Leichen auf einem fremden Grab
"Mühlviertler Grab" ist der dritte Band aus der Oskar-Stern-Reihe von Eva Reichl. Der Chefinspektor bekommt es diesmal mit zwei Morden in St. Oswald zu tun. Innerhalb kurzer Zeit werden die Leichen eines ...
"Mühlviertler Grab" ist der dritte Band aus der Oskar-Stern-Reihe von Eva Reichl. Der Chefinspektor bekommt es diesmal mit zwei Morden in St. Oswald zu tun. Innerhalb kurzer Zeit werden die Leichen eines Politiker und danach eines Landwirt jeweils auf dem Grab von Paula Eckinger abgelegt. Diese starb genau ein Jahr davor bei einem ungeklärten Verkehrsunfall. Ihr Ehemann überlebte schwerstverletzt und sitzt seitdem im Rollstuhl. Hat der damalige Unfall etwas mit den Morden zu tun? Der brummige Chefinspektor Oskar Stern und sein Team ermitteln in diesem eigenwilligen Fall. Eva Reichl kombiniert dabei wieder geschickt einen undurchsichtigen Mordfall zum einen, aber auch ein Eigenleben der handelnden Figuren andererseits. Der Leser kann eine Bandbreite von Seiten an Oskar Stern erleben, vom impulsiv und stur handelnden Ermittler, bis hin zur Person mit weichem Kern. Genau dies macht ihn für mich auch so sympatisch im Zusammenspiel mit seiner Gruppeninspektorin Mara Grünbrecht und den weiteren Protagonisten. Zugleich konstruiert die Autorin aber auch einen sehr guten Kriminalfall mitten im Mühlviertel. Denn wer denkt, die Lösung ist schnell gefunden, der irrt. Geschickt bleibt bis zum Ende alles im Dunkeln bis der wahre Täter und dessen Motiv ans Licht kommen. Die Spannung ist daher bis zum Schluss gegeben. "Mühlviertler Grab" ist eine sehr gelungene Fortsetzung der Reihe - ein österreichischer Regionalkrimi, der Vorfreude auf einen weiteren Band hinterlässt.