Eine fesselnde Comic-Biographie
Die Drehbuchautorin und Künstlerin Frances A. Østerfelt beschäftigte sich schon längere Zeit mit dem Leben und Werk der Wissenschaftlerin Marie Curie. Zusammen mit der Professorin und Forscherin Anja C. ...
Die Drehbuchautorin und Künstlerin Frances A. Østerfelt beschäftigte sich schon längere Zeit mit dem Leben und Werk der Wissenschaftlerin Marie Curie. Zusammen mit der Professorin und Forscherin Anja C. Andersen wurde die Idee zu einer Comic-Biographie über die bedeutende Persönlichkeit Marie Curies erarbeitet und schließlich mithilfe der polnischen Illustratorin Anna Blasczczyk umgesetzt, welche kürzlich unter dem Titel »Marie Curie: Ein Licht im Dunkeln« im Knesebeck Verlag erschienen ist.
Wir alle haben schon einmal von der ersten weiblichen Nobelpreisträgerin Marie Curie gehört, und sei es nur im Physikunterricht an der Schule. Doch wie war das Leben der klugen Frau, was hat ihre Kindheit geprägt und wie lernte sie ihren Mann Pierre Curie kennen, um schließlich die bahnbrechende Forschung voranzutreiben, die zur Isolation des Elementes Radium führte? Das und noch viel mehr wird in künstlerisch aufbereiteter Form, angereichert mit Briefen und Tagebucheinträgen, für Erwachsene und Kinder zugänglich gemacht.
Der biographische Comic ist in Lebensabschnitte unterteilt, die mit der Geburt unter dem Namen Maria Skłodowska 1867 beginnen und ihre Kindheit bis 1884 sowie vier weitere Kapitel (1884 bis 1891, 1891 bis 1895, 1895 bis 1903, 1903 bis 1911) bis hin zu einem Epilog mit ihrem Tod 1934 enthalten.
Schon früh zeigt sich das Marie ein besonderes Kind ist, sie interessiert sich vor allem fürs Lernen und wissenschaftliche Experimente, doch die fehlende Nähe zu ihrer an Tuberkulose erkrankten Mutter und der bald folgende Verlust macht ihr zu schaffen. Zu dem familiären Umfeld wird auch die politische Lage Polens skizziert, welches von drei Großmächten besetzt ist. Ihre Heimat Warschau wird von Russland kontrolliert, was viele Einschränkungen für die patriotische Familie mit sich bringt.
Doch Marie meistert ihren Weg und kämpft für ihr Ziel zu lernen und Wissen zu erlangen unermüdlich. Da der Besuch einer Universität in ihrem Land für Frauen verboten ist, lernt Marie an einer »Fliegenden Universität« und verfolgt mit ihrer Schwester Bronia den Traum an einer Universität aufgenommen zu werden. Als Gouvernante verdient sich Marie ihren Lebensunterhalt und spart Geld, um zuerst ihrer älteren Schwester das Medizinstudium in Paris zu ermöglichen und etwas für sich selbst zurückzulegen. Später wird sie Bronia, die dann bereits verheiratet ist, in die französische Hauptstadt Paris nachreisen und zum ersten Mal in ihrem Leben die Vorzüge der Freiheit zu schätzen lernen.
In der von Männern dominierte Welt der Universität und Wissenschaft muss sich Marie beweisen und hat es deutlich schwerer als ihre Mitstudenten. Als sie mit Pierre Curie Bekanntschaft schließt und sich die beiden klugen Köpfe auch noch ineinander verlieben, ist der Weg für eine bahnbrechende Zusammenarbeit geebnet.
Es wäre schön, kaum wage ich daran zu glauben, mit dir mein Leben zu verbringen, gebannt in unseren Träumen: dein Traum für dein Land; unser Traum für die Menschheit; unser Traum für die Wissenschaft.
Die Illustrationen von Anna Blasczczyk sind schon auf den ersten Blick etwas Besonderes, in bunten Illustrationen vor schwarzem Hintergrund, die an Schattenrisse erinnern, wird auch viel zwischen den Textzeilen erzählt. Besonders in den collagenhaften Zusammenstellungen gibt es (auch auf den zweiten und dritten Blick) einiges zu entdecken. Sicherlich kann dieser Comic nicht alle Informationen wiedergeben, gerade im wissenschaftlichen Hinblick ist hier alles sehr vereinfacht gehalten. Aber auf mich als Laie hat diese Geschichte über die außergewöhnliche und geniale Frau Marie Curie unglaublich viel Eindruck gemacht.
Fazit
Künstlerisch wertvoll, innovativ und inhaltlich fesselnd erzählte Comic-Biographie über die Nobelpreisträgerin Marie Curie.