Das einsame Grab im Moor
Eine handgezeichnete Karte, eine menschenleere Landschaft, ein einsames Grab im Moor. Zutaten, die mit „Die Gräber von Inverness“, Band 3 der DI Kennedy-Reihe, einen spannenden Krimi erwarten lassen.
Als ...
Eine handgezeichnete Karte, eine menschenleere Landschaft, ein einsames Grab im Moor. Zutaten, die mit „Die Gräber von Inverness“, Band 3 der DI Kennedy-Reihe, einen spannenden Krimi erwarten lassen.
Als DI Monica Kennedy eine Nachricht aus Carselang erhält, läuten bei ihr sämtliche Alarmglocken, denn sie kommt von Pauline Tosh, die dort ihre Haftstrafe verbüßt. Tosh ist eine Serienmörderin, die Kennedy zu Beginn ihrer Laufbahn überführte und lebenslang hinter Gitter brachte, obwohl sie keinen der ihr zur Last gelegten Mord gestanden hatte. Ein Ermittlungserfolg, der ihr einige Schulterklopfer eingebracht hat. Aber warum möchte Tosh sie sehen? Ausgerechnet?
Das Versprechen auf Spannung konnte der schottischen Autors G.R. Halliday leider aber nur bedingt einlösen. Warum? Seine Krimis sind lupenreine Police Procedurals, in denen er die Polizeiarbeit der Ermittler bis ins kleinste Detail beschreibt. Das sorgt bei annähernd fünfhundert Seiten für Längen, speziell in diesen Cold Case, der einiges an Geduld und Durchhaltevermögen abverlangt. Glücklicherweise gibt es aber immer wieder Passagen, in denen passend zu der Story die abgeschiedenen Landstrichen der Highlands im schottischen Hinterland rund um Inverness und Black Isle beschrieben werden. Das schafft eine Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann, lässt es aber auch bei Schottland-Kennern die Faszination für diese außergewöhnliche Landschaft wieder aufflammen, besonders dann, wenn man die Gegend kennt. Die Rückblenden ins Jahr 1994 konnten mich leider nicht überzeugen. Der Cold Case, der diesem Fall zugrunde liegt, erzählt die Geschichte des späteren Opfers. Eine junge Frau, hungrig nach einem Leben voller Abenteuer, will die enge Heimat verlassen und hinaus in die Welt, bezahlt dafür aber mit dem Leben…ist nichts Neues, hat man schon oft gelesen, auch wenn diese Ebene zumindest die detaillierten Schilderungen der Ermittlungsarbeit etwas auflockert. Alles in allem aber eher dennoch leider nur Mittelmaß.