Lesenswert
Achtung: Ich las die Printausgabe aus dem Benno Verlag, die hier nicht gelistet ist.
Die Verfilmungen von Franz Werfels "Der veruntreute Himmel " & "Das Lied von Bernadette" hatten mir gut gefallen, trotzdem ...
Achtung: Ich las die Printausgabe aus dem Benno Verlag, die hier nicht gelistet ist.
Die Verfilmungen von Franz Werfels "Der veruntreute Himmel " & "Das Lied von Bernadette" hatten mir gut gefallen, trotzdem traue ich mich seit Langem nicht an die als schwer zu lesen geltenden 2 Bände "40 Tage des Musa Dagh" heran. Da galt mir dieses Buch hier (der Prophet Jeremias war mir dunkel aus Religions- & Konfirmandenunterricht bekannt) als "Probelauf".
Werfel lässt diesen Roman im Jahr 1936 beginnen. Ihm selbst, jüdischer Kaufmannssohn aus Prag, wollte im Reich kaum noch jemand zuhören, wenn er von Vielfalt und Geistesfreiheit sprach, weshalb er mit Ehefrau Alma Mahler nach Frankreich ging und von dort später gemeinsam mit Golo Mann über die Pyrenäen nach Portugal und weiter per Schiff flüchtete, bis die Reise in Kalifornien ihr Ende fand. Dort starb Werfel 1954.
Zwischen Autor und Protagonist sind Parallelen zu finden, große Emotionen werden spürbar. Trotzdem fiel mir die Lektüre nicht immer leicht - Seiten nahezu ohne Absätze und/oder wörtliche Rede, viele Wiederholungen, weil dem Propheten nicht geglaubt wird, viele Namen ließen mich ein Personenverzeichnis überaus schmerzlich vermissen; nebenbei in der Bibel zu blättern, war ich zu faul. Die 1936er Rahmenhandlung wird am Schluss wieder aufgenommen. Es folgt ein Nachwort von Prof. Dr. Norbert Abels.
Ein jeder Mensch hat seine eigene Einstellung zum Glauben. Vieles an Jeremias' hier vorliegender Darstellung beeindruckte mich stark, viele seiner Gedanken bzw. Aussagen gefielen mir gut.
Musa Dagh (Mosesberg) wird trotzdem bis auf weiteres unbestiegen bleiben...