Cover-Bild Die Tyrannei des Schmetterlings
14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Der Hörverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Techno
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 24.04.2018
  • ISBN: 9783844530582
Frank Schätzing

Die Tyrannei des Schmetterlings

Sascha Rotermund (Sprecher)

Füllhorn der Wünsche? Oder Büchse der Pandora?Frank Schätzing – der neue Thriller als HörbuchKalifornien, County Sierra, Goldgräberprovinz: Sheriff Luther Opoku hat mit Kleindelikten und illegalem Drogenanbau zu kämpfen. 300 Meilen westlich davon, im Silicon Valley, wetteifern IT Visionäre um die Erschaffung des ersten ultraintelligenten Computers mit dem Ziel, die großen Probleme der Menschheit zu lösen. Als eine Biologin in Sierra unter rätselhaften Umständen ums Leben kommt, muss Luther erkennen, dass sein verschlafenes Naturidyll längst Testgelände eigenwilliger Experimente geworden ist. Bald beginnt er an seinem Verstand zu zweifeln. Tote werden lebendig, die Zeit gerät aus den Fugen ... der Anfang einer Odyssee über die Grenzen des Vorstellbaren hinaus.Gelesen von Sascha Rotermund.(Laufzeit: 22h 22)

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Veröffentlicht am 27.04.2018

Viel heiße Luft

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Nachdem paar bekannte Autoren ihre Werke zum Thema KI (Künstliche Intelligenz) abgeliefert haben, geht nun auch Frank Schätzing ins Rennen.
Es war mein erstes Werk des Autors, und dabei wird es leider ...

Nachdem paar bekannte Autoren ihre Werke zum Thema KI (Künstliche Intelligenz) abgeliefert haben, geht nun auch Frank Schätzing ins Rennen.
Es war mein erstes Werk des Autors, und dabei wird es leider auch bleiben.
Schon der Anfang hat meine Geduld in vielerlei Hinsicht überstrapaziert. Was als Erstes eher negativ auffiel: das Ganze ist zu breit und zu wortreich erzählt worden. Zudem reichlich überamerikanisiert. Mir war, als ob ich in einem der letzten S. King Romane gelandet war. Bloß hier versucht Schätzing, päpstlicher als der Papst zu sein, diese ohnehin überzeichnete amer. "Coolness" in den Dialogen ums etliche verstärkt.
Ich wollte schon ziemlich früh aufgeben:
Der Autor hat nicht geschafft, mich für seinen Roman zu gewinnen. Die Figuren wirkten eher zombi- und klischeehaft, mit keiner konnte ich durch die Geschichte gehen.
Passieren im Sinne von Action tat da auch nicht viel. Dieses Wenige an Handlung war mit dicker Soße aus Blabla gründlich überkleistert.
Nahezu alles wurde ausgiebig kommentiert. Warum? Damit der Leser bloß nicht in Versuchung kommt, selbst zu denken? Alles wurde ins Kleinste vorgekaut, vorgedacht, erklärt und in Unmengen an solchem Einheitsbrei dargereicht. Mir wollte das bloß nicht schmecken. Oder ist das endlose Blabla eher dazu, darüber hinweg zu täuschen, dass es eigentlich nicht allzu viel zu sagen gibt? Stattdessen viel heiße Luft, was in Zeitverschwendung bei solch fragwürdiger Unterhaltung mündet.
Wie oft musste ich denken: Er überstrapaziert wieder mal meine Geduld. Ich war paarmal dabei, das "Vergnügen" abzubrechen, dann aber entschieden, dass ich bis zum Ende bleiben werde. Zumindest ein Werk des Autors wollte ich in Gänze kennenlernen.
Auch weiter in der Geschichte riefen die Figuren eher Befremden hervor. Mit wem soll man sich da assoziieren? Etwa mit dem Scheriff, der dieser Aufgabe kaum gewachsen scheint, sein Bildungsniveau lässt schon einiges zu wünschen übrig, und sich alles erklären lassen muss, wodurch man bei dieser Art der Infoversorgung nicht aus dem Gähnen rauskommt? Oder mit der 17-jährigen Tochter, die mal Teenie, mal Erwachsenen-Allüren an den Tag legt? Das ganze natürlich auf eine überzeichnet amerikanische Art.
So langsam reimte sich Luther, der Name der Hauptfigur, auf Looser. Insb. als es ihm auch nach zigstem Mal nicht aufging, was Ares eigentlich heißt.
Der Schreibstil ist oft hochtrabend, ja blumig, wirkt auch dadurch aufgesetzt, was im Kontrast zu den überzeichnet lässig-coolen Dialogen steht. Als ob der Autor mir etwas vortäuschen, besser dastehen will, als dies eigentlich der Fall ist.

Sorry, den Lobgesang aus der 5 Sterne Abteilung kann ich absolut nicht nachvollziehen.

Wenn man das Verhältnis von eingesetzten Sprachmitteln zu der Wirkung setzt, z.B. in Form von Mitgehen, Mitfiebern, in die Geschichte eintauchen können und wollen, schaut es in etwa wie 90 zu 10 aus. Mit reichlich an Sprachmitteln wurde vergleichsweise wenig erreicht. Es ist ein Versuch, nach dem Prinzip „viel hilft viel“ vorzugehen, was eher amateurhaft rüberkommt und höchstens Langeweile, Kopfschmerzen und Schade-um-meine-Zeit- Gefühle erzeugt.

Da lese ich doch lieber die Sachbücher. Sie sind heute so großartig geschrieben, dass sie mir viel lieber sind und viel spannender rüberkommen, auch weil man da meine Geduld nicht überstrapaziert und recht gradlinig auf den Punkt kommt, als solches mit viel heißer Luft aufgeblasenes etwas, was an Hauch von nichts in Sachen Neues zu KI denken lässt.

Sascha Rothermund liest professionell, stellenweise etwas hochtrabend und überzeichnet dramatisierend.

Fazit: Ich wollte mich für dieses Werk begeistern. Leider hat es mir wenig Anhaltspunkte hierzu geliefert.