Ein Einblick in das Leben der sympathischen Autorin, mehr aber auch nicht
Darf ich vorstellen: Legasthenie ist ein Buch, auf das ich mich sehr gefreut habe. Das Thema Legasthenie hat mich sehr interessiert, leider kommt es sehr kurz. Fiona Coors hat ihre Lebensgeschichte hier ...
Darf ich vorstellen: Legasthenie ist ein Buch, auf das ich mich sehr gefreut habe. Das Thema Legasthenie hat mich sehr interessiert, leider kommt es sehr kurz. Fiona Coors hat ihre Lebensgeschichte hier kurz, aber sympathisch und reflektiert erzählt.
In den ersten Kapiteln schildert die Autorin neben familiären Problemen ihre Erfahrungen mit der Legasthenie.. In der Schule ist sie komplett überfordert und bekommt leider nicht die nötige Unterstützung.Erst mit Anfang 30 erkennt sie, dass sie Legasthenikerin ist. Zur Schauspielerei kommt sie früh und schafft es durch Vorarbeit, ihre Schwierigkeiten verdeckt zu halten. Das Leid, das sie in all den Jahren empfunden hat, lässt sie aber nicht los. Auch lange nach der Schulzeit ist sie sehr unsicher, fühlt sich dumm und wird von Albträumen heimgesucht.
„Meine Lebenskämpfe führte ich innerlich. Mit meinem konstanten Gefühl der Minderwertigkeit, meinem überhöhten Anspruch an mich selbst, meinem Perfektionismus, meinen Versagensängsten. “
Fiona Coors nutzt tolle Vergleiche und gibt Interessante Einblicke, die mir das Thema Legasthenie ein wenig näher gebracht haben. Sie bezeichnet sich selbst als Gefühlsmensch und das habe ich auf jeder Seite gespürt. Ihre Schmerz ist greifbar und berührt. Aber auch ihre Lebensfreude ist ein großes Thema. Sie zeichnet wunderschöne Bilder, zum Beispiel bei einem Retreat in Nepa.
„Ich hätte die gleißenden Kleider von Schneeweißchen und Rosenrot minutiös beschreiben und im Kopf sogar umnähen können, doch es ging allein darum, das Sch und das R zu schreiben.“
Bei dem Titel hätte ich mir gerade nach dem ersten Drittel einen größeren Bezug zur Legasthenie gewünscht. Die meiste Zeit geht es um Fiona Coors, in der Mitte gibt es auch ein paar Seiten mit wunderschönen Bildern von ihr und ihrer Familie. Außerdem erzählt sie von traurigen Verlusten, ihrem Weg in die Schauspielerei und ihrer Selbstfindungsreise. Am Ende bietet sie einen kleinen “Werkzeugkasten” mit tollen Tipps und Ideen, die Kraft geben. Vollkommen cool, aber nicht so ganz meine Erwartungen.
Da das Buch relativ kurz und Fiona Coors mir sympathisch ist, bereue ich nicht, das Buch gelesen zu haben. Empfehlen würde ich es aber wirklich nur Fans oder denen, die Selbstfindungsbücher mögen. Über Legasthenie werdet ihr hier nicht allzu viel lernen.