Einmal Liebe zum Mitnehmen von Frieda Bergmann
ist eine Geschichte bei der es um einen Neuanfang geht, aber auch darum sich selbst zu finden und zu erkennen was wirklich wichtig im Leben ist.
Lily ist ein aufstrebender Stern am Kochhimmel, sie hat schon viel erreicht und der Traum, vom ersten Stern, ist in greifbare Nähe gerückt. Sie schwebt auf Wolke sieben, auch mit ihrem Freund läuft alles bestens. Torsten will sich endlich von seiner Frau trennen und mit ihr ein neues Leben anfangen. Wie sagt man so schön "Träume sind Schäume", genauso geht es Lily. Für sie gibt es keinen Stern, sondern eine Kündigung und statt des gemeinsamen Lebens mit Torsten steht sie plötzlich ohne ihn da weil er sich nicht von der Familie sondern von ihr trennt. Lily muss erkennen das, dass Leben seine eigenen Regeln hat und steht von einer Minute auf die andere mit leeren Händen da.
Mir hat die Geschichte rund um Lily richtig gut gefallen und auch Lily war mir vom ersten Moment an sympathisch. Sie hat ihre Ecken und Kanten und ich konnte mich gut in sie reinversetzen. Es gab viele Momente in denen ich mit Lily litt, so zum Beispiel als sie die Kündigung bekam, aber auch wenn ich sie im Kreise ihrer Familie erlebte. Es war als würde sie dort ein anderes Leben führen, von der taffen, fröhlichen und selbstbewussten jungen Frau war nichts mehr zu spüren. Kein Wunder, die Mutter war eiskalt, Erfolg war für sie das magische Wort und konnte man nichts vorweisen, war man ein "nichts". Trost spenden konnte die Frau nicht und das schlimme war, das auch Lilys Geschwister ihr nicht zur Seite standen. Traurig aber wahr, ich konnte nachvollziehen das sie da nicht bleiben wollte, nicht bleiben konnte und so machte sich Lily dann auf den Weg nach Irland wo ihr leiblicher Vater wohnte. Weit weg, von der Familie und dem Hotel in dem sie ihre Träume sah, fand sie langsam zu sich selbst zurück und auf einmal war dann auch die zündende Geschäftsidee da. Es machte Spaß Lili beim Aufbau ihres Geschäftes zu erleben, es ging nicht immer alles rund, aber Lili krempelte die Ärme hoch und kämpfte um ihre Idee. Mit Dean und Collum treten auch zwei Männer in ihr Leben, beide auf ihre Art und Weise sympathisch, aber auch hier hält das Leben einige Tücken parat. Lily und Collum zusammen zu erleben war einfach köstlich, die beiden lieferten sich Schlagabtausche bei denen kein Auge trocken blieb und irgendwann wendete sich das Blatt, die beiden lernten sich zu vertrauen, wurden Freunde und man spürte das da noch mehr war, aber beide konnten sich das selbst nicht eingestehen weil sie im Leben schon zuviel mitgemacht hatten und die Ängste im Vordergrund standen.
Ich habe das Buch in einer Leserunde gelesen, viele kamen mit dem Tempo und der Protagonostin Lily nicht zurecht, ich hatte diese Probleme nicht. Für mich hat alles gepasst, lediglich am Schluss hätte ich mir ein bischen weniger Tempo gewünscht. Mit einigen Tagen Abstand muss ich jedoch sagen, dass auch am Schluss, eigentlich, alles gepasst hat – das Ende war so rasant wie die ganze Geschichte, insofern war es dann okay, zumal es ja auch noch einen Epilog gab.
Das Cover und der Titel des Buches passen wunderbar zu der Geschichte und auch am Schreibstil gab es für mich nichts zu kritisieren.
Für alle die das Buch lesen wollen weil sie den Zauber von Irland einatmen möchten, ist das Buch eher nichts. Alle anderen, die sich einfach nur gut unterhalten wollen und eine gefühlvolle, wenn auch rasante Geschichte inhalieren wollen, denen kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen.
Von mir gibt es fünf Sterne.