Cover-Bild Der Verbrecher aus verlorener Ehre. Studienausgabe
Band 19184 der Reihe "Reclams Universal-Bibliothek"
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4,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Reclam, Philipp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 125
  • Ersterscheinung: 05.02.2014
  • ISBN: 9783150191842
Friedrich Schiller

Der Verbrecher aus verlorener Ehre. Studienausgabe

Schiller, Friedrich – Deutsch-Lektüre, Deutsche Klassiker der Literatur – 19184
Alexander Košenina (Herausgeber)

Oft wird behauptet, Schiller habe mit seiner Erzählung der »wahren Geschichte« des berüchtigten Verbrechers Johann Friedrich Schwan, genannt der Sonnenwirt, das Genre der Kriminalgeschichte erfunden. Das hat er zwar nicht, dennoch ist das Werk, ein frühes und besonders erfolgreiches Beispiel für die überaus beliebte literarische Gattung, die Unterhaltung mit frühen Formen von Sozialpsychologie verband und dabei gleichzeitig juristisches Wissen, z.B. über Tatmotive und Zurechnungsfähigkeit, verbreiten wollte. Die neue Studienausgabe erschließt mit einem umfangreichen Materialienteil dieses zeitgenössische kriminologische Umfeld des Textes.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2023

Eine wahre Geschichte, die Schiller mit Fiktion begründet: Ein interessanter psychologischer Einblick mit dem Ziel für mehr Objektivität in der Berichterstattung

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Die wahre Geschichte des Mörders Friedrich Schwan. Der Text versucht ein philosophisches Problem zu bekunden, wobei Friedrich Schwan als historisches Vorbild für die Figur des Christian Wolf dient, also ...

Die wahre Geschichte des Mörders Friedrich Schwan. Der Text versucht ein philosophisches Problem zu bekunden, wobei Friedrich Schwan als historisches Vorbild für die Figur des Christian Wolf dient, also liegt der Geschichte sicherlich eine bekannte und wahrhaftige Struktur zugrunde.

Es ist interessant, wie Schiller faktuale Tatsachen mit Fiktion begründen möchte – wie beispielsweise mit den geschilderten Gedankengängen von Wolf, die wir als Leser:innen nah miterleben. Nicht nur vertritt Schiller damit den Punkt, dass bei einer Tat ebenfalls der Kontext und die darin entstandenen Beweggründe des Täters in Betracht gezogen werden. Die moralische Überheblichkeit wird hier von Schiller kritisiert und er macht deutlich, dass mehr Objektivität im Rechtssystem herrschen sollte.

In der Erzählung selbst thematisiert der Autor zusätzlich noch, wie eine Erzählung geschrieben sein sollte, was er dann natürlich auch umsetzt. Dazu zählt, dass man als Leser:in versteht, weshalb die Protagonisten in dieser bestimmten Art und Weise handeln; wir müssen also die Hintergründe von ihnen kennen.

Auch finde ich, dass das Buch sehr angenehm zu lesen ist und es – obwohl es wirklich schon älter ist – immer noch erfolgreich zum Denken anregt.

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