Tödliche Trauben
„Tödliche Trauben“ ist der zweite Meißenkrimi aus dem Hause “Ein Fall für Winter und Stier“. Ich mag Regionalkrimis sehr gerne und wenn der Schauplatz gar nicht so weit weg von zu Hause liegt, ist das ...
„Tödliche Trauben“ ist der zweite Meißenkrimi aus dem Hause “Ein Fall für Winter und Stier“. Ich mag Regionalkrimis sehr gerne und wenn der Schauplatz gar nicht so weit weg von zu Hause liegt, ist das wie Heimvorteil. Evelyn Kühne hat einen tollen Schreibstil, leicht und flüssig zu lesen und mit Liebe und Fingerspitzengefühl zum Detail. Vor allem die bildhafte Ausdrucksweise lässt Bilder im Kopf entstehen und man saugt förmlich das Gelesene auf, um kein einziges Detail für die Auflösung des Krimis zu verpassen. Außerdem schafft Evelyn Kühne zu jeder Szene die entsprechende Atmosphäre, die schon mal Herzklopfen und Gänsehaut verursachen.
Die einzelnen Protagonisten sind authentisch und überaus facettenreich gezeichnet. Man kann sich jeden Einzelnen vorstellen, der eine wirkt sympathisch, beim anderen ist man auf der Hut und manche möchte man nur von weitem sehen. Mark Winter und Jens Stier mag ich total gerne, sie sind so richtig schön aus dem Leben gegriffen und man bekommt weit über den Feierabend hinaus beider Leben mit. Bei dem einen ist es die quirlige Familie mit drei Kindern, beim anderen ist es halt Kater Nepomuk. Und für Jens Stier bekommt der aktuelle Fall eine ganz persönliche Note.
Der Kriminalfall ist richtig gut ausgetüftelt. Die Autorin streut immer wieder neue Puzzleteile ins Geschehen und man ermittelt eifrig mit. Die Gegebenheiten ändern sich ständig und man revidiert, kombiniert anders herum und liegt am Ende wieder falsch. Die Auflösung fand ich schlüssig und gut, wenn auch dramatisch und bestürzend.
Insgesamt wurde ich mit diesem neuen Meißenkrimi bestens unterhalten und ja, gerne mehr davon. Ich hoffe, man trifft sich wieder mit Winter und Stier. Hierfür eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne.