Cover-Bild Dickschädels Reisen
16,50
inkl. MwSt
  • Verlag: Verlag Anton Pustet Salzburg
  • Themenbereich: Kunst - Musik
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Ersterscheinung: 11.03.2024
  • ISBN: 9783702581121
Florian Sedmak

Dickschädels Reisen

Durch Oberösterreich mit Anton Bruckner. Zum 200. Geburtstag: Kegeln, zechen und schmausen mit einem großen Musiker
Kegeln, zechen und schmausen mit einem großen Musiker

Der 200. Geburtstag von Anton Bruckner liefert 2024 einen hochwillkommenen Anlass für einen informellen Streifzug durch weite Teile seines Heimatbundeslandes.

Trotz der damaligen Beschwerlichkeit des Reisens besuchte oder bewohnte der so wunderliche wie willensstarke Landlergeiger, Lehrer, Sinfoniker, Tourist und Organist insgesamt an die drei Dutzend oberösterreichische Orte: um alte Kollegen und Verwandte zu treffen und Orgeln so zu traktieren, dass sie anschließend repariert werden müssen. Um zu kegeln, zu zechen und zu schmausen. Um auf Sommerfrische zu gehen und All-inclusive-Urlaub im Kloster zu machen. Um seine Faszination für das Morbide auszuleben. Um Musikunterricht zu nehmen und zu geben, von einer schweren psychischen Krise zu genesen, zwanghaft Dinge zu zählen und die persönliche Bestzeit im Tauchen zu verbessern. Viele Jahrzehnte später hält Dickschädels Reisen an Ort und Stelle Nachschau und knüpft bei verschiedensten Begegnungen an Bruckner und seine Zeit an.

Die Bruckner-Orte:
Ansfelden, Attersee, Bad Goisern, Bad Ischl, Bad Kreuzen, Eferding, Enns, Gmunden, Grein, Hörsching, Kirchdorf an der Krems, Klaus an der Phyrnbahn, Kremsmünster, Kronstorf, Leonding, Linz, Luftenberg an der Donau, Micheldorf, Neufelden im Mühlkreis, Ottensheim, Perg, Ried im Innkreis, Schlierbach, Schwanenstadt, Sierning, St. Florian, St. Marienkirchen an der Polsenz, Steyr, Steyregg, Ternberg, Vöcklabruck, Wels, Wilhering, Windhaag bei Freistadt, Wolfern

- Zum 200. Geburtstag Anton Bruckners 2024
- Eine ungewöhnliche Reise an 35 oberösterreichische Orte
- Ein unterhaltsamer Brückenschlag in die Gegenwart
- Lebensstationen und Wirkstätten Bruckners
- inklusive QR-Codes mit Musikproben

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Venatrix in einem Regal.
  • Venatrix hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2024

Die Reisen des Anton Bruckner

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Anton Bruckner, dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr vor allem im „Oberderennsischen“ ausgiebig gefeiert wird, war dem Vernehmen nach ein Dickschädel und viel auf Reisen. In wie weit die Bezeichnung Dickschädel ...

Anton Bruckner, dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr vor allem im „Oberderennsischen“ ausgiebig gefeiert wird, war dem Vernehmen nach ein Dickschädel und viel auf Reisen. In wie weit die Bezeichnung Dickschädel passt, kann nicht so eindeutig festgestellt werden, denn Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern sagt man im Allgemeinen ein Festhalten an einer vorgefassten Meinung und eine gewisse Beharrlichkeit nach. Viel herumgereist ist er definitiv und das in einer Zeit, als das Reisen ziemlich mühsam war und die Mehrzahl der Menschen in ihrem ganzen Leben nicht aus dem Wohnort herausgekommen sind.

Wir begeben uns mit Autor Florian Sedmark auf Spurensuche in 37 oberösterreichische Orte, von Ansfelden bis Wolfern, von denen der große Komponist Ansfelden und St. Florian mehrfach besucht hat. Wie der Autor im Vorwort anmerkt, sind die Orte nicht alphabetisch aufgelistet, sondern in der ungefähren chronologischen Reihenfolge des Besuchs. Natürlich ist Anton Bruckner nicht ausschließlich innerhalb Oberösterreichs oder im „Land ober der Enns“, wie das Gebiet damals hieß, herumgefahren oder viel mehr gewandert. Seine Reisen führen in nach Wien, wo er sich nicht recht heimisch gefühlt hat, oder nach Deutschland, der Schweiz und Frankreich. In diesem Buch sollen nur die oberderennsischen Reisen betrachtet werden.

Wir erfahren einiges zu Anton Bruckner himself, seinen Werken und zur historischen Stadtgeschichte (z.B. Steyr) sowie zu den gesellschaftspolitischen Ereignissen jener Zeit.

Die Stadt Linz hat ist in diesem Buch gleich zweimal vertreten: Ab S. 53 zieht Florian Sedmark Vergleiche zwischen Adolf Hitler und Anton Bruckner, die sich auf Grund ihrer Lebensdaten niemals begegnet sind. Beide haben ähnliche Vorlieben (Kunst und Richard Wagner) und Schwächen wie den Umgang mit dem weiblichen Geschlecht sowie eine schlechte Erfahrung mit der Hauptstadt Wien.

Während seines zweiten Linz-Aufenthalts wird er am 5. Mai 1868 Zeuge eines Unglücks, bei dem ein Schiff einen Pfeiler der hölzernen Brücke über die Donau rammt und diese einstürzt.

Meine Meinung:

Mir als gelernter Vermesserin gefällt besonders gut, dass jedem Ort eine Koordinate (also die geografische Länge bzw. Breite) zugeordnet ist und 37 Orte gleich einem Schnittmuster aufgezeichnet sind. Auch die oberösterreichische Aussprache des Ortsnamen wie Öwisbeag (für Ebelsberg) klingen in meinen Ohren vertraut.

Interessant sind die Bemerkungen zu Bruckners Werken, die man mittels angegebenen QR-Code auch nachhören kann.

Das Buch ist in gediegener Aufmachung in ungewöhnlichem Format und mit einem Lesebändchen versehen, im Verlag Anton Pustet erschienen. Es eignet sich als Präsent für Bruckner-Fans, die mit dem Komponisten durch das Oberderennsische reisen wollen und dabei auf diversen Orgelbänken Platz nehmen, sich in Gastwirtschaften den Bauch vollschlagen und Bruckner nahe sein wollen. Wahrscheinlich will man Bruckners Aufenthalt im Kerker oder der Nervenheilanstalt nicht teilen.

Fazit:

Eine kurzweilige Geschichte von Anton Bruckners Reisetätigkeiten im Oberderennsischen. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.