie Ruge es schafft diese komplexe Geschichte, die ja immerhin um die 50 Jahre umfasst und in drei Ländern spielt, auf eigentlich recht wenigen Seiten zu erzählen. Man vermisst inhaltlich nichts und kann der Geschichte trotz der vielen Zeitsprünge sehr gut folgen. Den Schreibstil fand ich anfangs ein wenig eigenwillig, viele Stellen lesen sich wie eine Art innerer Monolog. Aber genau das macht den Roman aus. Die Stimmung des Romans ist sehr melancholisch, fast schon morbide und ein wenig negativ – ganz leicht meint man aber hier und da auch ein wenig Ironie zu spüren. Das passt natürlich wieder gut zum Inhalt. Ein ganz toller, interessanter Roman über ein Stück neuere Geschichte, der nichts verherrlicht, nichts beschönigt, aber auch keine Schuldigen sucht.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Hat mich nicht überzeugt

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Nach der der Lektüre dieses Buchs bleibe ich ein wenig ratlos zurück. Ich habe hier anderes erwartet, nämlich eine spannende Familiengeschichte, die in der UdSSR, in Mexiko und der DDR angesiedelt ist. ...

Nach der der Lektüre dieses Buchs bleibe ich ein wenig ratlos zurück. Ich habe hier anderes erwartet, nämlich eine spannende Familiengeschichte, die in der UdSSR, in Mexiko und der DDR angesiedelt ist. Ja, die Familienmitglieder verbringen ihre Leben teilweise in den genannten Ländern. Die Figuren kommen eher farblos daher. Die Dialoge sind nur mit Mühe als solche zu erkennen, da statt der Anführungszeichen nur Bindestriche verwendet werden. Diese Marotte mancher Autoren stört mich einigermaßen.

Ach ja, die Handlung: Das Buch schildert die Geschichte von vier Generationen der fiktiven Familie Umnitzer. In vielen Rückblenden werden abwechselnd Schicksal und Erlebnisse der verschiedenen Familienmitglieder vor dem jeweiligen politischen Hintergrund erzählt.

Autor Eugen Ruge springt durch Zeit und Raum. Er schaut mal hier, mal dort vorbei in der Geschichte. Dann wieder begleitet er die älteste Generation des Romans, bei deren Übersiedlung von Mexiko in die DDR, um plötzlich in die 70er Jahre zu hüpfen, wo sich die nächste Generation häuslich im Arbeiter- und Bauernstaat niedergelassen hat. Anschließend beschreibt er die Gegenwart, in der fast alle tot, dement oder unheilbar krank sind. Immerhin gibt es eine Kapitelüberschrift mit der Jahreszahl. Doch um sich zurecht zu finden, ist das ein bisschen wenig.

Auch die Personen selbst wirken blass auf mich. War wechselt die Erzählperspektive mehrfach, sodass man auch andere Sichtweisen erkennen kann. Trotzdem konnte der Funke der Begeisterung, den viele Leser vor mir verspürten, nicht auf mich überspringen.
Den Vergleich mit Thomas Manns „Buddenbrooks“ halte ich für etwas gewagt.

Fazit:

Für mich war das Buch über weite Strecken eine Enttäuschung. Schade, ich hatte mehr erwartet.