Cover-Bild Nervenspiel
4,99
inkl. MwSt
  • Verlag: WOLFSTEIN
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 13.11.2023
  • ISBN: 9783954521241
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Friederich Benedict

Nervenspiel

Nur einer spielt
Wir sind in Peru, mitten im Regenwald. Es gibt keinen Ausweg, nur die Gruppe.
Wer ist der erste? Drehen wir eine Flasche.
Veit ist kein normaler Achtzehnjähriger. Veit spielt ein Spiel.
Es gibt nur einen, der es sicher überlebt.

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Veröffentlicht am 26.03.2024

Spannender Jugenthriller mit starker Charakterzeichnung

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Der achtzehnjährige Veit Graufischer lebt mit seinen Eltern im reinsten Luxus, denn Geld haben sie im Überfluss. Gut, dass er mit seinen Eltern zusammenlebt, ist eher übertrieben, denn Veit ist eigentlich ...

Der achtzehnjährige Veit Graufischer lebt mit seinen Eltern im reinsten Luxus, denn Geld haben sie im Überfluss. Gut, dass er mit seinen Eltern zusammenlebt, ist eher übertrieben, denn Veit ist eigentlich immer allein. Aus Langeweile meldet er sich immer wieder über Organisationen bei Jugendreisen an. Da ihm langweilig ist, spielt Veit dabei jedes Mal ein Spiel, nur das seine Begleiter nichts von Veits Spiel ahnen. Dieses Mal ist er mit einer Jugendgruppe nach Peru gereist und hier entdeckt Veit immer mehr Möglichkeiten für sein absolut perfides Spiel.

Düsteres Cover, ein kurzer, eher nichts sagender Klappentext?1 Das kann nur gut werden, oder? Gleich vorab, ja, dieser Jugendthriller hat es ganz schön in sich, aber dazu später mehr. Der Einstieg macht neugierig, denn schon zu Beginn lernt man Veit kennen und dieser ist ein ganz besonderer Protagonist. Autor Benedict Friederichschafft es mit Worten seine Geschichte lebendig werden zu lassen, dabei liest sich dieser Jugendthriller locker und flott und lässt den Leser manches Mal sprachlos zuück.
Zu Beginn zog sich allerdings das Geschehen noch ein kleines bisschen. Bevor die Handlung wirklich Tempo und auch den ein oder anderen Plottwist erhält, nimmt sich der Autor Zeit, Veit und die weiteren Teilnehmer der Reise zu zeichnen. Ab einem ganz bestimmten Moment bekommt das Ganze aber dann richtig Tempo und man kann das Buch kaum zur Seite lesen.
Das Setting, der Dschungel von Peru, ist recht gut dargestellt, hier wird weder aus- noch abgeschweift und man kann spürt beim Lesen die schwüle, feuchte Luft des Dschungels. Allein diese Umgebung macht ja schon etwas besonderes aus, doch worauf der Autor ganz intensiv sein Augenmerk lenkt, ist sein Protagonist.
Veit ist ein Narzisst der ganz besonderen Art. Die Zeichnung seines Charakters ist so unglaublich gut gelungen, die Art, wie Veit mit seinen Mitmenschen umgeht, wie er diese dadurch manipuliert und was wirklich in ihm vorgeht, macht absolut Angst. Damit wird allerdings auch absolut deutlich, dass man Fremden gegenüber immer vorsichtig sein sollte. Es gab diverse Szenen, z. B. auf einem Flughafen, die mich mit einem Wtf zurückließen. Doch hat es sich in der Realität ja doch schon häufig bestätigt, dass Menschen mit dieser Persönlichkeitsstörung genau so sind, wie Friederich Veit beschreibt. Dadurch, dass wir die Geschichte auch noch aus der Ich-Perspektive aus Veits Sicht verfolgen, macht dieses noch authentischer und greifbarer. Erschreckenderweise kann ich noch nicht einmal sagen, dass ich Veit nicht mochte.
Die weiteren Charaktere bleiben hier natürlich überschaubar, da sich weite Teile der Handlung um die Jugendgruppe im Dschungel drehen. Diese Gruppe besteht dann doch aus recht stereotypen Charakteren, von Nerd über Freak, Schönheit und Ökotante bis hin zu Muskelprotz und Intelligenzprotz haben wir alles dabei. Doch genau diese Vielzahl an unterschiedlichen Figuren heben Veit wieder extra heraus, denn niemand von ihnen ahnt, wer dieser Junge wirklich ist oder welches Geheimnis er verbirgt.

Mein Fazit: Ein gut gelungener Jugenthriller, der recht unblutig abläuft, der allerdings mit der Zeichnung seines Protagonisten wirklich hervorsticht. Auch wenn mir viele Beschreibungen zu Beginn zu lang waren, gab es dann einen Wendepunkt, bei dem ich das Buch nicht weglegen wollte. Veit ist wirklich in jeder Hinsicht richtig gut gelungen und das Ende des Buches lässt schon fast die Hoffnung auf eine Fortsetung entstehen. Emfpehlenswert!