Ein herrlich schräges und lustiges "Grusel"-Abenteuer mit liebenswerten Figuren.
Inhalt:
Die Geschwister Rosa und Louis ziehen mit ihren Eltern in das Schloss der Großmutter. Beim Anblick des gigantischen Gebäudes sind "krass" und "supercool" die ersten Worte, die den Kindern über ...
Inhalt:
Die Geschwister Rosa und Louis ziehen mit ihren Eltern in das Schloss der Großmutter. Beim Anblick des gigantischen Gebäudes sind "krass" und "supercool" die ersten Worte, die den Kindern über die Lippen kommen.
Dabei haben sie das Beste noch gar nicht entdeckt: Im Innern wimmelt es nur so von Geistern, vom kauzigen General bis hin zum Prinzen.
Da jedoch nur Kinder die Geister sehen können, sind Chaos und Verwirrung vorprogrammiert ...
Altersempfehlung:
etwa ab 7 Jahre
Mein Eindruck:
Wir haben die beiden Comic-Sammelbände rund um den kleinen Außerirdischen Q-R-T verschlungen und sind anschließend auf Rosa und Louis aufmerksam geworden. Auch diese Kindercomics sind zunächst im Kindernachrichtenmagazin "Dein Spiegel" erschienen. Sie wurden geschrieben und gezeichnet von Ferdinand Lutz, der unter anderem das Comic-Magazin POLLE für Kinder herausbringt.
Die Abenteuer von Rosa und Louis kommen in einem kleinen, handlichen Büchlein im Querformat daher und sind mit viel Liebe und Herz gestaltet.
Die humorvollen Dialoge und die detaillierten und farbenfrohen Zeichnungen ergänzen sich perfekt. Die Köpfe der Erwachsenen verschwinden hinter den Sprechblasen. Lediglich die Kinder und Geister sind vollständig zu sehen. Die Großmutter (durch ihre Demenz selbst wieder wie ein Kind) bildet im Verlauf der Episoden eine Ausnahme. Zu Beginn selbst noch (teilweise) verdeckt, ist ihr Gesicht am Ende vollständig zu sehen.
Auch die Liebe zum Wort wird immer wieder deutlich. Beispielsweise nutzen die Geister auch altmodische Worte und die Kinder nehmen sie in ihren Sprachgebrauch auf. Formidabel! Imposant! Apart! Meschugge!
Die kurzen Abenteuer bestechen neben Wortwitz und Situationskomik ganz besonders durch die skurrilen Figuren. Der Prinz lebt lieber in der Besenkammer (schön übersichtlich) und wer hätte gedacht, dass auch Gespenster gerne fernsehen oder Angst vor Gewitter haben.
Es gibt einen Zauberer, der mit Rosa (selbst durchgehend im Zauberinnen-Kostüm unterwegs) Kartentricks testet. Das Mädchen wiederum zeigt dem Ritter, der sich dafür schämt, nicht lesen zu können, die Comic-Sammlung ihres älteren Bruders. Sequentielle Bildergeschichten
Auch in weiteren Episoden ergänzen sich Kinder und Gespenster perfekt. Wer wenn nicht ein Jahrhunderte alter Geist könnte Louis bei seinem Referat über Shakespeare helfen?!
Neben lustigen und amüsanten Szenen fließen auch ernste Themen ein. Da die Großmutter nicht mehr alleine leben kann, zieht die Familie zu ihr. Doch als Oma ihre Rosa nicht mehr erkennt, ist der Schreck groß. Zum Glück erklärt der Ritter dem Mädchen, was es mit der Vergesslichkeit auf sich hat und dass Rosas Großmutter krank ist. Die Achtjährige zieht hieraus Konsequenzen: jetzt ist jetzt und sie möchte ihre Oma zum Lachen bringen. Wenn sie alle schönen Erinnerungen vergisst, macht sich das Mädchen halt im Hier und Jetzt für sie zum Clown. Berührend und ehrlich!
Eine Leseempfehlung für alle Jungen und Mädchen, die schräge und witzige Abenteuer lieben!
Fazit:
Eine abwechslungsreiche Sammlung herrlich schräger Abenteuer, die durch alltägliche wie irrwitzige Situationen, Humor und charmante Figuren punkten.
Aufgrund der geringen Textmenge ist "Rosa und Louis" auch für Lesemuffel sehr zu empfehlen.
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Rezensiertes Buch: "Rosa und Louis - Geisterstunde" aus dem Jahr 2017