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Veröffentlicht am 19.03.2025

Super Abschluss

Entscheidung in der Rosenholzvilla
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Entscheidung in der Rosenholzvilla ist der finale Abschlussband der gleichnamigen Familiensaga. Die Einzelbände der Reihenfolge nach zu lesen macht auf jeden Fall Sinn und es lohnt sich definitiv.

Inhalt: ...

Entscheidung in der Rosenholzvilla ist der finale Abschlussband der gleichnamigen Familiensaga. Die Einzelbände der Reihenfolge nach zu lesen macht auf jeden Fall Sinn und es lohnt sich definitiv.

Inhalt: Das neue Jahr bringt freudige Nachrichten ins Tessin: Fabio wird zurückkehren, alle Streitigkeiten sind ausgeräumt - was keiner ahnt, Niclas hatte gerade wegen Fabios Weggang einige brisante Eckpunkte in seinem Testament verankert. Fabio zieht sich mit seiner Familie zurück und muss seine Zukunft überdenken.
Elisa hat indes in der Rosenholzvilla alle Hände voll zu tun und jeder einzelne (Serefina, Adrian, Amadous Schwester, Natasha) steht sich selbst im Weg. Hinzukommt, dass sich Danilo von ihr zurückzieht, wird ihre Liebe standhalten?

Tabea Bach hat einen so wunderbaren mitreißenden Schreibstil, dass man kaum vom Buch loskommt. Die Geschichte als Hörbuch zu erleben, ist unglaublich intensiv. Ich mag Elena Wilms Erzählstil total gerne, sie versteht es exzellent, das Buch einzusprechen und sämtliche Gefühlslagen und Stimmungen rüberzubringen.

Wer glaubt, in der Rosenholzvilla wird es langweilig, ist völlig auf dem Holzweg, durch Niclas Klauseln im Nachlass bzgl. Fabios Rückkehr gibt es dringend Handlungsbedarf, ich war wirklich gespannt, wie sich zukünftig die Instrumentenmanufaktur mit seinen Teilhabern aufstellt und dabei alle Befindlichkeiten Beachtung finden.

Die Figuren sind durchweg gut ausgearbeitet und sympathisch, keiner ist perfekt, alle haben ihre Ecken und Kanten und wirken somit authentisch.

Das Setting ist toll beschrieben, Tabea Bach lässt auch wieder wunderschöne Musikszenen einfließen, vor allem das Spiel auf der Campanula. Außerdem war es für mich spannend zu verfolgen, ob Elisa den Sprung auf eine große Bühne schaffen wird.

Insgesamt ist es ein imposanter Abschluss, ich war am Ende sehr gerührt und bin richtig glücklich über den Ausgang für alle lieb gewonnenen Figuren. Wer eine Wohlfühllektüre inkl. spannender Familiengeschichte sucht, ist hier bestens aufgehoben. Ich gebe eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne plus.

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Veröffentlicht am 17.03.2025

Sehr schöner Auftakt

Inselluft
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Sarah ist Postbotin und lässt sich wegen einem unangenehmen Vorfall beim früheren Einsatzort nach Föhr versetzen. Hinzukommt, dass durch diese Sache ein langjähriges Trauma aus ihrer Vergangenheit wie ...

Sarah ist Postbotin und lässt sich wegen einem unangenehmen Vorfall beim früheren Einsatzort nach Föhr versetzen. Hinzukommt, dass durch diese Sache ein langjähriges Trauma aus ihrer Vergangenheit wie ein Sturm an die Oberfläche rollt. Da ist ihre Pollenallergie das kleinste Problem. Zunächst kommt sie gut auf die Insel an und findet sich auch in ihrer neuen Arbeit wohl. Aber die Vergangenheit lässt ihr keine Ruhe.

Inselluft habe ich als Hörbuch gehört und Sprecherin Jodie Ahlborn hat diese Geschichte ganz wunderbar eingesprochen. Es ist der Auftaktband einer dreiteiligen Reihe.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, wunderbar bildhaft und stimmungsvoll. Die Ankunft von Sarah auf Föhr erleben wir hautnah mit und durch ihre neuen Arbeitskollegen, lernt man einige Inselbewohner kennen. Da ist die hochschwangere Fee, Sarah besetzt derzeit ihre Stelle bei der Post. Ihr Bruder Marten ist Tierarzt und Greetche lernt Sarah neu an. Somit hat sie sehr schnell Kontakt auf der Insel.

Die Figuren sind ausdrucksstark und detailliert gezeichnet. Sarah trifft gleich auf zwei Männer - Marten und Sven - eigentlich möchte sie auf Abstand gehen, hängt ihr doch die Geschichte aus ihrer alten Arbeitsstelle nach. Außerdem verbirgt sich bei ihr eine tiefgreifende und tragische Geschichte aus der Vergangenheit, die ihr vor allem Bindungsängste verursachen. Gegenüber ihren neuen Freunden schweigt sie zunächst, wie es ausgeht, lest am besten selbst.

Insgesamt ist es einer schöner Auftaktband, man lernt das Inselleben auf Föhr kennen und Sarahs Hintergrundgeschichte. Jette Hansen hat hier ernste Themen eingebaut, so das der Roman eine entsprechende Tiefe erhält. Sarahs Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt, in den Folgebänden Inselhoffnung und Inselfest werden wir sicher ihren weiteren Weg verfolgen können. Für Inselluft gebe ich gerne eine Kaufempfehlung und fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 15.03.2025

Ganz wunderbar

Der Duft von Kuchen und Meer
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Maren erfährt, dass ihre Oma Undine ein Haus auf Amrum hat und sie ihr das schenken möchte. Undine weigert sich strikt, selbst nach Amrum zu fahren, um die Modalitäten zu besprechen. Und so reisen Maren ...

Maren erfährt, dass ihre Oma Undine ein Haus auf Amrum hat und sie ihr das schenken möchte. Undine weigert sich strikt, selbst nach Amrum zu fahren, um die Modalitäten zu besprechen. Und so reisen Maren und ihre kleine Tochter Leni an die Nordsee und verlieben sich sofort in das Reetdachhaus hinter den Dünen. Als sie einen alten Backtisch finden, ist Maren Feuer und Flamme, schließlich ist sie selbst Konditorin. Während ihres Aufenthaltes erfahren sie viel von Undines Familie und dass ein schlimmes Zerwürfnis zwischen ihnen steht. Warum hat Undine vor vielen Jahren Hals über Kopf die Insel verlassen und ist nie wieder zurückgekehrt? Auf der Suche nach Antworten lernt sie Mattes kennen, ist Amrum für sie und Leni ein Neuanfang?

Anne Barns hat wieder einen wunderschönen Wohlfühlroman geschaffen, sie schreibt unglaublich bildhaft, dass man das Gefühl hat, dabei zu sein. Die Schauplätze auf Amrum sind so toll beschrieben, man spürt die frische Meeresprise. Auch das Thema Backen ist hier ganz wunderbar integriert, es gibt tolle Rezepte am Ende des Buches. Überhaupt bildet dieses Thema eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Es gibt zwei Zeitebenen, bei der wir erfahren, wie Marens Vorfahren nach Amrum gekommen sind und weshalb Undine die Insel verlassen hat, es ist eine sehr emotionale Geschichte, die mich sehr berührt hat.

Anne Barns hat wunderbare Figuren gezeichnet, die mir richtig ans Herz gewachsen sind. Maren versucht ihre Oma zu verstehen, warum sie den Kontakt so rigoros abgebrochen hat und versucht zwischen den Fronten zu vermitteln. Das ist mitunter nicht leicht bei den nordischen Dickschädeln.

Insgesamt ist es ein warmherziger, wunderschöner Roman mit ganz viel Inselflair. Die süßen Köstlichkeiten regen echt zum Nachbacken an, die Meersalzkekse und Mandeltaler habe ich schon probiert, was soll ich sagen - absolut top - wie die gesamte Geschichte. Ich gebe eine ganz große Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.03.2025

Frauenpower

Die Familienangelegenheiten der Johanne Johansen
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Die Romane von Dora Heldt sind immer so inspirierend, man kommt gar nicht mehr davon los und möchte am liebsten in einem Stück lesen bzw. hören.

Inhalt: Johanne Johansen hat kaum ihren Ruhestand angetreten, ...

Die Romane von Dora Heldt sind immer so inspirierend, man kommt gar nicht mehr davon los und möchte am liebsten in einem Stück lesen bzw. hören.

Inhalt: Johanne Johansen hat kaum ihren Ruhestand angetreten, da erfährt sie, dass das Familienunternehmen Elbreederei Kurz Johansen & Söhne kurz vor der Pleite steht. Johanne hält Firmenanteile und ist entsetzt, wie es soweit kommen konnte. Das Lebenswerk ihrer Eltern, die früh verstorben sind, steht auf dem Spiel. Ihre Cousine Luise (geb. Hansen) ist glücklich verheiratet, meint sie jedenfalls. Was in der Firma vorgeht, bekommt sie nur leidlich mit. Nun hat ihr Mann einen schlimmen Autounfall und mit der Firma geht’s bergab.
Johanne und Luise - sie können sich überhaupt nicht leiden, doch müssen nun zusammenarbeiten, um die Reederei zu retten. Dabei kommen gut gehütete Familiengeheimnisse ans Licht. Im Hamburger Hafen wird’s nicht langweilig.

Der Schreibstil ist unglaublich unterhaltsam, ausdrucksstark, lebendig, bildhaft und mit einem herrlich norddeutschen Humor gespickt. Als Hörbuch empfand ich es noch intensiver, Sprecherin Vera Teltz hat diesen Roman hervorragend eingesprochen. Es gibt mehrere Perspektivenwechsel, die den Handlungsverlauf noch spannender machen. Den Johanne Part mochte ich am meisten.

Die Figuren sind so gut gezeichnet, man lernt sie in den ersten Abschnitten nacheinander kennen, baut entweder Sympathie auf oder auch nicht - ich sag nur „Thilo Alexander“. Johanne ist echt ein Phänomen - sie ist in allen Lebenslagen dermaßen rationell eingestellt, dass sie auf ihre Mitmenschen ziemlich unsympathisch rüberkommt. Aber ihre Gedanken sind tatsächlich oft gegensätzlich, das gibt sie nur nicht zu. Sie nennt die Dinge beim Namen, auch wenn es weh tut, mit Gefühlsduselei hat sie so gar nichts am Hut. Aber es gibt auch einen weichen Kern und eine Geschichte, warum sie so ist, wie sie ist.
Luise ist das komplette Gegenteil, sie hätte mich auch am Rande der Verzweiflung gebracht, lest unbedingt, wie die beiden zur Rettung der Familienreederei eilen. Und nicht nur sie, es kommen so einige Familienmitglieder aus den unterschiedlichsten Lagern hinzu.

Insgesamt ist es bewegende Familiengeschichte mit ganz viel Hamburger Flair und norddeutschen Charme. Ich gebe eine große Leseempfehlung und fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 23.02.2025

Richtig schön

Winterküsse und Leinwandträume
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Winterküsse und Leinwandträume hat mich richtig überrascht und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil ist wunderbar zu lesen, humorvoll, romantisch und bildhaft. Es ist ...

Winterküsse und Leinwandträume hat mich richtig überrascht und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil ist wunderbar zu lesen, humorvoll, romantisch und bildhaft. Es ist eine weihnachtliche Liebesgeschichte, die mich sehr berührt hat.

Und darum geht es: Daniel, alleinerziehend des 6jährigen Max möchte die Weihnachtszeit im verschneiten Schwarzwald verbringen, dazu hat er sich ein Haus gemietet, er braucht dringend eine Auszeit, sein kräftezehrender Job, Haushalt, Kind und ewige Streitereien mit seiner Ex haben Spuren hinterlassen.

Gleich nebenan wohnt Hanna, sie ist Malerin und kämpft mit einer Blockade, deswegen hat sie sich aus der Öffentlichkeit in den Schwarzwald zurückgezogen. Über Nacht purzelt sie in den Vater-Sohn Haushalt und die Anziehungskraft zwischen ihr und Daniel ist nicht zu leugnen. Kann es für beide eine gemeinsame Zukunft geben? Zuerst müssen sie einige Hürden bewältigen.

Die Autorin hat eine wunderschöne Liebesgeschichte kreiert, das Setting, vor allem der kleine Ort Winterlichten ist toll beschrieben und im winterlichen Schwarzwald kommt die Weihnachtsstimmung nicht zu kurz. Einige kulinarische Köstlichkeiten gehören auch dazu und am Ende des Buches gibt es ein Rezept vom weihnachtlichen Gebäck Striebele.

Die Protagonisten haben mir richtig gut gefallen. Durch den Perspektivenwechsel zwischen Daniel und Hanna konnte man sich wunderbar in beider Charaktere hineinfinden.

Insgesamt habe ich die Geschichte mit allen Sinnen genossen und gebe gerne eine Kaufempfehlung.

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